Das ist sowieso eine Frage die halt dazwischen steht. Der Untergang vom Bergbau war meines Wissens irgendwann in den 70ern. Die Grenzöffnung und Wiedervereinigung erst 89/90. Der Raum dazwischen ist ja das Entscheidende. Ich meine eine Region die NUR auf Tourismus setzt? Ich meine ich kenne das Gedankengut der Politiker von damals nicht. Aber aus heutiger Sicht ist es schon mehr als töricht in einer Region die im Gegensatz zu den Küstenstreifen und den Alpen, nahezu beliebig ersetzbar ist, den einzigen noch bleibenden Pfeiler auf Tourismus zu setzen. Das ist jetzt wieder ein "hätte, hätte" aber man hätte sich durchaus noch zweite und dritte Gleise als Sicherheit legen müssen.

Was ich ja immer noch ziemlich belustigend finde, dass niemand aus den Fehlern der Vergangenheit lernen will... Man hat es ja gesehen, wohin Abmagerungspolitik führt. Sie führte vom einst blühenden Industriestandort zum Sozialhilfefall auf kommunaler-Ebene. Und es wird unaufhörlich weiter in die Richtung gelenkt. Noch weniger, am Besten noch mehr reduzieren, noch mehr einsparen etc. Und nun, um mal beim Thema zu bleiben, kommt ein schwedischer Investor, der jetzt die Rohstoffe der Stadt vor der Nase rauszieht, hier keine Steuern abführt und, wenn die lieben Goslarer Bergbauer pecht haben, seine eigene Belegschaft aus Schweden importiert, und hier ein paar Baracken auf dem Werksgelände aufstellt, und die Leute für die "kurze" Zeit einfliegen lässt.
Früher vor vielen hunderten Jahren gab es für solche Aktionen einen Begriff: Piraterie. Früher eroberte man Länder, um sich an den Reichtümern des Anderen zu bereichern, heute bleiben die Staatsgrenzen unberührt, und man schickt die Zivilwirtschaft auf den jeweils anderen Los, und bekommt einfach nur als Staat seinen "Teil der Beute" in Form von Steuereinnahmen.

Was natürlich für GS eine Lösung wäre, alle Einnahmequellen Notariell und Urkundlich an solidere, investitionsfreudige Kommunen zu verkaufen, auch die Belastungen wie Schulen in einem Zug mit. Dann steht die Stadt nur noch als Verwalter, aber nicht mehr als Geldverwalter da, und wird durch die fehlenden Einnahmen sofort in die Insolvenz rutschen. Da aber die Einnahmequellen alle verkauft worden sind, ist auch für einen Insolvenzverwalter nichts mehr zu holen, und die Stadt kann "unter neuer Flagge" weiterexistieren, und wäre Schuldenfrei, weil die "Stadt Goslar" formell als solche nicht mehr existiert. Dann wäre Goslar zum Beispiel ein Stadtteil von Braunschweig. Man müsste nur alle Hoheitsrechte abtreten, und die "Stadt Goslar" terretorial nur noch auf eine Straße irgendwo beschränken, und die kann ein Insolvenzverwalter dann ausschlachten.