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Thema: Geplante Rückgewinnung von Rohstoffen am Bollrich

  1. #31
    Schießhauer Avatar von Professorexabyte
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    Was den Medienrummel betrifft müsste man mal fragen:

    Als ich noch als kleiner Orientierungsstufenschüler in der Goldenen Aue unterwegs war, gab's ja in Geschichte auch sowas wie Heimatkunde.
    Dort hat man (was mich schon immer gestört hat) immer nur geschwafelt, wie toll doch Goslar und Umgebung sei, und was hier nicht alles mal tolles war.
    Dass Goslar mal nach dem Untergang des Ruhrgebietes nach dem zweiten Weltkrieg DIE Bergwerksmetropole der Bundesrepublik (DDR mal ausgenommen) war, wurde gekonnt verschwiegen.

    Man hätte ja Fragen stellen können. So kam mir das zumindest immer vor, nachdem man mich mal etwas ausserhalb der Schule über die Wichtigkeit in der Nachkriegszeit dieses kleinen "Nestes am Harz" aufgeklärt hatte.
    Heute heißt es immer wieder, wenn es um die Wichtigkeit der Region geht: "Ja wir sind halt einfach klein, und uns kennt niemand, weil wir halt nicht Hannover oder Berlin heißen."

    Aber eines konnte mir niemand richtig beantworten: Die Frage nach dem Warum. Es heißt immer nur: "Ja der Bergbau hat irgendwann seine Pforten geschlossen, und dann war es das." Diese Aussage befriedigt mich aber nicht.
    Fragen wir mal anders rum. Wenn eine Metropole ihre wichtigste Daseinsberechtigung verliert, aber vorher äußerst bekannt ist, dann sucht sich selbige eine neue Identität. Heute stehen in Essen und co die Räder auch still, hohe Massenarbeitslosigkeit, Niedriglohn etc. Aber der Stadt geht es dennoch grade so gut. Heute sagt man auch nicht "Essen, was ist das?" Die Stadt hat halt neue Bereiche der Wirtschaft über die Zeit. Zwar nicht mehr so monoton ausgerichtet, dafür etwas bunter.

    Würde man in Hamburg die Elbe trocken legen, und den Hafen stillegen, hätte man doch auch nicht in 40 Jahren Hamburg vergessen. Klar ist Hamburg und Essen viel Größer. Aber wenn Goslar ja angeblich mal sooooooooooo wichtig war, wie manche behaupten, warum steht es heute da wo es steht? Alleine durch die hohe Anwesenheit von Industrie VOR dem Untergang des Bergbaus hat doch auch viele Betriebe da gehalten, die es heute nicht mehr gibt. Es ist eine Massenabwanderung von Arbeitgebern die hier stattgefunden hat, ohne dass neue ihren Platz eingenommen haben. Und heute ähnelt die Stadt eher einer schmutzigen, zerrupften, kranken Katze, die sich nur noch quält, die man zu ihrem Wohle am besten einschläfern müsste.
    Die Frage ist halt: Wer trägt dafür die Schuld? Dass im Rammelsberg nichts mehr zu holen war, was sich nach damaliger Wirtschafts-und-Techniklage gelohnt hätte ist ja eine Sache. Aber dass ein Arbeitgeber seine Pforten schließt ist nichts neues. Passiert immer mal irgendwo. Daran kann doch keine ganze Region den Bach runtergehen.

  2. #32
    Schießhauer Avatar von thronerbe
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    Der wirtschaftliche Abschwung der Stadt ist sicherlich nicht besonders schön, aber eine Tatsache. Das hängt unter Anderem sicherlich auch mit dem gesamten Rückgang des Tourismus im Harz zusammen. Nach der Grenzöffnung wurde es für viele Leute interessbant, sich auch einmal die Gegenden anzusehen die bisher so gut wie unerreichbar waren. Das trifft in ähnlicher Form natürlich auch auf die Unternehmen zu. Subventionen von Bund und Land, geringere Lohnkosten (bis heute) und finanzielle Anreize der dortigen Kommunen haben viele Unternehmen ihren Firmensitz verlegen lassen. Das was Hamburg und Essen einem Unternehmen an finanziellen Anreizen bieten kann, übersteigt die Goslarer Kassenlage um ein Vielfaches. Weltkulturerbestädte sind inflationär. Das reicht nun einmal nicht.

