"Schrottreif" ist eine Definitionsfrage. Die Grundsubstanz der Goldenen Aue wird in bestem Zustand sein. Nur haben sich in der Zwischenzeit die Anforderungen in manchen Punkten geändert. Beispielsweise bei der Wärmedämmung. Ein Punkt, der in den 1970ern niemanden interessiert hat. Das nach vierzig Jahren mal Fenster erneuert werden müssen und auch bei den Installationen Reparaturen erforderlich sind, ist völlig normale Bauunterhaltung. Manches wird auch erst zum (teuren) Problem, wenn an sich kleine Maßnahmen längere Zeit verschleppt werden. Auch die Legionellenangelegenheit ist einerseits eine Modeerscheinung, die früher niemanden interessiert hat (betrifft Menschen im Schulalter normalerweise nicht), und zeigt andererseits auf eine möglicherweise am Bedarf vorbei und deutlich zu groß geplante Sanitäranlage hin. Ein Umstand, der sich leicht ändern ließe.

Baupreisoptimierung ist kein neues Phänomen.
Jeder in Goslar kennt das Ratsgymnasium mit seinen massiven Mauern von 1888. Allerdings waren diese Mauern in den ersten knapp hundert Jahren des Bestehens alles andere als massiv, sondern bestanden teilweise nur aus zwei dünnen Mauerwerksschalen mit Hohlraum dazwischen. Erst zur Grundsanierung anläßlich des Jubiläums 1988 wurden sie mit Beton ausgegossen, bei laufendem Schulbetrieb. Es war ein eigenartiges Gefühl, die Betonmassen in den Wänden herunterklatschen zu hören...

G´Auf
Harzer06