1985/96 wurde der marode Putz vom Rathaus entfernt und die ehemals flachbogigen Fenster wurden durch spitzbogige Fenster ersetzt
1974 erhielt das Gebäude dann wieder die jetzt bekannte Putzfassade.

Eine Weile hatten sowohl das Rathaus als auch das Kaiserworth dann diese sehr ähnliche Fassade. Das Kaiserworth erhielt im Jahr 1994 sein neues, ockerfarbenes Gesicht.

Das ursprüngliche Glockenspiel wurde 1930 von Herrn Adam sen. vom Bleiwerk gestiftet.
17 Glocken = 30 Zentner Kupfer, 8 Zentner Zinn aus dem Rammelsberg
Die Turmuhrenfabrik Weule in Bockenem stellte die Glocken her.
Einweihung des Glockenspiels am Rathaus mit einem Festspiel und einem großen Umzug im Oktober 1930.

Und bereits kurz darauf, im November 1930, wurde das Glockenspiel am Rathaus wieder abgestellt.
Die Goslarer dachten damals, es wäre eingefroren.
Aber dann hieß es, die Glocken müßten umgehängt werden weil der Abstand zwischen den einzelnen Klangkörpern zu eng wäre.
Dadurch entstünden "unreine" Töne.
Es fand sich ein neuer Platz und das Glockenspiel wurde wieder in Betrieb genommen.
Im Jahr 1931 gab es folgende Liedfolge:
07.00 Uhr: Gott, ich danke Dir von Herzen
12.00 Uhr: Glück auf, Ihr Bergleut´ // Freiheit die ich meine // Im Wald und auf der Heide // Herr Heinrich sitzt am Vogelherd // Üb immer Treu und Redlichkeit
18.00 Uhr: Der Mond ist aufgegangen // Guten Abend, gute Nacht // Abend wird es wieder

Die Glocken wurden während des 2.WKs konfisziert und in das Freihafengebiet Harburg-Wilhelmsburg gebracht.
Nach dem 2.WK wurden dort Goslarer Glocken, die nicht eingeschmolzen waren, auf dem Glockenfriedhof gefunden.
Ob Teile des Glockenspiels auch dabei waren, ist nicht belegt

Familie Adam stiftete für neue Glocken den Betrag von DM 5.000 und zusammen mit dem Geld aus dem "Glockenspielfond". Nachdem der Turm am Rathaus-Hof vom Landeskonservator abgelehnt worden war, landete das neue Glockenspiel in der ehemaligen Kämmerei.
Das heutige Glockenspiel mit Figurenumlauf wurde 1968 anlässlich des Jubiläums 1000 Jahre Rammelsberger Bergbau von der damaligen Preussag gestiftet.

Quellen unter anderem:
Buch "Nebenbei Erlebtes" (H. Giesecke), Seite 32ff, 70
sowie "Nun muss sich alles wenden" (H. Giesecke), Seite 75