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Goetheschule - Diskussionen & Erinnerungen
1920 In den Gebäuden der Bäckerstraße 32/34 ist auf engstem Raum die Knaben - Volksschule untergebracht. Der Unterricht erfolgt schichtweise. Schülerzahlen über 50 sind keine Seltenheit. Instandsetzungsarbeiten werden in den Gebäuden der Bäckerstraße nur in dringenden Fällen vorgenommen, denn seit Jahren ist der Bau einer neuen Schule geplant, doch der Stadt fehlen die Mittel. Die Raumnot steigt. Selbst erste Schuljahre erhalten wechselweise Nachmittagsunterricht.
1928 Nachdem Zuschüsse von Regierung und Kirche gewährleistet sind, wird der Bau vom Rat beschlossen. Für 1m3 umbauten Raum werden 35 RM errechnet.
Okt. 1930 - Die Arbeiten werden ausgeschrieben. Das gesamte Projekt ist ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Stadt Goslar.
10.02.1931 - Der Bauantrag wird genehmigt. Die neue Schule soll auf dem ehemaligen Gelände der Borcherschen Chemischen Fabrik entstehen. Über 100 Jahre war dieser Industriebetrieb auf dem Grundstück Glockengießerstraße/Ecke Königstraße angesiedelt. Ein Brand sowie die Enge des Gebäudes, die einen weiteren wirtschaftlich notwendigen Auf- und Ausbau des Gebäudes verhinderten, veranlassten den Unternehmer, sein Werk am Stadtrand (Oker) neu zu errichten. So ergab sich ein Freiraum innerhalb der Stadt, der von seiner Mittellage her besonders geeignet schien, einer neuen Volksschule Platz zu bieten. Planung und Gestaltung liegen in den Händen von Stadtbaurat Schneider. Er schreibt dazu: "Diese Schule soll ihre Gestalt erhalten aus Überlieferung, Heimatverbundenheit und neuer Kraft. Neben der sachlich gegebenen Konzeption sollen auch schöpferische Elemente ihren Ausdruck finden. Der neue Bau muss sich einfügen in die alte Stadt. Ein Raum in dem aufragenden Turm wird durch seine weiten Fenster den Blick auf die Heimat freigeben. Die Fenster der Klassenräume öffnen sich der Sonne."
16.07.1931 - Baubeginn. Die Arbeiten werden bewusst langsamer als gewöhnlich durch- und fortgeführt, um in den herrschenden schweren Notzeiten den heimischen Betrieben laufend Arbeit geben zu können. Bei einer 48-Stunden-Woche sind täglich 50 Menschen beschäftigt. Monatlich fließen auf diese Weise dem Handwerk und seinen Arbeitern 25000 RM zu.
März 1932 - Aus Anlass des Goethe - Jahres (100. Todestag) erhält die Schule ihren Namen: Goetheschule.
15.12.1932 - Der Rohbau steht, die Innenarbeiten können beginnen. Ein Facharbeiterlohn beträgt 79 Pf., ein Dachdecker erhält 84 Pf., ein Hilfsarbeiter 66 Pf.
Ein Goethewort wird als Sinnspruch in Klinkerbrand in der Toreinfahrt angebracht:
"Nicht allein das Angeborene auch das Erworbene ist der Mensch."
03.05.1933 12 von 20 Klassen der Knabenvolksschule aus der Bäckerstraße ziehen in das neue Schulgebäude ein (Klassenstärke 41 bis 47 Schüler). Ein bedeutender Abschnitt in Goslars Schulgeschichte: Das erste moderne Schulgebäude wird seiner Bestimmung übergeben.
Okt. 1934 Nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts ziehen die restlichen Klassen der Knaben - Volksschule sowie12 Klassen der Mädchenvolksschule in die Goetheschule ein.
1935 Die Turnhalle wird ausgebaut (75000 RM), das Turminnere wird fertiggestellt und möbliert (11000 RM), Einrichtung eines Raumes für Naturwissenschaft (8000 RM), Einrichtung der Amtsräume (2000 RM).
