Ergebnis 1 bis 10 von 77

Thema: Greif-Werke - "Deutsche Bürobedarfsgesellschaft Carl Bruer & Co."

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Moderator Avatar von Bergmönch
    Registriert seit
    18.02.2012
    Ort
    Goslar
    Alter
    61
    Beiträge
    881
    Danke
    1.959
    2.510 Danke für 655 Beiträge erhalten

    Standard

    Zitat Zitat von Ergo Beitrag anzeigen
    Interessant, das bedeutet, das erst nach 1921, bestimmte Roto Vervielfältigungsapparate hergestellt wurden. Gibt es vielleicht bitte ein Liste, wann welcher Vervielfältigungsapparat hergestellt wurde? Schwer, schwer... Sie haben mir schon ganz schön geholfen, es ist wirklich sehr lieb!
    Zitat Zitat von Ergo Beitrag anzeigen
    Vielen Dank, ich arbeite an der Vervielfältigungstechnik Mimeograph, also Wachmatrizen die per Schreibmaschinenanschlag perforiert werden und dabei das Wachs verdrängt wird. Es hat dann nichts mit Spiritus gemeinsam, also auch kein Hektograph und kein Matrizendrucker. Es ist das Prinzip von Thomas Alva Edison. Er verwendet ein Seidengaze mit ölhaltiger Farbe. Eine Bedienungsanleitung, oder hochauflösende Photos, ein Traum der Unmöglichkeit. Wobei das von Roto oder Greif sein kann, sie sehen sehr ähnlich aus.

    Aber sonst herzlichen Dank!


    Okay, es geht Ihnen also um sog. Dauerschablonen. Greif hatte 2 Qualitäten im Sortiment: Die besseren waren aus sog. handgeschöpften Japanseiden, einem sehr zarten und trotzdem reißfesten Material. Die Alternative waren Schablonen aus maschinengefertigtem Seidenpapier. Das Trägermaterial war mit einer wachsartigen Lage beschichtet. Beim Beschreiben mit einer Schreibmaschine (ohne Farbband!) wurde diese Schicht zur Seite gedrückt und an der Stelle konnte die Umdruckfarbe durch den Träger auf das zu bedruckende Papier gelangen. Eben wie bei einer Schablone. Für das Beschreiben mit einer mechanischen Typenhebelmaschine war ein kräftiger und gleichmäßiger Anschlag nötig. Das erforderte etwas Übung.

    Die Druckfarben bestanden aus einer Fett-Wasser-Emulsion und Ruß bzw. Farbpigmenten. An Zubehör gab es neben einem Korrekturlack, mit dem man Fehler wieder "zukleistern" konnte, auch diverses Zeichenwekzeug mit dem man manuell Dauerschablonen beschriften konnte um z. B. Bilder oder Zeichnungen zu erstellen. Dauerschablonen waren sehr haltbar und für Druckauflagen von etlichen Tausend Exemplatren gut. Mehrfarbige Ducke waren möglich indem man für jede Farbe eine gesonderte Druckschablone erstellte und dann übereinander druckte.

    Herr Bruer, der Gründer von Roto und Greif, pflegte aufwändig bebilderte Berichte über seine diversen Zeppelinreisen zu verfassen und im Kundenkreis zu verteilen. Diese waren selbstverständlich mit eigenen Vervielfältigern gedruckt und wahre Kunstwerke. Sie sollten zeigen, was mit einem Bürodrucker möglich war.

    Greif lieferte nicht nur Dauerschablonen für die eigenen Geräte, sondern auch für die der Konkurrenz. Die Preisliste von 1957 zeigt noch über 40 verschiedene Aufhängungen für die häufigsten Druckertypen am Markt. Es gab damals bestimmt so viele verschiedene Schablonendrucker wie heute Fotokopierer. Ich will mal schauen, ob ich noch Bilder oder Listen habe.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. Danke von:

    zeitzeugin (09.04.2013)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  


Dieses Forum ist komplett werbefrei und wird ausschließlich privat finanziert.

Um auch in Zukunft ohne Werbebanner und nervige Pop-Ups auszukommen,

würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen.