Hallo Günther und Helga!
Ich will noch einige Geschichten zum Gleisrückbau der Innerstetalbahn beitragen. Die Gleise sind nach der Stillegung keineswegs schnell abgebaut worden. Den genauen Zeitpunkt des Abbaus kann ich natürlich nicht nennen, aber die haben nach der Stillegung, gefühlt, noch eine ganze Zeit gelegen.
Ich war damals öfter zu Gast im Ambihaus (Schaumburg) bei den dortigen Studenten zum "Schrotten". Wir veranstalteten auf den Gleisen Rennen zwischen 2 Traktoren, einem Hanomag und einem Lanz Alldog. Sieger war meist der Lanz. (Einige Leute werden sich erinnern, wenn sie dieses lesen.)
Außerdem kam öfter ein in Wildemann gut bekannter Typ mit seiner 500er KTM Crossmaschine angehoppelt und legte beim Ambihaus eine Rast ein.
Hätte man die Gleise nicht entfernt, dann hätte man auch nicht den Sprengstoff gefunden, der unter der Brücke unterhalb vom Ambihaus vergraben war. Den hatte wohl die Wehrmacht kurz vor Kriegsende dort deponiert und dann zum Glück versäumt, die Brücke zu sprengen. Das ging damals groß durch die Presse. Da sind 30 Jahre lang die Züge drübergefahren, ohne daß jemand etwas davon geahnt hat.
Ich will keineswegs der damaligen Abrisspolitik der Bahn das Wort reden, es wurden in dieser Zeit viele Nebenstrecken stillgelegt, aus heutiger Sicht erscheint vieles unverständlich. Aber die Kosten wären doch enorm gewesen. Wer hätte denn garantieren können, daß sich die Strecke 20 oder 30 Jahre später rentiert hätte?
Viele Grüße nach Hornburg Volker