Alter Fußgängertunnel Bahnhof/Odeon ?

Schon wieder komme ich mit einer Frage... die Suchfunktion hat mich nicht weitergebracht.

Eine Tante von mir behauptete immer steif und fest, daß bereits in den Kriegsjahren ein Fußgängertunnel zwischen Bahnhofsvorplatz unter den Bahngleisen hindurch zur Hildesheimer Str (etwa wie heute) bestand.

Ab wann genau und wie lange das so war, weiß ich nicht.

Leider kann ich keine Details mehr erfragen, weil die Tante schon lange verstorben ist.

So bleibt die Frage: wo genau ging es in diesen Tunnel ? Zu vermuten wäre eine räumliche Nähe zu der damaligen, großen Schranke.

Ist der neue, jetzige Tunnel womöglich auf Grundlage des alten errichtet worden ?

Vielleicht weiß einer von Euch zufällig etwas zu diesem interessanten Detail ?

Gruß, Nils

Hallo,

meine Oma hat den Tunnel mal erwähnt. Alten Ansichtskarten nach zu urteilen lag der aber etwas weiter vorne.

Mein Vater kann sich noch daran erinnern, das es mal einen Tunnel gegeben hat.
Weil der Tunnel baufällig gewesen sein soll, hat man ihn damals zugemacht.

Hallo Nils,
in meinem Beitrag "Emilie - Ein leiser Abschied" habe ich gerade das Foto des überdachten Fußgängertunnels eingestellt.
Der Tunnel wurde offenbar im Jahr 1911 eröffnet.
Nachdem die Fußgänger nach Regenfällen immer knöcheltief im Wasser standen, wurde der Tunnel schon kurz darauf überdacht, wie auf dem Foto gut erkennbar ist.
Was das "Rohr" darstellen soll, weiß ich allerdings nicht.

Auf der Straßenseite von www.goslar.de habe ich folgende Information gefunden:
"Erstmals wurde 1911 eine Unterführung in Betrieb genommen. Diese wurde 1936 geschlossen, da sie sich in sehr schlechtem Zustand befand und es dort zu häufigen Unfällen kam. Nach dem Abriss des beschrankten Bahnübergangs wurde erst Ende der 80er Jahre die heutige Unterführung gebaut." (Zitat von der genannten Internetseite)

Liebe Susanne,

vielen Dank für die weiteren Informationen!

Wirklich interessant, daß diese Tunnel-Lösung eigentlich schon ein alter Hut ist, nämlich schon 100 Jahre alt....

Es wurde mit dem jetzigen Tunnel also keineswegs das Rad neu erfunden ;-)

Gruß, Nils

Hallo Nils,

in Rahmen unserer Recherchen vom Straßennamenprojekt in der Oskar Kämmer Schule und auch meiner eigenen Nachforschungen sind mir etwas andere Details zugetragen wurden.

Die Unterführung wurde meines Wissens nach 1936 geschlossen. Der Grund sei nicht die Baufälligkeit des Tunnels sondern der vielen Überfälle und Belästigungen bei Nacht, gerade an weiblichen Passanten. So beschloss die Stadtverwaltung diese Unterführung zuzuschütten und damit zu schließen. Die Lage soll auch meines Wissens genau mit der heutigen Bahnunterführung identisch sein.

Liebe Grüße Andy

Hallo Andy,

danke und die Schließung schon noch vor dem Krieg mag schon stimmen. Mein Wissen darum stützte sich bisher nur auf Aussagen von den Leuten und da rutschen ein paar Jahre schon mal durcheinander !

Sehr interessant finde ich den Umstand, daß der neue Tunnel scheinbar eine Basis an dem alten hat.
Eigentlich logisch, man hat sich sicher viel Aushub sparen können beim Bau des neuen Tunnels.

Schade, ich hätte ja gern mal einen Blick in den alten Tunnel geworfen, als da die Arbeiten stattfanden. Verschüttet hat man ja sicher nicht den ganzen alten Tunnel, sondern nur die Treppenaufgänge.

Jedenfalls nochmals Dank für die Infos !

Gruß, Nils

Ich weiß nicht ob die Unterführung halb oder ganz zugeschüttet wurde, ich vermute allerdings das der komplette Tunnel aufgefüllt wurde aus mehreren
Gründen.