    Viele Grüße

    thronerbe

    P.S. Damit soll nicht der Eindruck entstehen, dass es nicht auch noch andere Gründe gibt, Goslar als Tourist oder Firmensitz zu umschiffen.

  3. #33
    Schießhauer Avatar von Professorexabyte
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    Das ist sowieso eine Frage die halt dazwischen steht. Der Untergang vom Bergbau war meines Wissens irgendwann in den 70ern. Die Grenzöffnung und Wiedervereinigung erst 89/90. Der Raum dazwischen ist ja das Entscheidende. Ich meine eine Region die NUR auf Tourismus setzt? Ich meine ich kenne das Gedankengut der Politiker von damals nicht. Aber aus heutiger Sicht ist es schon mehr als töricht in einer Region die im Gegensatz zu den Küstenstreifen und den Alpen, nahezu beliebig ersetzbar ist, den einzigen noch bleibenden Pfeiler auf Tourismus zu setzen. Das ist jetzt wieder ein "hätte, hätte" aber man hätte sich durchaus noch zweite und dritte Gleise als Sicherheit legen müssen.

    Was ich ja immer noch ziemlich belustigend finde, dass niemand aus den Fehlern der Vergangenheit lernen will... Man hat es ja gesehen, wohin Abmagerungspolitik führt. Sie führte vom einst blühenden Industriestandort zum Sozialhilfefall auf kommunaler-Ebene. Und es wird unaufhörlich weiter in die Richtung gelenkt. Noch weniger, am Besten noch mehr reduzieren, noch mehr einsparen etc. Und nun, um mal beim Thema zu bleiben, kommt ein schwedischer Investor, der jetzt die Rohstoffe der Stadt vor der Nase rauszieht, hier keine Steuern abführt und, wenn die lieben Goslarer Bergbauer pecht haben, seine eigene Belegschaft aus Schweden importiert, und hier ein paar Baracken auf dem Werksgelände aufstellt, und die Leute für die "kurze" Zeit einfliegen lässt.
    Früher vor vielen hunderten Jahren gab es für solche Aktionen einen Begriff: Piraterie. Früher eroberte man Länder, um sich an den Reichtümern des Anderen zu bereichern, heute bleiben die Staatsgrenzen unberührt, und man schickt die Zivilwirtschaft auf den jeweils anderen Los, und bekommt einfach nur als Staat seinen "Teil der Beute" in Form von Steuereinnahmen.

    Was natürlich für GS eine Lösung wäre, alle Einnahmequellen Notariell und Urkundlich an solidere, investitionsfreudige Kommunen zu verkaufen, auch die Belastungen wie Schulen in einem Zug mit. Dann steht die Stadt nur noch als Verwalter, aber nicht mehr als Geldverwalter da, und wird durch die fehlenden Einnahmen sofort in die Insolvenz rutschen. Da aber die Einnahmequellen alle verkauft worden sind, ist auch für einen Insolvenzverwalter nichts mehr zu holen, und die Stadt kann "unter neuer Flagge" weiterexistieren, und wäre Schuldenfrei, weil die "Stadt Goslar" formell als solche nicht mehr existiert. Dann wäre Goslar zum Beispiel ein Stadtteil von Braunschweig. Man müsste nur alle Hoheitsrechte abtreten, und die "Stadt Goslar" terretorial nur noch auf eine Straße irgendwo beschränken, und die kann ein Insolvenzverwalter dann ausschlachten.

  4. #34
    Schießhauer Avatar von thronerbe
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    Vor der Grenzöffnung war Goslar Zonenrandgebiet. Nicht sehr reizvoll für eine Unternehmensneugründung. Die alten Unternehmen sind langsam vom Markt verschwunden und das war es dann. Guck dir mal Helmstedt an.
    Ich glaube der OB von Goslar wollte vor kurzem ein Weltkulturerbedenkmal. Das ist, meiner Meinung nach, völlig neben der Spur.
    Verfallende Häuser, Leerstände, kaputte Infrastruktur ....., und dann auf dicke Hose machen wird schnell durchschaut. Wenn ich heute durch die Bäringer Str., Marktstr., untere Breite Str., Kornstr. gehe, sehe ich jedesmal, was eine Weltkulturbetitel wert ist. Dazu dann noch die Idee den "Fachkräftemangel und Bevölkerungsschwund" mit Asylbewerbern wettzumachen, lässt mich allmählich an so mancher Kompetenz zweifeln. Das hat nichts mit den Asybewerbern zu tun, sondern dem Sach(un)verstand eines OB.

    Ich bin zwar nur Laie in der Beurteilung dieser Angelegenheit, aber das macht nichts. Die Arche Noah wurde auch von Laien gebaut. Die Titanic von Experten.

    Grüße

    thronerbe

  5. Danke von:

    Andreas (28.11.2015)

  6. #35
    Schießhauer Avatar von thronerbe
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    Hallo,
    ich stelle gerade fest, dass das ursprüngliche Thema schon wieder im Nirwana gelandet ist.

    Sorry.

    Nichtsdestotrotz kann hierzu mal ein Fotothread mit dem Thema "Lost places", bzw. " Goslar von hinten" geplant werden. Falls Interesse besteht, hier ist allerdings ein wenig Planung und redaktionelle Betreuung erforderlich, sollten wir darüber sprechen (schreiben). Ich habe mal in den 80zigern damit angefangen. Das Material ist leider verschwunden. Heute ärgere ich mich ein wenig darüber. Vieles davon ist nicht mehr reproduzierbar.

    In diesem Sinne

    thronerbe

  7. Danke von:

    Andreas (30.11.2015)

  8. #36
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    Zitat Zitat von Harzbiker Beitrag anzeigen
    Andreas und ich haben uns gestern mal die aktuellen Geschehnisse vor Ort angeschaut. Als wir dort aufschlugen, verzogen sich gerade die letzten Medienvertreter mit ihren Kameras und die bekannte Ruhe trat wieder ein ...
    Hier das Ergebnis

    https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...onds30188.html
    Glück Auf!
    Andreas

  9. Danke von:

    Speedy (30.11.2015),Strippenzieher (01.12.2015),thronerbe (30.11.2015)

  10. #37
    Schießhauer Avatar von Professorexabyte
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    Bei dem ganzen Gerede wegen gerade einmal 40 Arbeitsplätzen für eine so verdammt kurze Zeit. Und dem wie sich Junk manchmal aufführt, muss ich leider immer wieder an das hier denken:

  11. Danke von:

    Strippenzieher (01.12.2015)

  12. #38
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    *lol*
    ok, passt für mich nicht für die *40* Arbeitsplätze (was meint Herr Professor denn, wieviele da gebraucht würden...) Aber passt ziemlich punktgenau zur aktuellen BGM-Situation *lol*

  13. #39
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Hier mal ein Blick auf die Preise für Indium 99,99% in U$/ kg:




    Momentan befinden sie sich in einem 5-Jahres-Tief.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  14. Danke von:

    Goslärsche (01.12.2015),Speedy (01.12.2015),thronerbe (01.12.2015)

  15. #40
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Aufgrund des sich abzeichnenden Trends war -meines Wissens- das Projekt auch nicht so stright voran gegangen, wie es in den Startlöchern stand vor 1, 2 Jahren. Aber: nichts desto trotz, bei steigender Nachfrage wird das Projekt doch attraktiv, auch wenn der Preis gerade sinkt.
    Ich bleibe gespannt... offenbar das fundiertere Projekt, als die vermeintliche Suche des "3. Lagers"...

    Glück auf!

  16. Danke von:

    Andreas (04.12.2015)

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