Guten Abend! Danke für die Aufnahmen von H. G. Grieps Modell um 1500, welches ein beeindruckendes Bild der Stadt zu dieser Zeit aufzeigt! Deine Interpretation ist aber nicht korrekt, auch wenn dies eigentlich fast irrelevant erscheint. Die eigentliche Route in den Harz verlief über den heutigen Steinbergparkplatz, dort war einer von (ich meine vier) Geleitlagern der Stadt. In diesem Fall die "Österöder Herrstrasse". Griep vermutete dort bis zuletzt, sogar noch nicht erforschte unterirdische Anlagen, welche möglicherweise sogar festungstechnischer Art entsprachen. Ich sprach auch diesbezüglich mit einem ehemaligen Förster, welcher von Hr. Griep damals darum geben wurde, den heutigen Parkplatz nicht weiter zu vergrößern um diese möglicherweise, im Boden noch vorhandenen Strukturen für die Nachwelt zu erhalten. Auf der Karte um 1200 wird die Osteröder Herrstraße auch als Harzstrasse bezeichnet. In unserer Ausbildung als Stadtführer war dies ein wesentlicher Punkt. Die Geleitlager waren wesentlich, um "sicher" in die nächsten Orte zu kommen. Deine beschriebene Wegführung führt zu den alten Lagern, dort gab es keine wesentliche Verbindung in den Harz...dies kannst Du überprüfen, auch z.B. über Grieps Puplikationen. Zudem, im heutigen Trüllketall lebten bereits in der Steinzeit Menschen, somit bestanden viel ältere Verbindungen. Eine Umgehung der Stadt ist definitiv, zum Beispiel in Richtung Seesen, über diese Strasse möglich gewesen. Grundsätzlich...warum sollte man damals, wenn man in Richtung einer Stadt zog, diese umgehen...was natürlich möglich war? Damals gab es Wälder über Wälder und Lager, also freie Stellen, wie Inseln darin. Die sogenannten Hellwege führten durch dichten Wald in ein Dorf oder eine Stadt, der Weg war unsicher, Überfälle an der Tagesordnung...dafür gab es Geleitplätze...von Geleit. Sicher hätte man die Stadt umgehen können...aber was zog einen dann an diesen Ort. Damals war die Reise zu beschwerlich, um sie aus "Spass" zu machen!