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Thema: Die Befestigungsanlagen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Hauer Avatar von Sperber
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    Ergänzen kann ich in diesem Kontext, dass der heutige Achtermann/Pauls-Turm/Schäferturm vermutlich früher noch einen anderen Namen trug! Wie schon erwähnt, gab es beim Breiten Tor einen weiteren Turm, welcher Schäferturm genannt wurde.

    Dies ist eigenartig, zum einem gibt/gab es in Goslar keine weiteren Beispiele dafür...das heißt, dass keine Gilde der Stadt einen weiteren Turm besaß, welchen sie zu unterhalten hatten!

    Als Hintergrund, insbesondere die Gilden (neben den Bürgern der Stadt) der einzelnen Handwerksstände hatten sich um den Erhalt und der Bemannung von bestimmten Bereichen der Stadtmauer, vermutlich auch Feldmauer und natürlich speziell um ihre Türme zu kümmern. Je reicher eine Gilde war, desto imposanter war ihr Turm!

    Die Schäfergilde zählte nicht zu den Großen der Stadt...wie hätten sie sich als einzige, zwei Türme leisten können?

    Klar ist, das der heutige Achtermann am Bahnhof später zeitweise von Schäfern genutzt wurde um ihre Tiere z.B. im Winter darin zu halten. Dies hatte prakmatische Hintergründe, da der Turm zu dieser Zeit keine weitere militärische Bedeutung mehr hatte und somit vermutlich vor dem Abriss bewahrt wurde. Sein eventueller Name davor...ist bisher nicht bekannt. Danach hat aber auch bisher niemand geforscht...diese Stadt und ihre Geschichte birgt noch eine Menge Fragen! Interessant ist aber auch hier, warum kein anderer Turm der Stadt dieses Ausmaßes, seinen Namen so häufig (bzw. überhaupt!!) in der Vergangenheit wechselte, egal wer ihn später nutzte!

    Ok, einen kleinen Ergänzungsturm des Breiten-Tores gibt es noch in der Stadt, welcher seinen Namen veränderte...heute "Brieger-Tum" genannt...dies nach dem zweiten Weltkrieg für die Stadt Brieg (Schlesien)...
    Geändert von Sperber (19.03.2017 um 22:02 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  2. Danke von:

    Andreas (21.03.2017),boborit (19.03.2017),Hanno (20.03.2017),Harzer06 (20.03.2017),Maria (20.03.2017)

  3. #2
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Der heutige Achtermann(hotel)turm war der Schäferturm (s. Griep). Gleich gegenüber, auf der anderen Seite des äußeren Rosentors, befand sich der Schusterturm. Des weiteren gab es einen Gröpern-, Knochenhauer-, Scheider-, Schmiede-, Hirten-, Bäcker- und Weberturm, den die einzelnen Berufsgruppen im Verteidigungsfall zu besetzen hatten. Letzterer ist noch erhalten. Diese Wehrordnung entstammt dem Mittelalter, in dem sich die einzelnen Gewerbe noch in separaten Quartieren oder Straßenzügen konzentrierten und im Alarmfall schnell die am nächsten gelegenen Befestigungsanlagen erreichen konnten. In der frühen Neuzeit war diese Struktur nicht mehr gegeben und die Organisation der Verteidigung reformbedürftig geworden. Man ging zu einer Gliederung nach Pfarrbezirken über: Stephaniwall, Jakobiwall, Frankenbergerwall, Thomaswall, Marktwall. (Siehe: Stephan Kelichhaus: Goslar um 1600, Kap. 5 Wehrordnung).

    Die Stadtbefestigung, deren Reste wir heute noch sehen können, stammt aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, also der frühen Neuzeit. Sie hatte mit der mittelalterlichen Einteilung nichts mehr zu tun. Einige der alten Namen wurden jedoch übernommen.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Geändert von Bergmönch (20.03.2017 um 17:55 Uhr)
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  4. Danke von:

    Andreas (21.03.2017),boborit (20.03.2017),Hanno (20.03.2017),Maria (21.03.2017),Strippenzieher (21.03.2017)

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