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Thema: Was war hier, ist hier gewesen ?? Astfeld, Schlacken

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Harzer06
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    Der Ortsname und die nahegelegene Straße "Unter den Schlacken" verraten es bereits.

    Vom 16. Jhd. bis teilweise in die 1960er Jahre produzierten hier die Herzog Julius-Hütte und die Frau-Sophien-Hütte Metalle aus Rammelsberger Erzen. Heute ist davon mit der Seltenmetallanlage bzw. PPM nur noch die Produktion von Reinstmetallen vergleichsweise geringer Tonnage übrig geblieben.

    Im Zuge der Aktivitäten ist es zu umfangreichen Schlackenablagerungen rings um die Betriebe gekommen. Ein großer Ablagerungsort war z.B. der Bereich südlich der alten B 82 am östlichen Ortseingang von Langelsheim, direkt gegenüber der Einkaufsmärkte. Die Schlacken stammten zum Teil aus einer Zeit, in der der Zinkanteil der Erze nicht genutzt werden konnte (also vor ca. 1850). Das Zink wurde bis dahin bei der Bleigewinnung durch Hüttenverfahren in die Schlacke getrieben und gelangte damit auf die Halde. Diese Bestände wurden dann ab der Jahrhundertwende in Oker verarbeitet. Dies geschah durch "Verblasen" in niedrigen Schachtöfen, wobei das Zink als Zinkoxid aus den Ofengasen abgeschieden werden konnte. Trotz des erheblichen Bleianteils in den erzeugten Qualitäten ließ sich das Produkt als Farbpigment und Gummi-Zuschlagsstoff verkaufen. Qualitätskriterium war dabei die Farbe des Oxids. Reines Zinkoxid ist weiß, reines Blei(II)-Oxid gelb. Zuviel Bleianteil ergab somit einen störenden Farbstich im erzeugten Zinkoxid.

    Auch in früheren Jahrhunderten hatte man schon mal in Ofenritzen geringe Mengen metallisches Zink gefunden. Das waren aber eher geringe Mengen für Alchemie und Kuriositätenkabinett. Eine großtechnische Gewinnung des reinen Metalls begann in Oker erst mit dem Rammelsbergprojekt der 1930er Jahre. Eine gewisse Bedeutung hatte die Messingerzeugung durch gemeinsames Verschmelzen von Kupfer- und Zinkerzen. Die Mengen fielen jedoch gegenüber der Blei- und Kupfererzeugung weit zurück.

    G´Auf
    Harzer06
    Geändert von Harzer06 (07.03.2017 um 00:29 Uhr)

  2. Danke von:

    Andreas (07.03.2017),Maria (07.03.2017),sanpatricio (12.02.2023),Speedy (07.03.2017),Strippenzieher (07.03.2017),Toni Pepperoni (11.01.2022)

  3. #2
    Wasserknecht Avatar von Knollo
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    Der gekennzeichnete Bereich war keine Schlackenhalde. Hier und südöstlich davon wurde das Material für dem Dammbau der Granetalsperre entnommen.

  4. Danke von:

    Andreas (07.03.2017),Harzer06 (07.03.2017),sanpatricio (12.02.2023),Speedy (07.03.2017)

  5. #3
    Wasserknecht Avatar von Knollo
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    Unter diesem Link http://www.harzwasserwerke.de/ueber-uns/historie/ gibt's einige Bilder zum Bau des Dammes. Hier sind auch die großen Muldenkipper zu sehen, die das Material herbeischafften.

  6. Danke von:

    Andreas (09.03.2017),Bergmönch (09.03.2017),Maria (10.03.2017),sanpatricio (12.02.2023),Speedy (10.03.2017),Toni Pepperoni (11.01.2022),Trichtex (09.03.2017)

  7. #4
    Gedingeschlepper Avatar von oberheizer
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    Da wo heute Fa Kreuzer,Fa Kröhl war bis 1970 jahre noch Schlackenhaden, auch in Langelsheim von der Kreuzung Jerstedterstr/Lange str bis zu Grane war alle voll mit Schlacke,auch hinter Röttger bis zu den ehem Hüttenteich alles Schlacke auch dort wo heute Fa Kraus gegenüber von Uhlig war alles voll Schlacke

  8. #5
    Gedingeschlepper Avatar von oberheizer
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    Die Schlackenhalde am OE Langelsheim stammt von der ehemaligen Frau Sophien-Hütte ein Bertriebs Abteilung der Herzog-Juliushütte in Langelsheim gab es nur Rundöfen mit denen nur Temperaturen von 340C erreicht worden sind 420C.Auch das Abrösten der Sulfidischen Erze erfolgte die 1.Röstung im freien und die 2.Röstung in Röstschuppen. Das Rösten dauerte 100 tage. Das Rohblei wurde in Masseln ca 50-70 Kg vergossen und in Oker in der Bleiraffination gesäubert und verkauft.
    Die Altschlacken enthielten noch Zink, Kupfer, Antimon u. Cadmium usw. diese wurden in den Halbschacht Öfen der ZOH verhüttet

  9. Danke von:

    Bergmönch (13.02.2023)

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