Das ist nicht ganz richtig. Fernschreiber hingen am Telefonnetz und hatten eine internationale Nummer, die man anwählte. Es konnte übrigens sogar ein Klingelsignal übertragen werden. Wenn der Empfänger das mitbekam und gleich antworten wollte, konnte man, statt einen Lochstreifen zu übertragen, auch richtig live chatten. Wenn man mit einem Partner in Übersee zu tun hatte, war das schon ein wenig wie Amateurfunk. In den 80er Jahren war das Tippen und Übertragen von Telexen bei Greif häufig Sache der Azubis, besonders derer im Export.
Nein, bei "Draht" handelt es sich um eine registrierte, verkürzte Telegrammadresse. Zitat Wikipedia: "Da sich das Entgelt (früher Gebühr) für ein Telegramm nach der Anzahl der Wörter richtet, hat sich ein so genannter Telegrammstil eingebürgert, z. B. sagt man statt „Ich komme am Freitag um 17:00 Uhr an.“: „Ankomme Freitag 17 Uhr“. Aus diesem Grund konnten Empfänger auch eine verkürzte Anschrift, das "Drahtwort" beantragen."
Beste Grüße
Bergmönch