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Thema: Manhattan im Walde - wer kennt die Geschichte des Glockenbergs?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Wasserknecht Avatar von zapp
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    Auch wenn ich nicht DER Experte bin, habe ich mich hier mal angemeldet :-)

    Ich kenne - als Urlauber - den Glockenberg seit meiner Jugend, was man auch mit "seit dem Ende der 70er Jahre" übersetzen könnte. Verwandte hatten damals eine Wohnung dort, und inzwischen haben wir dort selber eine Wohnung gekauft.

    Was möchtest Du denn noch wissen, bzw. welcher Zeitraum interessiert Dich denn? Wie lange warst Du nicht mehr dort? (Um es eingrenzen zu können: kennst Du schon die Therme, oder kennst Du nur Schwimmbad und Eishalle?)

    Früher war da oben durchaus einiges los, es gab eine gut besuchte Spielhalle (ab 18, hat aber keinen interessiert), Eislauf bzw. "Roller-Disco", Minigolf, die Restaurants im Haus HH. Für die damalige Zeit war das ordentlich. Der Schlecker war schon vor der Konzern-Insolvenz raus, und das Panorama-Cafe (wenn Du das auf dem Hochhaus meinst) ist wohl seit kurzem eine Wohnung.

    Alles in allem konnte sich Altenau dem Abwärtstrend im Westharz nicht entziehen mit der Folge, dass vieles, was irgendwie "wirtschaftlich" funktionieren musste, eben nicht mehr zu halten war. Umso mehr freuen wir uns feststellen zu können, dass es ganz langsam wieder aufwärts zu gehen scheint.

  2. #2
    Wasserknecht Avatar von Glockenbergfex
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    Hallo, vielen Dank für deine Antwort! Ich bin bis heute regelmäßig auf dem Glockenberg, auch dank Wohneigentum "in der Familie". Die Therme kenne ich somit schon. Mich interessiert insbesondere auch das Geschehen vor 1994. Wo war denn die Spielhalle? Auf alten Bildern habe ich gesehen, dass das kleine Restaurant ("Die Kiepe") früher eine Art Schützenhalle war. Der Minigolfplatz ist ja erst vor wenigen Jahren verschwunden.

    Ja, ich meinte das Café im "Penthouse". Wie war denn da der Zugang geregelt? Mussten die Besucher mit dem normalen Fahrstuhl hochfahren und dann über die Treppe ins Café? Oder gab es eine Verbindung zur restlichen Gastronomie unten?

    Ich habe gelesen, dass Haus HH in der Anfangszeit als Hotel betrieben wurde. Wie war das organisiert? Handelte es sich schon um Apartments, oder wurden die Zimmer erst danach zu Wohnungen umgebaut und kleinteilig verkauft?

    So viele Fragen... über Antworten freue ich mich!

    Ansonsten erinnere ich mich an folgende Einrichtungen:
    - VIVO/ SPAR-Markt Prüssmann (wann verschwand der eigentlich? Ich habe dort am Backtresen noch am 01.01.02 meine ersten Euro-Münzen bekommen )
    - "Peters Pizzastube" /später Imbiss "Witwe Bolte"/ heute Glockenberg-Pizzeria
    - Kiosk "daneben"
    - HAK-Feriendienst
    - Elektriker in dessen Keller
    - Wellenbad+Eislaufhalle, später "Aqua-Polaris", jetzt Therme
    - kleines "Modegeschäft" am Königsberger Platz

    Den "Altenauer Kursaal" muss ich knapp verpasst haben, ich nehme an, mit Eröffnung des "neuen" Kurzentrums in der Hüttenstraße wurde dieser außer Betrieb genommen.
    Wie war eigentlich das Verhältnis der Firma Engelhardt mit der Stadt? Hier hat ja ein privater Investor massiv öffentliche Infrastruktur aufgebaut. Und wie hat sich in der Situation die Insolvenz des Bauträgers auf das Geschehen vor Ort ausgewirkt?

  3. #3
    Wasserknecht Avatar von zapp
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    Guten Morgen,

    die Spielhalle war in dem Gebäude, wo zwischenzeitig die Kiepe drin war (das kennt man "heute" ja gar nicht mehr: Flipper, Telespiele, Billard... - und wegen Jugendschutz alles ab 18 :-) ).

    Das Cafe auf dem Dach hatte einen eigenen Zugang mit Fahrstuhl, und zwar direkt rechts neben dem Haupteingang von Haus HH. Ob das Hochhaus ein Hotel war, ist mir leider nicht bekannt. Meine bewusste Wahrnehmung setzt da erst so um 1978/1980 ein, nachdem die Verwandtschaft dort in HH eine Wohnung gekauft hatte. (Es KÖNNTE also sein, dass bis dahin die Wohnungen als Hotel genutzt wurden und dann in den Verkauf gegangen sind.)

    Bei "VIVO" klingelt es ganz leise hinten rechts in meinen grauen Zellen, aber so richtig erinnern kann ich mich nicht. Das kann doch eigentlich nur da gewesen sein, wo später der Schlecker drin war, oder?

    Die Pizzeria hat mehrere Betreiberwechsel mitgemacht. Aktuell sind wieder welche bemüht, den Laden nach vorne zu bringen, und wir drücken denen die Daumen. Ansonsten ist leider fast alles leer. Auch am Königsberger Platz, wo es außer der Zimmervermietung, dem Immobilienbüro und dem Friseur nichts mehr gibt.

    Wie das Verhältnis zwischen Investor und Verwaltung war, weiß ich nur teilweise, manches ist auf dieser Grundlage, ergänzt um weiteres Wissen, rekonstruiert. In den 70ern war diese massive Bauweise ja "en vogue", der Wiederaufbau war in den 6oern weitestgehend abgeschlossen, die Leute hatten Geld und wurden zunehmend mobil. Es wurde also eine Nachfrage erkennbar, die der Investor bedienen wollte, und der Harz lag für Norddeutschland und wohl insbesondere auch für Westberlin ziemlich günstig.

    Die Engelhardt-Gruppe fing also an, durch Vorverträge Geld einzusammeln und so die Finanzierung zu sichern (dass heute fast alles Eigentum ist und somit anders als bei Mietobjekten das erforderliche Kleingeld für die Unterhaltung reinkommt, ist ja durchaus ein Glücksfall). Die spätere Insolvenz dürfte sich hinsichtlich der Gebäude somit kaum ausgewirkt haben. Bei Straßen, Wegen und Plätzen ist es heutzutage eigentlich üblich, dass die vom Investor erstellt und dann an die Kommune übergeben werden, und das wird damals wahrscheinlich auch so gewesen sein.

    Widerstände auf kommunaler Ebene wurden beseitigt, indem man Schwimmbad und Eishalle gebaut und der Kommune zur Verfügung gestellt hat. Das hatte ja auch gepasst, so lange die Nachfrage da war. Später wurde die Unterhaltung eine massive Belastung.

    Vor einiger Zeit habe ich mal im Netz nach alten Fotos geschaut und bin dabei u.a. auf alte Postkarten gestoßen. Davon Bilder einzustellen, ist hier etwas aufwendig. Ich empfehle, einfach mal selber schauen, was es dort für "Perlen" gibt. Mein persönliches Highlight ist eine Karte vom "Ferienpark Glockenberg", wo in sechs Einzelfotos die Häuser geradezu glorifiziert werden. Das passt so wunderbar zum Zeitgeist...

  4. Danke von:

    Glockenbergfex (01.12.2017),Hobo (30.11.2017)

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