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Thema: Kindheit und Jugend in Goslar

Baum-Darstellung

  1. #7
    Schießhauer Avatar von A.C.
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    Hallo Rüdiger,
    fein das du hierher gefunden hast.

    Wann warst du das letzte mal in Goslar?
    Luzi hat es schon geschrieben. Das Goslar von damals gibt es so nicht mehr.

    Ich denke dass ich mir als gebürtiger Goslarer, der noch nie den Landkreis Goslar als Wohnort verlassen hat, eine subjektive Meinung erlauben kann.

    Meine Kindheit und Jugend wohnte ich im Haus meiner Eltern am Karsten-Balder-Stieg. Erst lernte ich ab 1963 in der Götheschule. Anschließend war die Realschule Hoher Weg fällig. Meine Ausbildung zum Bauzeichner schloss ich dann 1976 im Junior-Werk ab.

    Meine Kindheit und Jugend spielte sich ausnahmslos im Freien ab. Cowboy und Indianer spielen mit den Kindern aus der Siemensstraße, Dr.-Nieper und Bozener Strass. Fussball bolzen. Den Lederball mussten wir regelmäßig flicken, weil die eine oder andere Naht gerissen war. Die Eltern hatten mehr oder weniger alles im Haus, was man zum Reparieren von Schuhen, Kleidung, Fahrrädern, etc. brauchte. Durch die Fertigkeiten meines Vaters lernte ich durch zuschauen wie es gemacht wird.

    Selbst genähte Kleider, Anzüge, usw. war in den meisten Haushalten völlig normal. Meine Mutter sammelte Schnittmuster aus einschlägigen Zeitungen.
    So ging es allerdings vielen, wenn nicht sogar allen. Unsere Eltern waren damals ziemlich praktisch veranlagt.

    An meinen Fahrrädern kannte ich jede Schraube. Da wurde alles selbst repariert. Kostete ja auch alles Geld, das man kaum hatte. Mein erstes Rad hatte zwar einen Rennlenker. Dafür keine Gangschaltung. Mein zweites (ganz in rot) hatte dann schon eine Torpedo-3-Gang-Nabenschaltung. Das war schon was. Schmalspurreifen und ebenfalls einen Rennlenker, den ich zeitweilig umgedreht und nach oben montiert hatte.

    Taschengeld war bei uns ein Witz.
    In den 60er Jahren bekam ich, bis ich ungefähr 12 war, 50 Pfennige die Woche.
    Wir brauchten allerdings auch nichts. Naja, fast nichts. Süßigkeiten vom Kiosk, wie Schaumwaffeln, Brause in der Tüte, Lakritze, und, und, und....
    Von unseren Eltern bekamen wir ja eigentlich so gut wie alles.

    Die allgemeinen Ansprüche waren zu der Zeit einfach, aufgrund des überschaubaren Angebotes, bescheidener. Kein Internet. Drei Programme (ARD, ZDF, Das Dritte). Wenn man die z.T. gut gemachten Märchenfilme im DDR-Fernsehen sehen wollte, sogar 4 Programme. Unsere Antenne, die auf dem Dachboden montiert waren, war dafür nicht so gut ausgerichtet. Stark vergrieseltes Bild. "Schneetreiben über Alaska" sagte meine Vater immer.
    Es gab Testbilder, die nach Programmende bis zum nächsten Nachmittag eingeblendet wurde.

    Es gab kein Misthandy, über das ich gerade diesen Text schreibe. Es war nicht alles so perfekt, wie es viele heute anstreben.

    Ich denke mit Wehmut und einem guten Gefühl an die Zeit zurück, in der ich in einer tollen Zeit aufwachsen konnte.
    Ich beneide unsere heutige Jugend nicht wirklich.

    So. Ab in die Heia

    Bis bald.
    Geändert von A.C. (15.04.2020 um 10:12 Uhr)

    Ciao Achim


  2. Danke von:

    Andreas (15.04.2020),blueshark (16.04.2020),heinrichbarbarossa (15.04.2020),Onkel Hotte (16.04.2020)

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