Gerüchte ("Sarg-Lager der Firma Lenzer"), Spekulationen ("das war mal eine Kirche oder eine Außenstelle eines Geheimordens") und dadurch natürlich auch mein großes Interesse wurden über Jahrzehnte dem sakral anmutenden Eingang links vom Laden entgegengebracht.
Im Jahr 2012 hielt ich voller Erwartungen endlich den Schlüssel von Karl-Heinz Elbin (damals AEG-Fachhändler von der Frankenberger Straße 26) in der Hand. Herr Elbin nutzte diesen unbeheizten Raum als Altgerätelager und Werkstatt bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand.
Nach meiner großen Ernüchterung erfolgte unter anderem erst einmal eine Trockenlegung der Decke:
... sowie ein Neuanstrich:
Da ich den Raum ja zur dringend erforderlichen Erweiterung des Ladengeschäftes nutzen wollte, riet man mir, erst einmal beim Bauamt Goslar einen Nutzungsänderungsantrag zu stellen.
Hier stellte aber ein Mitarbeiter fest, dass es lediglich 1886 einen Bauantrag von einer so genannte Kemanate des Ackerbürgerhauses "Frankenberger Straße 23" zu einem Wohnzimmer gab. Das war also das Geheimnis des so genannten "Geheim-Ordens" bzw. der Kirche: ein Wohnzimmer-Umbau im damals modernen neo-romanischen Stils. Weiteres Beispiel für Insider: der damalige Neubau des Ratsgymnasiums mit Erstbezug im Jahre 1888.
Da die Firma Lenzer bis in die 1960er Jahre hier nicht ihr Sarg-Lager, sondern eine Möbelausstellung mit Verkauf betrieb (laut persönlicher Aussage von Herrn Lenzer senior mir gegenüber), war ein Nutzungsänderungsantrag für mich überflüssig. Permanent gewerblich genutzter Raum über Jahrzehnte. Fertig.
Nachträglich eingebauter Windfand...
Haupteingang von 2012-2015: