Ja, es ist schon seltsam oder man erinnert sich nicht mehr genau daran wie es vor 45 Jahren war. Bei uns in Braunschweig liegen die ersten Lebkuchenherzen schon in den letzten Augusttagen in den Regalen einzelner Supermärkte, dies wird wahrscheinlich überall so sein. Gut Dominosteine könnte ich das ganze Jahr essen, aber Stollen würde ich im Sommer nicht runterbekommen.
Wenn die ersten Weihnachtsleckereien ende Oktober anfang November in den Regalen liegen würden, würde ich es ja noch einsehen. Ich sage immer, als hat seine Zeit.
Und das Übermaß was an Geschenken gemacht wird, einfach unglaublich. Da sind Wünsche der Kids an die Eltern und Großeltern wie PC, Spielkonsolen, Flachbildfernseh, teure Markenklamotten. Wo das Geld dafür herkommen soll, da fragen die Kids nicht nach. Ich möchte nicht wissen wieviele Eltern deswegen ihr Konto überziehen um ihre Sprößlinge materiell zu befriedigen.
Vor 45 Jahren oder 40 Jahren, was habe ich mich da gefreut, wenn ich zu Weihnachten eine Lokomotive für meine Eisenbahn bekam. Immerhin kostete so etwas damals schon zwischen 50 und 70 DM, oder auch einen Legokasten, das war was.
Und meine Mutter legte immer Wert auf einen Krichgang am Heiligen Abend, das war mir zu wider. Mit Kirche hatte und habe ich wenig am Hut.
Als Konfirmanden mussten wir damals in den letzten Monaten davor jeden Sonntag in der Kirche erscheinen. Natürlich waren wir lustlos. Und dann fiel uns natürlich auch demmes Zeug ein, wie zB, das verstreuen von Niespulver während des Gottesdienstes, was seine Wirkung sehr ausgiebig zeigte, sogar der Pastor hoch auf seiner Kanzel hatte was davon.
Positiv fanden wir, das es beim Abendmahl Rotwein gab. Eine Woche vor der Konfirmation nahm ich einen kräftigen Schluck aus der Kanne, wo schon einige vor mir dran geklebt hatten. Aber ich hatte Pech, ich verschluckte mich dermaßen, das mir der Rotwein wieder rückwärts herauskam und alles mir vor die Füße tropfte und das live während des Abendmahls, wie peinlich.
Mir reicht es eigentlich, gerade während der Bescherung Weihnachtslieder aus der DVD Anlage zu hören. Das ist eine wunderbare Akustik, als wär man wirklich in einer Kirche oder gar Dom.
Traditionsgemäß schmücke ich meinen Baum immer erst am 23. und an den Adventssonntagen gibt dann auch Stollen. Genauso gehört der Weihnachtsputer oder die Weihnachtsgans dazu. Und am Heiligen Abend Bockwurst und Kartoffelsalat und zum Kaffee Zuckerkuchen.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist