Zitat Zitat von Wolfi Beitrag anzeigen
Wir hatten letzens auf der Arbeit das Thema Immobilien weil ein Kollege ein Haus in der Nähe von Rühden loswerden möchte.
Er musste jetzt sogar den Makler wechseln weil er das Haus nicht verkauft bekommt.

Jedenfalls meinte der Makler das die Gegend noch nix gegen den Harz an sich ist.

Dort eine Immobilie zu verkaufen grenzt fast schon an ein Wunder.

Ich sag das jetzt mal aus meiner Sicht als knapp 30 jähriger.

In Goslar und im Harz gibt es kaum noch was was uns junge Menschen hält.

Das große Problem für uns sind die fehlenden Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Hier gibt es bis auf ein paar Unternehmen nix wirklich lukratives.
Darum sind vieler meiner Bekannten bereits weggezogen.
Ich werd es ihnen wohl im kommenden Jahr gleich tun.

Will man diesen Wandel stoppen... müssen zwangsläufig bessere Arbeitgeber her.

Damit mein ich nicht den x- Supermarkt oder Baumarkt die zwar Jobs bieten aber dessen gehalt wirklich miserabel ist.


Aber ich bin realistisch und ich denke in spätestens 50 Jahren wird wirklich so manches Oberharzer Dorf förmlich ausgerottet sein.
Und Goslar an sich... kann wirklich bald noch einige Häuser mehr abreißen

Es gibt hier halt nix was junge Menschen noch hält.
Hallo,
ja, das mag so kommen. Ich habe schon Ende der 80 ziger Jahre zu meiner Frau gesagt, das es im Harz massiv bergab gehen wird, was vorallem auch die Infrastruktur betrifft. Den größten Fehler den man jemals gemacht hat, war die Bahnline zwischen Goslar und Altenau wegzureißen. Natürlich sind die Harzer daran nicht schuld, die Entscheidungsgewalt kam ja von der damaligen DB. allerdings hätte man mehr Protest zeigen können. Die Bahnverbindung wäre heute ein Anziehungspunkt für Touristen. Mit Dampf und Diesel in den Harz. Ich sollte Recht bekommen hinsichtlich der Entwicklung im Vor- und Oberharz. Als die Firma pleite ging wo ich über viele Jahre war und der Mietvertrag mal wieder zur Verlängerung anstand, hatte ich genug und bin gegangen. Nach einer Umschulung habe ich sofort Arbeit bekommen, aber mittlerweile hat meine Gesundheit mir einen Strich durch meien Erwerbsfähigkeit gzogen. Zum Glück wohne ich jetzt in einer Großstadt, wo es so gut wie alles gibt und auch der öffentliche Nahverkehr sehr gut ist, so das man überall hinkommt, denn Autofahren darf ich nicht mehr.

Nein mit Handelsbetrieben kann man die Misere auf den Arbeitsmarkt in der Harzregion nicht beseitigen und was soll ich mit einem Job wo ich nor 400 oder 500€ bekomme. Man muss Industriebetriebe ansiedeln, denn nur diese bieten ausreichend Arbeitsplätze. Aber man will ja im Harz die Natur erhalten und man streubt sich gegen Neuerungen die Einschnitte bedeuten. Wenn ich natürlich so denke, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ganze Regionen in einigen Jahren zu Geisterdörfern und Geisterstädten werden.
Gleiches trift auch für Goslar zu. die Einwohnerzahl Goslars wird zur Mitte diesen Jahrhunderts vieleicht gerade noch an die 17.000 kommen, das ist aber schon gut gedacht. Sollte dann noch Karstadt in Goslar dicht machen in Kürze, dann hat sich das Thema einkaufen in Goslar eh erledigt. Die kleinen Läden und Fachgeschäfte sind zwar nötig, aber zu teuer. Dafür haben Goslars Bürger, wovon ein nicht unerheblicher Teil am "Sozialtropf" hängt kein Geld. Gut, auf die eventuelle Schließung Karstadst haben Goslars Bürger keinen Einfluss und selbst der Rat wird vor vollendeten Tatsachen gestellt.

Immobilienverkäufe sind auch in Randgebieten von Braunschweig, bzw. Peine schwierig. Das ist die Problematik die ich zuletzt mitbekam aus meinem Berufsleben 2012 im Bereich Kanzlei für Insolvenzen und Schuldenbereinigungen wo ich zuletzt war. Ein Unternehmer aus dem Dienstleistungssektor verlor Aufträge in nicht unerheblichen Umfang. Das brach dem Inhaber finanziell das Genick. Nicht nur seine Selbstständigkeit scheiterte, nein auch sein Privatleben. Haus, usw. stand alles zur Disposition. Ob es letzendlich verkauft wurde weiß ich nicht mehr, weil ich seit Mitte Mai 2012 erwerbsunfähig bin. Selbst der maximal erzielbare Erlös für die Immobilie war beschämend, obwohl sie top war. Ja, das geht einem schon nahe, wenn jemand soviel im Leben geschafft hat, und alles von einem Tag auf den anderen in Frage gestellt wird und dies nur weil andere billiger waren. Ich darf zwar keine Zahlen nennen über die Vermögensverhältnisse, aber soviel sei gesagt, von einem guten Verdienst, binnen einem halben Jahr zum Hartz 4 Empfänger, das ist wirklich harter Tobac.

In diesem Sinn
der märklinist