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Thema: Papenturm erwacht aus seinem Dornröschenschlaf

Baum-Darstellung

  1. #3
    Hauer Avatar von Sperber
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    Hi Bergmönch!

    Ich verstehe leider den Sinn Deiner Aussage nicht! Sowohl der Papenturm als auch die Kasematten sind Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. Die Wasserregulierung...Trennung von Brauchwasser und Trinkwasser erfolgte bereits etwa 1150. Seit dem floß das Trinkwasser über den sog. Gosekanal. Unabhängig davon war die Stadt natürlich über die alten Strassen zu umgehen. Ein Zugang an dieser Stelle (in die Stadt), war das deutlich vor dem 15. oder 16. geschaffene Klaustor (als einziger Zugang an dieser Stelle), es gehört zu den ältesten Toren der Stadt, vermutlich schon im 11. Jahrhundert. Der Papenturm und der nicht weit davon errichtete Schmiedeturm entstanden etwa zur gleichen Zeit, erst im 15.-16. Jahrhundert. Deutlich älter sind die damalige Burganlage (wo sich heute ein Altenheim befindet und die Frankenberger Kirche) und der damalige Kramerturm (der auch aus einer jüngeren Phase der Stadt stammte), welcher sich einen Steinwurf vom Schmiedeturm befand. Eine Umgehung der Stadt hätten diese neuen Türme in der Befestigung nicht verhindert, sie stehen/standen unmittelbar neben den alten Bauten und hatten kein zusätzliches Tor, auch versperrten sie nicht die Wege zum Beispiel zum älteren Bergdorf oder der Heerstrasse nach Seesen. Sie dienten lediglich der Befestigung der Stadt in diesem Bereich. Die Dimensionen der lanzetförmigen Altstadt war vermutlich spätestens im 12. Jahrhundert gegeben. Die nächsten Tore im Westen waren bei der Pfalz und beim sog. Dom und wurden weit davor aufgegeben...die daran in Richtung Breitem Tor führenden Wege, waren weiter offen und gingen an der Stadt vorbei.

    Interessant an dieser Stelle ist auch die damalige Burganlage der von Gowische, welche vermutlich eine der Urzellen in Goslar entstehen ließ (oder übernahm) und dort eine Burg bauten. Reste davon sind noch heute zu sehen, auch gibt es noch einen Kellerraum, welcher möglicherweise aus dieser Zeit stammt. Spannend ist auch der eigentliche Lauf des Gosekanals (ca. 1150), welcher heute am Papenturm vorbei in die Stadt führt. Bauliche Veränderungen des Gosekanals und später auch Kasemattenzugangs sind unterirdisch zu erkennen (vor vielen Jahren, als dieser Bereich noch zugäglich war, konnte ich Aufnahmen machen, welche den alten Verlauf des Kanals (ca. 1150) richtungstechnisch direkt durch den Papenturm geführt haben könnte...durch den Bau der Strasse wurde der alte Verlauf signifikant verändert (der mittelaterliche, gemauerte unterirdische Stollengang endet in seinem Verlauf mit einem aus Beton gebauten Gang nach links zum heutigen Verlauf). Der noch zu sehende alte Verlauf ist verschüttet. Auch vom Schmiedeturm führt ein heute sichbarer ehemaliger (nun vermauerter Zugang) zu der zweiten Kasematte, durch den sog. Kückenwall. Der bekannte Stadtforscher H.G. Griep sagte mir damals, dass er diese Bereiche nicht weiter erforscht hätte, er bezog sich bezüglich des Verlauf des Kanals auf die bekannte Katastarkarte von 1803, wo dieser Kanal neben dem Turm entlang verläuft. Wie auch immer....
    Geändert von Sperber (22.10.2016 um 20:48 Uhr)
    Goslar birgt einiges...

    Grüße

    Sperber

  2. Danke von:

    Andreas (29.12.2017),Hanno (24.10.2016),Harzer06 (13.03.2017),Maria (23.10.2016),Strippenzieher (23.10.2016),thronerbe (23.10.2016)

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