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Thema: Bergschaden nach 188 Jahren.

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Harzer06
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    Es ist manchmal besser, wenn manche Dinge nicht hochgekocht werden. Es gibt im Harz Hunderte bergbaulicher Relikte, die auch teilweise einfach versteckt im Wald herumstehen/liegen. Sie sind Eingeweihten bekannt, stören niemanden, und es besteht auch kein Bedarf für die Betonpumpe. Das ändert sich jedoch, wenn jemand das an die breite Öffentlichkeit zerrt. Dann werden denkmalswürdige Objekte mit Millionenaufwand "verwahrt".

    Bei der geologischen und bergbaulichen Situation des Oberharzes sind eigentlich keine folgenschweren Bergschäden zu befürchten. Das Hauptpotential diesbezüglich haben die Ansatzpunkte der alten Schächte, an denen eine massive Füllsäule durch vermodernde Holzanteile oder Auswaschungen nachsacken kann, oder ein bühnengestützter Schachtverschluß einbricht. Im ersteren Fall bildet sich in der Landschaft eine Delle, die sich jährlich um wenige cm vertieft, im zweiten Fall ein Loch mit dem Querschnitt des früheren Schachtes. Befand sich der Schacht in einer Haldenaufsattelung bildet sich ein Trichter vom anstehenden Fels bis zur Haldenoberfläche.

    Probleme können also nur Immobilienbesitzer bekommen, die ihr Haus auf einen alten Schachtpunkt bauen. In Clausthal ist mir da nur das frühere Autohaus Wentorf bekannt, die ihren Erweiterungsbau genau auf den Schacht der Anna Eleonore gesetzt haben. Plötzlich hatte die Schaufensterscheibe einen Riß... Normalerweise war man da schlauer und hat die Bebauung seit Jahrhunderten um die alten Schächte herum geführt.

    G´Auf
    Harzer06

  2. Danke von:

    Bergmönch (10.01.2017)

  3. #2
    Hauer Avatar von Volker
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    Hallo Harzer06 !
    Ohne diese Sache zu einer unendlichen Geschichte werden zu lassen, will ich trotzdem noch einmal antworten: Hier will niemand "schlafende Hunde" wecken oder etwas "hochkochen", es sei nur gestattet, auf Schludrigkeiten kommunaler Genehmigungsbehörden bezüglich Altbergbau hinzuweisen. Du hast ja zu Recht auf den Fall "Anna Eleonore" in Clausthal hingewiesen, das hatte ja noch ganz andere Dimensionen, der Schacht war immerhin über 500 Meter tief und hatte mit Sicherheit auch einen größeren Querschnitt. Ich kann nicht beurteilen, warum das Bauamt dort die Genehmigung erteilt hat, einen Gewerbebetrieb zu errichten, vielleicht wurde der Bauherr ja auf die Risiken hingewiesen. Für ganz so harmlos halte ich nachbrechende Schächte übrigens nicht, in Bockswiese hatten oder besser haben wir das Problem nach wie vor, aber der Grundstücksbesitzer kennt das und das Haus steht weit genug entfernt. Es handelt sich um den Schacht "Johann Friedrich".
    Was für mich in erster Linie interessant ist, ist die Tatsache, daß sich nach so langer Zeit dieser, im Verhältnis kleine Schacht "Herzogin Philippine", zurückgemeldet hat. Ich hätte das jedenfalls nicht gedacht. Jetzt warten wir mal ab, wann sich der "Johann Georg" diesbezüglich bemerkbar macht. Volker

  4. Danke von:

    Goslärsche (30.01.2022)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von Harzer06 Beitrag anzeigen
    Bei der geologischen und bergbaulichen Situation des Oberharzes sind eigentlich keine folgenschweren Bergschäden zu befürchten.
    Vielleicht kann es trotzdem nicht schaden, hier mal Berichte von Bergschäden zusammenzutragen.

    Zitat Zitat von der GZ vom Sonntag, 05.12.2021:

    Am Wochenende wurde in Wildemann ein Tagesbruch - ein Bergschaden, der bis an die Oberfläche zu sehen ist - im Bereich des Badstubenbergs entdeckt. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie geht derzeit davon aus, dass der Einsturz duch älteren Teil des 13-Lachter-Stollens ausgelöst wurde.

    Wildemann. Ein Tagesbruch in Wildemann, also ein Bergschaden, der bis an die Oberfläche sichtbar ist, ist dem Landesamt für Bergbau,Energie und Geologie (LBEG) am Samstagmittag gemeldet worden. Davon berichtet das LBEG in einer Pressemitteilung. Der Bruch befindet sich am Badstubenberg, derzeit gehe man davon aus, dass er durch den 13-Lachter-Stollen ausgelöst wurde. Die Größe des Bergschadens wurde mit zweieinhalb Metern Durchmessern und gut vier Metern Tiefe angegeben.

    Bei dem 13-Lachter-Stollen handele es sich um einen der ältesten Wasserlösungsstollen des Harzes. Der Stollen ist mindestens 500 Jahre alt und verläuft rund acht Meter unter dem Tagesbruch. "Eine erste Befahrung am Sonntag hat ergeben, dass der an dieser Stelle noch zugängliche Teil des 13- Lachter-Stollens nicht von dem Tagesbruch betroffen ist", so Pressesprecher Eike Brund in der Pressemitteilungg. "Allerdings verläuft dort parallel ein älterer Teil des Stollens, der nicht mehr zugänglich ist und durch den nach ersten Vermutungen der Tagesbruch gefallen sein könnte."

    Von dem Einsturz gehe an der Tagesoberfläche keine unmittelbare Gefahr aus, da das betroffene Grundstück nicht bebaut ist. Ebenso habe eine Rücksprache mit dem örtlichen Energieversorger ergeben, dass auch keine Leitungen betroffen sind. "Allerdings liegt die Schadensstelle im Böschungsbereich des daneben verlaufenden Flusses Innerste. Das wird nötige Sanierungsarbeiten erschweren", kündigt das LBEG an.

    Experten sollen die Schadensstelle am Dienstag in Augenschein nehmen, dann soll auch das weitere Vorgehen besprochen werde. Seit Sonntag wird der Einsturz messtechnisch überwacht.
    Viele Grüße

    Gunther

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