Hallo
es gab nachweisbar (Adressbuch 1955) einen Straßenhändler Ernst Hildebrandt in der Forststraße 1.
1966/67 hat er sein Geschäft mit Berufsbekleidung in der Marktstr. 41.
Viele Grüße
hobo
Hallo
es gab nachweisbar (Adressbuch 1955) einen Straßenhändler Ernst Hildebrandt in der Forststraße 1.
1966/67 hat er sein Geschäft mit Berufsbekleidung in der Marktstr. 41.
Viele Grüße
hobo
Geändert von Hobo (01.07.2017 um 06:25 Uhr)
marco073 (01.07.2017)
Vielen Dank für die aufklärenden Infos! Ich fasse daher zusammen:
In den 1950/60er Jahren gab es in Goslar einen direkten Mitwerber für den Handel mit Berufskleidung. Ernst Hildebrandt betrieb sowohl ein Reisegewerbe als auch ein Ladengeschäft in der Marktstraße 41 (heute: Debeka Versicherungsbüro [Stand: 2017]).
Gemeldet war Hildebrandt 1955 in der Forststraße 1, heute: Hof der Firma Dach- und Holzbau Hense GmbH bzw. Kfz-Einstellplätze für Gäste des Hotels Gosequell, An der Gose 23 [Stand: 2017].
Für weitere Infos (insbesondere Bild- und/oder Formularmaterial) bzgl. Ernst Hildebrandt wäre ich übrigens überaus dankbar, da ich die "Konkurrenz" in der vollständigen Firmengeschichte von Wilhelm Schacht natürlich nicht unerwähnt lassen möchte ;-)
Das Gebäude Forststraße 1 ist scheinbar in den 1970er Jahren abgebrochen, da die Forststraße seit den 1980ern mit der Hausnummer 2 beginnt...
Google zeigt die Forststraße Nr. 4, warum auch immer, als Forststraße 1.
Ich habe selbst früher in der Forststraße 3 (das ist links neben der 2) gewohnt ;-)
Die Forststraße ist im "U" durchnummeriert und nicht wie üblich, eine Seite die geraden und die gegenüberliegende Seite die ungeraden Hausnummern. Sorgt bei Zustellern immer für große Verwirrung.
Neben der Forststraße 2 kommt der Hof der Firma Hense (wahrscheinlich ehemals Forststr. 1), dann bereits Bergstraße/Ecke Forststraße. Gegenüber das alte "Bergmannhaus", welches die Forststraße 23 ist.
Du hast recht. Die Nummer 1 gibt es nicht mehr.
Sorry
hobo
marco073 (03.07.2017)
Hallo Marco!
Auf dieses Forum und diesen Thread bin ich durch Zufall gestoßen und ich würde gerne etwas zum Thema "Berufsbekleidung Hildebrandt" beitragen, da es sich bei Ernst und Johanna Hildebrandt, die das Geschäft in der Marktstr. 41 von Mitte der 60er Jahre bis ca. 1989/90 (Ich erinnere mich leider nicht mehr genau.) betrieben, um meine Großeltern handelt.
In dem Geschäft habe ich als Kind und Jugendlicher viel Zeit verbracht. Hinter dem Ladentresen habe ich in der Grundschule meine Hausaufgaben gemacht; danach haben wir in der Marktstr. und vor allem im Münzgarten gespielt. Zahnarzt Friebel war direkt über unserem Geschäft. Da war ich selbst Patient (beim junior) und ich konnte unten jeden Tag auch das Summen der Bohrer hören. Meine Großeltern haben das Geschäft Ende der 80er / Anfanger der 90er aus Altersgründen aufgegeben. Auch war es immer schwieriger, mit dem Verkauf von Berufsbekleidung über die Runden zu kommen. Einen Nachfolger gab es auch nicht.
Mein Großvater Ernst war tatsächlich - wie es hier im Thread erwähnt wurde - auch Marktbeschicker. Fast jeden Tag war er auf einem der Wochenmärkte in der Umgebung (WF; BS; Schöppenstedt; Lengede; Vienenburg; usw.) und verkaufte neben Bekleidung auch Küchenutensilien. Als Teenager bin ich samstags fast immer mit nach WF gefahren, und in den Ferien war ich auch auf den anderen Märkten dabei.
Ich habe noch einige Fotos, die ich beilege:
Foto 01: Marktstr. 41 mit benachbarten Gebäuden: zu sehen sind Berufsbekleidung Hildebrandt; Optiker Kadelbach; die Toreinfahrt von Reifen Link (mit dem coolen Reifen als Logo) und links daneben teilweise das Schuhgeschäft Ternes. Ca. 1970er Jahre
Foto 02: Berufsbekleidung Hildebrandt: Schaufenster. Ca. 1970er Jahre
Foto 03: siehe Foto 02
Foto 04: Marktstr. 41 nach aufwändigen Restaurationsarbeiten in den 80er Jahren. Die Fassade wurde gründlich renoviert und farbig gestaltet. Neben dem Erbauungsjahr "um 1510" hat sich auch Emmanuel Friebel mit seinen Initialen verewigen lassen (E.F.). Worauf sich die Jahreszahl 1958 bezieht, weiß ich nicht. Vielleicht hat er das Haus in diesem Jahr erworben? Dann noch der lateinische Spruch "Mens sana in corpore sano" - "Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper", der gut zum Zahnarzt passte.
Foto 05: 13.03.1987: Im Geschäft hatte sich nachts ein Brand entwickelt, der auf eine defekte Nachtspeicherheizung zurückzuführen war und der zum Glück früh morgens von einem Passanten entdeckt wurde. Der Schaden war auf den Ladenraum beschränkt. Im Foto Johanna Hildebrandt mit ?
Foto 06: 11.04.1987: Wiedereröffnung nach Renovierungsarbeiten. Im Ladenfenster Johanna Hildebrandt, davor Ernst Hildebrandt. Man beachte, dass das Fensterschild nun auch Trachten erwähnte, mit denen meine Großeltern die zurückgehenden Verkaufzahlen der Berufsbekleidung ausgleichen wollten.
Ich hoffe, mit diesen Angaben und den (leider nicht so scharfen) Fotos den "Mythos" Berufsbekleidung Hildebrandt nun in die reale Welt gebracht zu haben.
Viele Grüße!
Marcus Hildebrandt
Foto 01: https://photos.app.goo.gl/tyfrthN9tZjwfzgu7
Foto 02: https://photos.app.goo.gl/9Ts7W6JqzZXLxkG89
Foto 03: https://photos.app.goo.gl/BrkQV1YFZwi1PTbA8
Foto 04: https://photos.app.goo.gl/K8zkJGxfjcz1rB667
Foto 05: https://photos.app.goo.gl/UBdbhLwwvzgJxqq98
Foto 06: https://photos.app.goo.gl/mguFVpphL4Jnw1SM9
Geändert von mhildeb (17.06.2018 um 11:30 Uhr)
Frau Hildebrandt hat das Geschäft in der Marktstr bis mindestens 1980 geführt.soviel isr mir klar!
„Was muss ich denken, um richtig zu verstehen, was ich fühle, wenn ich sehe, was passiert?“ Rainald Goetz
marco073 (03.07.2017)
Hallo Dörs!
Sehr interessant. Aber wenn Du Deine Klarheit in weiterführenden Sätzen, Vermutungen oder im Idealfall mit Nachweisen der Allgemeinheit mitteilen könntest, wäre mir (bzw. sicherlich auch dem geneigten Interessierten) sehr weitergeholfen.
Dankeschön ;-)
Diese Aufnahme aus dem Jahr 2014 zeigt die "Rückansicht" der Frankenberger Straße 23 (im Bereich Forststraße).
Im ersten Obergeschoss befand sich die die Privat-Wohnung von Wilhelm Schacht. Hinter den neo-romanischen Fenstern rechts verbarg sich übrigens die gute Wohnstube. Auch ich habe diese Räume zu meiner Zeit bis 2015 als Wohn- und Schlafzimmer genutzt :-)
Im Erdgeschoss links (neben der 2-flügeligen Haustür) befand sich die Küche (bzw. würden wir heute vom "Sozialraum" sprechen) der Firma Schacht. In diesem Raum befindet sich auch heute noch ein historischer Fliesenspiegel (schätzungsweise 1880-1930), welchen ich natürlich dran gelassen jedoch mit einer Holzvertäfelung überbaut habe (ich habe diesen Raum als Verkaufsraum für Zunftkleidung genutzt).
Hinter den zwei rechten Fenstern Haustür befand sich das ehemalige Büro von Wilhelm Schacht. Hier wurden unter anderem historische und wichtige Entscheidungen bezüglich der politischen Entwicklung der Stadt Goslar in den 1950/1960er Jahre getroffen. Ca. 1980 bis 2011 wurde das Büro von Wilhelm Schacht nur noch als Warenlager genutzt.
Erst ab 2011 habe ich die kaufmännischen Tätigkeiten in diesem Raum wieder aufgenommen, da ich im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen den historischen Büroschlüssel in einem Geheimversteck ("Luke") unter dem Flur-Fußboden zufällig entdeckt hatte...
Ganz rechts im EG befand sich die Warenausgabe (das grüne Tor) bzw. würden wir heute von einer Laderampe sprechen. Hier wurde das Auslieferungsfahrzeug der Firma Schacht für den täglichen Warenverkauf beladen. Laut Gedächtnisprotokoll des ehemaligen Nachbarn aus der Forststraße, Georg Breyer (Orchideen-Schorse) soll das seinerzeit ein Opel-Blitz gewesen sein.
Auf dem Hof der Frankenberger Straße 23 soll sich in den 1950er Jahren auch eine Druckerei (in einer Holzbaracke) befunden haben. Über nähere Infos wäre ich auch hier wieder mehr als dankbar.
Andreas (03.07.2017)
Es ist ganz einfach. Ich verbrachte meine Kindheit und frühe Jugend in der Marktstr./Marstallstr., also zwischen Schlachterei Muhs, Schneiderei Öztürk, Schusterei Ternes, Fa. Reifen Link, Fa.Hildebrandt, Zahnarzt Friebel, Druckerei Klages, Hotel Schwalbe, Bäckerei und Cafe Biel und Lebensmittelgeschäft Rauchfuss.
1978 begann ich eine Ausbildung bei Malermeister Franz Koeppe (ehemals Adolf Fricke) in der Gundenstr.. Meine Berufsbekleidung wurde selbstverständlich bei Hildebrandt gekauft und die Beinlänge von Schneider Öztürk angepasst.
Frage doch einfach mal Fr. Linkhorst , Hr. Eisoldt, Fr.Klages oder Dr. Friebel, sind ja alles Zeitzeugen wie ich, die geben dir sicherlich gerne weitere Auskunft.
„Was muss ich denken, um richtig zu verstehen, was ich fühle, wenn ich sehe, was passiert?“ Rainald Goetz
marco073 (03.07.2017)