Moinsen,
... seit einigen Wochen tut sich etwas.Es hat sich wohl jemand gefunden der das Risiko eingegangen ist und in Goslars
Innenstadt bauen möchte, und schon gibt es Verzögerungen.
Text und Foto aus der Goslarschen Zeitung:
Goslar. Die Hotel-Baustelle an der Petersilienstraße sieht derzeit eher aus wie ein archäologisches Forschungsprojekt. Viele Bereiche werden umgegraben, alte Mauerreste begutachtet und dokumentiert. Die Experten einer Grabungsfirma suchen unter Federführung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) nach Spuren aus dem Mittelalter. Und sie sind auch schon fündig geworden.
So bestätigt NLD-Pressesprecher Tobias Wulff, dass das Grabungsteam Bruchstücke eines mittelalterlichen Kellers freigelegt hat. Überhaupt sieht das NLD in dem Grundstück einen „sehr interessanten Fundplatz“.
In den kommenden Tagen und Wochen könnten also noch weitere Schätze ans Tageslicht befördert werden. Derzeit sei es „schwierig zu sagen“, wie lange die Grabungen noch andauern, sagt Wulff. Auch wie die Funde konserviert werden, ist noch nicht klar. Denkbar seien sogenannte Blockbergungen der Mauerreste.
Man sei bestrebt, die Arbeiten möglichst schnell voran zu treiben, schließlich warte der Investor darauf, mit seinem Bauprojekt starten zu können. Allerdings sei jederzeit klar gewesen, dass an dieser sensiblen Stelle der Altstadt zunächst die Archäologen am Zug seien.
Zur Erinnerung: Taher Kado heißt der Investor, der an der Petersilienstraße ein Hotel Garni mit 20 Zimmern errichten will.
Wie lange die Untersuchung noch andauert, ist unklar.
Das neue Gästehaus soll eine Grundfläche von 1000 Quadratmetern und insgesamt dreieinhalb Geschosse haben. Die Baulücke dort ist überhaupt erst entstanden, weil am 26. Juli 2013 ein Feuer das dreigeschossige Fachwerkhaus an der Stelle zerstörte – später wurde es komplett abgerissen.
Kado ist schon länger Eigentümer des Grundstücks, schon 2018 hatte er seine Hotel-Idee ins Spiel gebracht. Nun soll sie Realität werden, „Villa Kado“ lautet zumindest der Arbeitstitel des Projektes. Geplant sind auch ein integrierter Wellnessbereich und ein Beauty-Salon.
Durch die Grabungsarbeiten gehe ihm natürlich Zeit verloren, sagt Kado. Das könne man nun einmal nicht ändern. Allerdings müssten die ursprünglichen Baupläne ohnehin angepasst werden: „Der Boden ist nicht tragfähig. Wir müssen noch eine Tiefgarage bauen“, erklärt der Investor. Er geht derzeit davon aus, dass das Hotel Mitte 2023 fertiggestellt sein könnte. Wie viel Geld er in den Neubau steckt, will Kado nicht verraten, es werde aber locker eine sechsstellige Summe werden