Ostern 1938 Die Schulküche kann in Betrieb genommen werden. Bis dahin mussten die Kochgruppen zum hauswirtschaftlichen Unterricht in die alte Küche der Schule Bäckerstraße gehen.
Aug. 1938 Die Volksschulen der Stadt Goslar werden zu Gemeinschaftsschulen erklärt, das bedeutet die Auflösung der katholischen Schule und der einklassigen Volksschule Grauhof. Über 100 katholische Schülerinnen und Schüler werden in der Goetheschule aufgenommen.
26.08.1939 Die Goetheschule muss geräumt werden, sie wird mit 950 Mann einer Sanitätsabteilung belegt, die alle Räume in Anspruch nehmen. Sämtliche Schüler werden wieder in dem Gebäude Bäckerstraße 32/34 untergebracht. Weil auch die Schillerschule mit Militär belegt wird, drängen sich jetzt hier 41 Klassen in den 11 Räumen des alten Gebäudes. Der Unterricht erfolgt schichtweise - wöchentlich wechselnd. Außerdem wird die Stundenzahl drastisch gekürzt: Hauptsache Deutsch, Rechnen, Zeitgeschehen. Viele Lehrer sind oder werden eingezogen. Ersatzkräfte, Pensionäre müssen einspringen.
01.09.1939 Kriegsausbruch - im ganzen Reich kein Unterricht vom 1. bis 10. September.
06.11.1939 Die Goetheschule wird von der Wehrmacht geräumt. Schüler und Lehrer können wieder in ihre Schule zurückkehren. Da die Schillerschule belegt bleibt, müssen 10 zusätzliche Klassen aufgenommen werden.
07.01.1940 Die restlichen 9 Klassen der Schillerschule und 4 Klassen der Sonderschule werden in die Goetheschule verlegt. Grund: Es müssen Kohlen gespart werden.
Feb. 1940 Wegen der Kälte (bis -20°): Kohleferien!
Winter 44/45 Die Goetheschule wird Lazarett. Die Klassen werden auf andere Schulgebäude verstreut. Unterrichtsausfall ist die Regel, da auch andere Schulen Lazarett und Flüchtlingslager werden.
08.05.1945 Kriegsende - die Schulen werden geschlossen.
10.09.1945 Wiedereröffnung der Schulen. Das Gebäude der Goetheschule ist noch belegt, die Schüler werden in anderen Schulen untergebracht.
Chemie "Eusi" von der Goetheschule
Wer ist zur Goetheschule gegangen und kennt den abgedrehten Chemielehrer. Sein name war Schünemann genannt "Eusi". Er kam immer mit einer schäbiger braunen Reisetasche zum Unterricht und hatte seine etwas merkwürdige Frau im Schlepptau. die saß mit im Chemieraum, der damals noch unten Ecke Königstraße war. Seine Olle saß bei Sommertemperaturen mit Pelzmantel im Unterricht.
Wir waren so gelangweilt von seinem Gequatsche, da haben wir im Unterricht Akohol getrunken (Herva hieß das Getränk). so war es wenigstens erträglich und mitbekommen hat er nichts.
Eines Tages hatte Eusi es geschafft, den Chemieraum abzufackeln, er ließ gelben Phosphor auf den alten Parkettboden fallen. Wir sind gleich alle aus die Fenster raus. Später war dort dann die Aula drin, wie es heute ist, weiß ich nicht.
Der Chemieraum war dann im zweiten Stock im Neubau untergebracht. Da kam sein zweiter Schnitzer, was er mit den Händen schuf, riss er mit dem Arsch um. Seinerzeit zerstörte er ein Gerät, wo man Wasserproben mit analysieren konnte.
Sein Dasein als Chemielehrer war nun Geschichte. Ende der siebziger hab ich ihn bei KTU in Goslar in der Reußstraße wiedergetroffen. Und 1997 hab ich ihn mehrfach in der Katine der Polizei in der Heinrich-Pieper-Straße wiedergetroffen.
Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Bestrafung an verschiedenen Goslarer Schulen
Oftmals, musste meine Mutter zur Schule zu meiner Klassenlehrerin kommen, mal wohl gerechter Weise zumindest aus damliger Sicht, aber auch ungerechtfertigt. Natürlich sorgte man auch für Heiterkeit in der Grundschule Jürgenohl, was meiner Klassenlehrerin (Frau Müller) missfiel.
In Rechnen hatte wir Frau Meizis, eine sehr unangenehme alte Schachtel war das. In Deutsch mussten wir mal einen Aufsatz schreiben, was jeder sich wünscht. Meine Version war, ich wünsche mir, das Frau Meizis auf den Mond geschossen wird (damals gerade aktuell das Apolloprogramm). Darauf hin bekam ich eine Eintragung ins Elternheft, das mein Vater zur Schule kommen sollte. Der weigerte sich, wegen der Lächerlichkeit, somit musste meine Mutter antreten, mit der war auch nicht gut Kirschen essen.
Angesagt war damals in der Ecke stehen, den Klassenraum verlassen, sogar nach Haus geschickt wurde man, Strafarbeiten und Nachsitzen gab es in der Grundschule Jürgenohl.
Später auf der Goetheschule gab es auch Wutausbrüche, in Form das eine Lehrein ein Schlüsselbund warf, dies ging solange gut, bis sie mal jemand verletzte, das war dann auch ihr letzter Schultag. Frau Junghans hatte man seitdem nicht mehr gesehen. Andere Lehrkörper warfen schon mal mit einem kleinen Stück Kreide oder mit dem Schwamm. Einmal war er nass, ich bückte mich und der nasse Schwamm durchschlug sogar die Fensterscheibe und landete auf dem Schulhof. Die Frechheit war, ich durfte bei der Konrektorin 100 mal schreiben, das man keine nässe Schwämme schmeißt. Das war in der Zeit zwischen 1973 bis 75.
Dann gab es einen Hernn Ullrich ua. unterrichte er Mathe. Bei ihm wusste man nicht so genau woran man wa, meinte er etwas ersnst oder machte er Spaß. Wegen der Unberechenbarkeit handelte ichg mir manchesmal eine Strafarbeit ein.
Unsere spätere Klassenlehrerin damals noch Frau Bollmann hatte Haare auf den Zähnen, wenn wir Anlass dazu lieferten, ansonsten war sie top, man lernte richtig was bei ihr.
Unter anderem beste/beliebteste Lehrer damals Herr Habicht Mathe, Herr Rehbock ua. Deutsch, Herr Feldhoff ua. Geschichte leider ist er viel zu früh verstorben.
Frau Rauscher ua. Deutsch und Mathe glaube ich, das ware ein steiler Zahn. Frau Schmidt in Maschinenschreiben, war auch nicht zu verachten.
Absoluter Kracher war "Eusi" Herr Schünemann aus Wildemann, er versuchte sich in Chemie mehr oder weniger erfolgreich. Er war wie Röhrich aus den Werner Filmen, was er mit den Händen mühevoll schuff, risss er mit dem Arsch wieder um.
Man gut, das der die heutige Schülergeneration nicht mehr erleben muss, den würde ich es zu trauen das er mit Chemikalien um sich wirft.
