Moin!
Datenkommunikation war auch vor dem Internetzeitalter möglich, allerdings nur vergleichsweise wenigen Eingeweihten (ich möchte die Begriffe "Freaks" und "Nerds" vermeiden) zugänglich. Das hatte verschiedene Gründe. Zunächst mal waren die sog. "Mailboxen" über die Telefonleitung erreichbar und standen meist nicht im Telefonbuch. Gelegentlich veröffentlichten Computerzeitschriften Mailboxlisten und auch im BTX der Deutschen Bundespost konnte man fündig werden. Natürlich musste man auch einen Computer besitzen, was Mitte der 80er nur wenigen vorbehalten war. Diesen musste man zudem noch an die Telefonleitung bekommen. In der Anfangszeit gab es dafür Akustikkoppler, vergleichsweise unzuverlässige Geräte, auf die der Telefonhörer gelegt wurde, nachdem man die Mailbox mit dem Telefon angerufen hatte. Modems waren da zuverlässiger, aber auch erheblich teurer. Teuer waren auch die Telefongebühren, wenn sich die Mailbox nicht im Orts- oder Nahbereich befand.
Es konnten nur so viele User die Mailbox nutzen, wie diese an Telefonleitungen hatte. Wenn eine Mailbox nur über wenige oder gar nur eine einzige Telefonleitung verfügte, konnte sie nur von wenigen Menschen pro Tag genutzt werden. Die meisten Mailboxen waren Hobbyprojekte und nicht zur Gewinnerzielung gedacht. Finanziert wurden die laufenden Kosten häufig aus freiwilligen Spenden der User.
Auch in unserer Region gab es ein paar Mailboxen:
- MULTICOM.mcnet.de, Goslar
- DATA-KLO.mcnet.de, Seesen
- nightbox.leine.de, Seesen
Gab's noch mehr? War von der aktuellen Forengemeinde jemand damals dabei?
Viele Grüße,
Gunther