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Hallo,
ja, das ist sehr bedauerlich. Wäre es in jüngster Zeit geschehen, das man den Schienverkehr in den westlichen Oberharz einstellt, da bin ich mir sicher, so einfach wäre das dann nicht abgelaufen.
Es ist noch nicht allzulang her, da habe ich auf dem südwestdeutschen Rundfunk eine Eisenbahnsendung gesehen, wo die Dampfloks noch in den Harz schnauften, an der Innerstetalsperre vorbei Richtung Altenau und die roten zweiteiligen Akkutriebwagen waren auch zu sehen. Man zeigte Bilder vom verschneiten Oberharz, aber auch die wärmere Jahreszeit. Schade das ich nur durch Zufall umgeschaltet hat, sonst hätte ich den Film aufgenommen.

Es grüßt der märklinist
Die Entscheidung, den Bahnverkehr (von Langelsheim -) auf der bis dahin einzigen normalspurigen Gebirgsstrecke Norddeutschlands nach Altenau einzustellen, war eine politische Entscheidung im Sinne der damaligen Bundesbahn. Vorgegeben wurde, dass die Strecke nicht genug Gewinn abwerfen würde und nur Unkosten verursache. Es gab damals einige Vereine, die sich gern dieser Strecke angenommen hätten - so auch der Filmunternehmer (Name hab ich vergessen) aus Hannover, der außerhalb von Lautenthal sein Grundstück (Hütschenthal) hatte. So war zumindest geplant von Lautenthal bis Clausthal die Strecke aufrecht zu erhalten um Besucher, die z.B. in Lautenthal ins Bergwerk einstiegen, unter der Erde dann bis zum Schacht in Wildemann oder Claustal geführt wurden, mit der Bahn zurück nach Lautenthal zu bringen - ebenso mit Halt in Wildemann etc. Aber auch eine vereinsmäßig betriebene Strecke hätte die Vorgabe der Bundesbahn - die Strecke würde nicht genug Einnahmen haben - zur Farce erklärt. Es wäre auch ein guter Werbepunkt für den ganzen Harz gewesen. So wurde ganz im geheimen die Strecke abgebaut. Meinem Freund und ich fuhren wir an einem späten Samstagnachmittag vom Iberg (bei Bad Grund), wo wir in den Höhlen unterwegs gewesen waren, aus Wildemann Richtung Lautenthal. Kurz hinter Wildemann, da wo damals noch rechts die Kurven der Bahnstrecke frei zu sehen waren, fuhr eine Diesellok bergabwärts. Hinter ihr mehrere flache Güterwagen, mit Schwellen beladen, auch einige Arbeiter saßen darauf - und hinter den Wagen, mit Ketten angehängt zog der Zug die abgebauten Schienen hinter sich her - alles ganz unspektakulär. Auf diese Weise, kaum von der Bevölkerung bemerkt, wurde nach und nach die ganze Strecke abgebaut. Damit nahm man dann auch den anderen Interessenten, die die Strecke weiter betreiben wollten, ganz einfach die Möglichkeit dazu weg. Eine Strecke, die zwar marode ist, bei der aber die Gleise noch vorhanden sind, läßt sich auch mit reiner Menschenkraft und relativ geringen finanziellen Mitteln wieder in Stand setzen - aber wo die Gleise abgebaut sind, ist es sehr viel schwerer und sehr teuer, diese wieder neu aufzubauen.
Was das mit dem Lokschuppen zu tun hatte? - Nun, die Möglichkeit, zu dieser Strecke nach Altenau auch den Lokschuppen in Goslar zu nutzen, war gegeben und wäre auch richtig gewesen.
Schöne Grüße von Güma, der zu dieser Zeit auch einem Eisenbahnerverein angehörte.