Zum ersten wußte damals niemand, dass die Unterführung weit über 50 Jahre später wieder eröffnet wurde, zum zweiten fährt ja bekanntlich die Bahn darüber, und schon aus Sicherheit hat man diesen Tunnel unter den Gleisen voll aufgefüllt (vermute ich) und dazu kommt das der Bau der neuen Unterführung, was etwa 4 Jahre (1987 bis 1991) dauerte, was auch darauf hinweisen könnte, das es wieder vollständig neu gebaggert und aufgeschachtet wurde...

Vielleicht ist dieses aber noch 100%ig heraus zu finden, denn das alles liegt erst 20 jahre zurück und viele Goslarer Bürger weden sich noch an die umfangreichen Baumaßnahmen damals erinnern...

Hallo,

nach Erzählungen meiner Oma war der alte Tunnel neben dem Bahnübergang, Richtung Achtermann, der heutige Tunnel ist direkt an der Stelle, wo sich der Bahnübergang befand. Auf der alten Karte ist das auch gut zu erkennen. Das "Rohr" ist das Dach von dem Hotel aus dem das Odeon entstanden ist.

Zitat:

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Zitat von AndyGS

Die Unterführung wurde meines Wissens nach 1936 geschlossen. Der Grund sei nicht die Baufälligkeit des Tunnels sondern der vielen Überfälle und Belästigungen bei Nacht, gerade an weiblichen Passanten. So beschloss die Stadtverwaltung diese Unterführung zuzuschütten und damit zu schließen. Die Lage soll auch meines Wissens genau mit der heutigen Bahnunterführung identisch sein.

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Das passt zwar nicht so ganz zu der Generation der Unterführung, die hier thematisiert wird, aber mir fällt da trotzdem die damalige Kameraüberwachung in dem heutigen Tunnel ein: Ich habe nie verstanden, wieso diese Kameras demontiert wurden. Hat da jemand von euch nähere Informationen? Wieso macht man sich die Mühe, dort mehrere Videokameras zu installieren, um sich später wieder die Mühe machen zu müssen, sie wegzunehmen? Diese Vorgehensweise ist für mich noch nie schlüssig gewesen und ist mir gerade wieder eingefallen, als ich das hier gelesen habe.

Hallo Nils,
1906 wurde ein Fußgängertunnel etwa an der Stelle der heutigen Unterführung eröffnet. Auf einem alten Foto von Ernst Lippold sind die beiden Eingangsüberdachungen gut zu erkennen. (Friedhelm Geyer, Goslarer Fotoalbum, S. 30). Laut Friedhelm Geyer (Goslar Damals, S. 72) wurde der Übergang 1931 wegen Verschmutzung wieder geschlossen.
Gruß Thomas

Zitat:

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Zitat von tjgoslar

Hallo Nils,
1906 wurde ein Fußgängertunnel etwa an der Stelle der heutigen Unterführung eröffnet. Auf einem alten Foto von Ernst Lippold sind die beiden Eingangsüberdachungen gut zu erkennen. (Friedhelm Geyer, Goslarer Fotoalbum, S. 30). Laut Friedhelm Geyer (Goslar Damals, S. 72) wurde der Übergang 1931 wegen Verschmutzung wieder geschlossen.
Gruß Thomas

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Hier ist das erwähnte Foto. (Es handelt sich um das Fotoalbum von F. Geyer von 1870 bis 1940)

Hallo Andreas,
richtig, laut Bildunterschrift im Fotoalbum sind es Pferdeschlitten. Und wie man sieht, hat sich damals schon der Verkehr gestaut, wenn die Schranken zu waren.
Dieter aus Stuttgart

Zu diesem Thema gibt es momentan eine interessante Postkarte im Ebay. Hier kann man die Standorte der verglasten Eingänge zur Unterführung gut sehen. Man sieht auch, dass man den Tunnel nicht zwangsläufig benutzen musste ;-)

http://www.goslarer-geschichten.de/a...2&d=1419076576


Beste Grüße

Bergmönch

Hier kann man gut sehen, dass eine Schiene über die heutige Bismarkstraße führte. Das war mir bisher nicht bekannt. Danke

Hier die Situation vor dem Bau der Unterführung:

http://www.goslarer-geschichten.de/a...1&d=1419076574


Beste Grüße

Bergmönch