Und auf die Palme bringen konnte man unseren Musiklehrer Herrn Nikolaidis, drei Tadel in einer Musikstunde habe ich kassiert. Klasssische Musik war nicht mein Ding und schon garnicht, wenn der Lehrkörper kein verständliches Deutsch in ganzen Sätzen sprach. Sein virtuoses Geigenspiel ging nach hinten los. Die Tafel hatte hatte ich mit Cola präpariert, als er mit Kreide die Noten anschreiben wollte, tat sich nichts und auch seinen Geigenstock hatte ich mit Cola besudelt, so das er keinen Ton zu Wege brachte. Ein Mitschüler hatte mich verraten, weil Nikolaidis sichtlich wütend war. Und dann schrie er mich an, du große schwarze Teufel und wollte mich an den schwarzen Haaren hochziehen, die ich damals noch hatte. Da habe ich ihn leicht weggestossen. Wut enbrannnt hatte er den Klassenraum verlassen. Als ich nach Haus kam, wusste mein alter Herr schon von dem Vorfall. Außer ein bisschen Palawer musste ich nichts fürchten, man gut das dies meine Mutter nicht mitbekommen hatte.
Meine Strafe spiegelte sich dann in der Zeugnisnote in Musik wieder, naja, war ja ein Nebenfach und da juckte es nicht.
Die Krönung kurz vor dem Schulabschluss, Vernehmung durch die Polizei, Anlässe dafür waren, der damalige Schulhausmeister Holzberg wurde von einer Wasserbombe nieder gestreckt. Nicht wie üblich, das man etwas Wasser in einen Luftballon oder Pariser füllte, nein ein blauer Müllsack mit einigem an Wasser befüllt hat ihn getroffenund verletzt.
Holzberg hielten wir auch in Schach, indem wir eine Brötchentüte mit Hundekot gefüllt auf den Fußabtreter legten und ansteckten und anschließend bei ihm schellten, den Rest was folgte kann man sich denken.
Schulstreich zum Abschluss wurde von einigen ausgeführt, wo teilweise die Eltern angesehene Berufe in Goslar bekleideten, darunter auch umsägen des Maibaums auf dem Marktplatz und ein paar kleiner unbeliebte Bäume auf dem Schulhof.
Wir sollten damls kollektiv bestraft werden, da niemand sagen wollte wer es war, schließlich kam es dann doch raus mit entsprechenden Folgen für die Missetäter.
Dann aus damaliger Sicht sehr lustig, wer an Blähungen im Unterricht leidete, der wurde aus dem Klassenraum verbannt und in eine Art Besenkammer gesteckt, geheilt wurde die Person dadurch natürlich nicht.
Auch wer in seiner Freizeit sich zu strafbaren Handlungen verführen ließ, dies wurde im Unterricht lauthals vom Lehrer kundgetan, im betreffenden Fall war es der Sportlehrer während des Unterichtes. Man wurde sozusagen an den Pranger gestellt.
Soweit ich weiß, steigerten sich die Streiche in den darauffolgenden Jahren zum jährlichen Schulabschluss, teilweise ziemlich übel und kriminell in Form von Sachbeschädigung. Da hört dern Spaß dann eigentlich auf. Natürlich kann man die "Fenster streichen" nach dem Motto, Meister, Meister, die Fenster habe ich getrichen, soll ich den Rahmen auch noch streichen. So geschehen an der Realschule Hoher Weg. Dumm, das man Teroson genommen hat, sämtliche Scheiben mussten erneuert werden. Sicherlich weniger Ärger hätte man gehabt, wenn die Farbe wasserlöslich gewesen wäre.
Ganz übel wurden dumme Machenschaften an der Berufsschule Heinrich-Pieper-Straße damals genommen. Die Missetaten wurden dem Lehrherrn mitgeteilt wo auch früherer Schulschluss mit zählte und das Verlassen des Schulgeländes um zB am Kiosk am ehemaligen Minigolfplatz in der Pause ein oder zwei Biere zu genießen.
Entsprechend gab es beim nächsten Arbeitstag ein "Einlauf" vom Chef oder gar eine Abmahnung.
In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist
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Durch Zufall hatte ich gestern die Möglichkeit noch einmal zur Schule zu gehen ...
... innen ein recht trauriger Anblick, vieles wurde bereits ausgeräumt.
Anhang 14403
Auf den Turm konnte ich auch nochmal
Anhang 14402
Weitere Bilder folgen :)