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Thema: Die Vorgeschichte des Riechenbergervertrages

  1. #1
    Hauer Avatar von Frank
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    Standard Die Vorgeschichte des Riechenbergervertrages

    Der Kampf um den Rammelsberg
    Die Vorgeschichte des Riechenbergervertrages


    Seit dem 13. Jahrhundert verpfänden die Braunschweiger Herzöge das Bergrecht an die Stadt, behalten sich jedoch ein Rückkaufsrecht vor.

    Im Februar 1527 machte der Braunschweiger Herzog nach über 200 Jahren vom Rückkaufrecht gebrauch. Am Tag der Pfandeinlösung begibt sich der Herzog auf den Rammelsberg um seine Rechte vor Ort zu bekräftigen. Goslarer Hüttenherren werden beschuldigt Metalle Tag und Nacht widerechtlich weggeführt zu haben.

    Im März 1527 unterbinden herzogliche Soldaten Goslarer Metalltransporte durch Braunschweiger Gebiet. Die goslarer Schmelzhütten müssen schließen.

    Im April 1527 besetzen herzogliche Truppen die Rammelsberger Gruben und die Schmelzhütten und beginnen mit der Verhüttung.

    Im Mai 1527 scheitern die Vergleichsverhandlungen der Stadt und dem Herzog, der sich im Recht wähnt.

    Im Juli 1527 rückt der Hezog mit großer Bewaffnung vor die Tore Goslars und verschanzt sich in seinem Kloster Riechenberg.

    Im Juli 1527 zerstören die Goslarer aus strategischen Gründen die um die Stadt liegenden Braunschweiger Klöster, daraufhin klagt der Herzog wegen Landesfriedensbruch beim Reichskammergericht.

    Im August 1527 werden die Rammelsberger Gruben geschlossen. Die Entscheidung des Reichskammergerichts wird abgewartet. Während des folgenden Jahres verkommen und verwittern die rohen und gerösteten Erze auf den Höfen der Schmelzhütten.

    Im Mai 1528 soll der Herzog nach kaiserlichen Mandat die Rechte an die Stadt zurückgeben und alle Kosten erstatten. Die Stadt fordert 20.000 Gulden, denn durch den Stillstand der Gruben und Hütten sind bis zu 300 arbeitslose Bergleute abgewandert.

    Im Jahr 1528 vermischen sich soziale Unruhen und religiöse Forderungen. Die Stadt führte die Reformation ein.

    Im Jahr 1529 unterbindet der Herzog wiederum die Holzzufuhr für Erzabbau und Verhüttung.

    Im Dezember 1529 klagt die Stadt vor dem Reichskammergericht.

    Im Februar 1530 verfügt der Kaiser, dass die Holzzufuhr nach Goslar zugelassen werden muß. Er erkennt von den 20.000 Gulden betragenen Goslarer Forderung insgesamt 323 Gulden an.

    Im Herbst 1530 werden Berg- und Hüttenwerke wieder in Betrieb genommen. Jedoch unter der Leitung von Herzog Georg von Sachsen zwangsverwaltet.

    In den Jahren 1531, 1534 und 1537 drängt die Stadt auf eine Entscheidung beim Reichskammergericht.
    Im Juli 1542 wird Wolfenbüttel durch den protestantischen Schmalkaldischen Bund, dem Goslar angehört, belagert. Der katholische Herzog muß fliehen.

    Im Juli 1544 ist Goslar wieder in Besitz der Berghoheit und erlässt eine neue Bergordnung.

    Im April 1547 unterliegt der protestantische Schmalkaldische Bund der kaiserlich katholischen Partei, der der Herzog angehört. Die Stadt Goslar ist schutzlos.

    Im Juli 1552 ergibt sich die Stadt dem Diktatfrieden des Herzogs und unterzeichnet den Riechenberger Vertrag
    Glück auf!

    Frank

  2. Danke von:

    zeitzeugin (22.02.2015)

  3. #2
    Hauer Avatar von Frank
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    Klausel im Riechenberger Vertrag
    Das Vorkaufsrecht


    Da der eigentliche Ertrag nicht bei der Erzgewinnung oder Verhüttung erwirtschaftet wird, sondern beim Handel mit den Metallen kommt dem Vorkaufsrecht eine entscheidene Rolle zu. Der Riechenberger Vertrag schreibt vor, dass die Produkte der 11 Goslarer Hütten nicht auf dem freien Markt veräußert werden dürfen, sondern dass der Herzog das Recht auf den Vorkauf besitzt. So ist es ihm möglich von den Goslarer Hütten her die Produkte zu einem sehr niedrigen Preis einzukaufen und diese teurer und mit Gewinn wieder zu verkaufen. Die Goslarer Hüttenherren haben ohne Möglichkeit auf Gewinn das Nachsehen. Schließlich sind ab 1575 alle Schmelzhütten braunschweigisch.
    Glück auf!

    Frank

  4. Danke von:

    zeitzeugin (22.02.2015)

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