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Thema: Lost Places, Verwahrlosung, bis hin zur kompletten Zerstörung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Ausrufezeichen Lost Places, Verwahrlosung, bis hin zur kompletten Zerstörung

    Hallo in die Runde,

    ich stehe im Kontakt mit diversen Urbexern, die nicht nur in Deutschland Lost Places (Verlassene Orte) besuchen um dort zu filmen, zu fotografieren und zu dokumentieren, was man so an leerstehenden Immobilien aller Art vorfindet. Rein rechtlich gesehen erfüllt das Betreten eines Lost Place den Straftatbestand des Hausfriedensbruchs, aber nur dann, wenn man eine Tür, Fenster, aber auch das Tor eine Umfriedung öffnet. Jeder Immobilienbesitzer ist verpflichtet, sein Eigentum so zu sichern, das keine Gefahr für dritte ausgeht und das Unbefugte nicht ohne weiteres das Grundstück betreten können. Ratsam ist es wenn möglich, sich immer das Okay vom Eigentümer geben zu lassen. Urbexer verhalten sich in sehr großer Mehrheit äusserst vernünftig, fassen nach Möglichkeit nichts an und wenn stellt man es genau so wieder hin wie gestanden hat, man tritt keine Türen ein, zerschlägt keine Fensterscheiben und so weiter.
    Natürlich, das Betreten eines unbekannten Objektes ist nicht ganz ungefährlich, man weiß nicht, wie es um die Bausbustanz bestellt ist, da kann plötzlich was oben herunterfallen oder eine Zimmerdecke gibt nach oder eine Treppe. Ratsam ist es immer mindestens zu zweit solch Begehung zu machen und möglichst bei Tageslicht.

    Verlassene Orte haben eine richtige Anziehungskraft für "Halbstarke" die nur auf Zerstörung und Verwüstung aus sind oder um dort Diebstähle zu begehen und dann ist es auch noch ein Zufluchtsort für Obdachlose, was auch eine Gefahr für Urbexer darstellt. Denn man weiß nie, was für Menschen sich dort aufhalten, oft betrunken, mit Drogen vollgepumpt, aggressiv, auch Straftäter können dort drunter sein.

    Auch in unserer Region im und um den Harz gibt es den ein oder anderen Lost Place. Eins der größten war mal der Harzburger Hof, der jahrelang leer stand. Diebe holten sich dort Einrichtungsgegenstände raus, Vandalismus folgte bis hin zur mehrfachen Brandstiftung. Die Hotel-Anlage Harzburger Hof war dann im Sommer 2016 komplett zerstört und wenig später wurden die Ruinen der Gebäudeteile abgerissen. Zum Glück konnten Urbexer den Harzburger Hof noch vor den Brandereignissen betreten und bei der Begehung die genehmigt wurde, kommentieren was die Geschichte war des Hotels usw.

    Damit bin ich nun da, wo ich hinwollte, denn auch die "Villa Helene" im Königreich Romkerhalle stand schon einige Zeit komplett leer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das Gebäude auch von der Energieversorgung getrennt. Klar, es wird jetzt nachts recht frisch und es wäre nicht verwunderlich wenn Obdachlose dort Unterschlupf gesucht haben. Ein Obdachloser ist schließlich auch nur ein Mensch der Hunger hat, was essen möchte und auch nicht frieren möchte. Zum Kochen wird ein kleines Feuerchen entfacht oder ein kleiner Gaskocher benutzt, manche machen auch ein Lagerfeuer um sich daran zu wärmen. Aber was ist, wenn man plötzlich einschläft, das Feuer außer Kontrolle gerät, es zerstört nicht nur das Gebäude sondern kostet dem Obdachlosen womöglich sogar das Leben.

    Keineswegs möchte ich hier den Brandermittlern vorgreifen was eine mögliche Brandursache sein könnte. Eigenartig nur, wenn technische Defekte ausscheiden weil kein Stromanschluss mehr vorhanden ist und auch kein Blitzschlag in Frage kommt. Selbstentzündung zum Bespiel durch Sonneneinstrahlung auf ein Spiegel oder ähnliches kommt ja auch nicht in Betracht.

