1951 fand das erste Treffen der Goslarer Jäger nach dem 2. Weltkrieg statt. Eine Festschrift von damals, die gerade im Ebay steht, enthält eine kurze Geschichte der dazugehörigen Einheiten in beiden Weltkriegen. Als das Jägerdenkmal in den 1920er Jahren errichtet wurde, stand es bereits für 3000 gefallene Goslarer Jäger.
Der Ton der Festschrift ist, aus heutiger Sicht, etwas "gewöhnungsbedürftig". Man darf jedoch nicht vergessen, das die Teilnehmer und Organisatoren des Treffens Kinder einer anderen Zeit waren. Viele von ihnen hatten ihren Fahneneid noch auf den Kaiser geschworen und später in beiden Weltkriegen gekämpft.
Interessant ist die Erwähnung des "polnischen Angriffs auf Schlesien". Da die deutschen Streitkräfte nach dem 1. Weltkrieg demobilisiert und auf 100.000 Mann reduziert waren, bediente sich die sozialdemokratische Reichsregierung bei der Niederschlagung von Aufständen im Inneren, sowie zum Grenzschutz, sog. Freikorps. Diese waren Sammelbecken rechtskonservativer, anti-republikanischer Soldaten und Offiziere, die nach dem Krieg nicht mehr ins zivile Leben zurückkehren konnten oder wollten. Die Regierung engagierte also ihren eigenen Gegner und hielt ihn unter Waffen. Ein Spiel mit dem Feuer.
Die Goslarer Jäger unter Hauptmann Kirchheim wurden zur Unterstützung der Freikorps des "Grenzschutz Ost" während des sog. "Posener Aufstands" (1918-1919) nach Schlesien (Rawitsch) entsandt. Die Truppe bestand ausschließlich aus Freiwilligen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Posene...%E2%80%931919)
Beste Grüße
Bergmönch