    Mal abwarten ob sich meine Vermutung bestätigen wird.

    Auffällig ist es nur, das in der Region immer wieder zu Brandereignissen in leerstehenden Gebäuden kommt und das nicht nur in den letzten Jahren, das gab es auch schon in den 70 ziger Jahren.

    Es kam schon vor, das man der Bevölkerung vorgaukelte das ein bekanntes Objekt in Goslar auf Grund eines technischen Defektes abbrannte, obwohl nachweislich kein Stromanschluss vorhanden war und der Brand in der Mitte des Gebäudes ausgebrochen war.
    Ich denke, wir haben Presse- und Meinungsfreiheit, da sollte man auch die Dinge beim Namen nennen, denn die Bürger sind nicht dumm, wie manch Politiker meinen und durchschauen Lügen, Teilwahrheiten oder Verschleierungen. Nennt man die wirklichen Gründen, dann kommen auch keine Gerüchte auf.

    So einige Brandereignisse aus der Vergangenheit basieren bis heute auf Vermutungen, weil auf Grund der großen Zerstörung eine hieb- und stichfeste Beweiserbringung nicht mehr möglich war (z.B. Großbrandereignis Hotel Ritter Ramm im Oktober 1979)

    Bürger die in ihrer Nähe ein verlassenes Gebäude haben sollten dies immer im Auge haben wer dort ein und ausgeht verbotenerweise. Fühlen sich diese Personen beobachtet, lassen sie vielleicht von ihrem Vorhaben ab, ganz gleich was die im Schilde führen, denn man will sich ja als Täter nicht überführen lassen.

    in diesem Sinn

    der märklinist.
    Geändert von märklinist (22.10.2023 um 14:40 Uhr)

  2. Danke von:

    Andreas (23.10.2023),sanpatricio (22.10.2023)

  3. #2
    Hauer Avatar von kleine
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    Hallo ihr Alle,

    da bin ich mal wieder...
    Wie ich gelesen hab, wrd es eventull keine weitere Brandermittlung mehr geben, nachdem die Villa Helene schon fast abgerissen ist. Eigenartig, dass der Abriss so schnell ging. Laut GZ wird am Dienstag geprüft, "ob es sich noch lohnt, an der Unglücksstelle Ermittlungen aufzunehmen".
    Leider kann ich nach diesem satz nicht mehr weiterlesen.
    Heimat ist immer noch Sehnsucht nach der Kindheit.
    Heinrich Böll

  4. #3
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von kleine Beitrag anzeigen
    Leider kann ich nach diesem satz nicht mehr weiterlesen.
    Dir kann geholfen werden:

    „Durch die Abrissarbeiten wurde viel zerstört, wir werden prüfen, was in diesem Schutthaufen überhaupt noch zu rekonstruieren ist“, erklärt Polizeipressesprecher Thorsten Ehlers von der Polizeiinspektion Goslar. Wären dann die Ermittlungen beendet? „Das kann man so nicht sagen, es können ja immer noch Hinweise von der Bevölkerung kommen, oder irgendwelche neue Indizien tauchen plötzlich vor Ort auf“, so Ehlers.

    Die B 498 bleibt heute auf jeden Fall noch beidseitig gesperrt. In den nächsten Tagen muss dann noch geklärt werden, was mit dem Schutthaufen passiert und wohin er abtransportiert wird. Derweil zieht Stadtbrandmeister Christian Hellmeier ein positives Fazit. Das Feuer wurde am Freitag gegen 20.30 Uhr gemeldet, wenige Stunden später war es unter Kontrolle, es gab keine Toten oder Verletzten. „Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen hat hervorragend geklappt, mit den Abläufen können wir sehr zufrieden sein, auch wenn die Nachlöscharbeiten durchaus kräftezehrend waren“, erklärt Hellmeier.


    Viele Grüße

    Gunther

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