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Thema: Nun also doch, Karstadt schließt

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von nobby
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    „Machtgeilheit, Machtausbau und Machtfestigung spielten gerade im Karstadt-Management lange Jahre eine wesentliche Rolle.Geltungsdrang verbunden mit dem Ziel, selbst gut auszusehen führten zu Entscheidungen, die unmöglich auf einen langfristigen Erfolg ausgerichtet sind. Es ist zwangsläufig langfristig erheblich teurer, Immobilien zu verkaufen und sie umgehend zurückzumieten, als sie zu behalten. Kurzfristig sieht die Unternehmensbilanz, durch die Verkaufserlöse aufgehübscht, allerdings klasse aus.„

    *Leider funktioniert die Kommentierfunktion unter IPadOS grottig.*

    Das Management sind Mitarbeiter des Unternehmens, nicht die Eigentümer. Die Eigentümer geben dem Management vor, wo sie ihre Ziele sehen und das Management setzt das um was der Erreichung der Ziele dient.
    Niemand hübscht seine Bilanz durch die Veräußerung von Immobilien auf. Die Bilanz ist evt. noch für die Banken wichtig und die können Bilanzen interpretieren.
    Immobilien werden verkauft, weil Liquidität benötigt wird oder das Gebäudemanagement, das nicht zum Kerngeschäft gehört, wertvolle Ressourcen frisst. Es ist auch langfristig nicht In jedem Fall teurer Immobilien abzustoßen. Wenn ein Unternehmen viel Geld benötigt und der Kapitalmarkt ungünstig steht kann es betriebswirtschaftlich sehr sinnvoll sein sich auf diesem Weg Mittel zu besorgen.


    VG

    nobby
    Geändert von nobby (22.06.2020 um 13:49 Uhr)

  2. #2
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von nobby Beitrag anzeigen
    Niemand hübscht seine Bilanz durch die Veräußerung von Immobilien auf. Die Bilanz ist evt. noch für die Banken wichtig und die können Bilanzen interpretieren.
    Gebäude zu verkaufen und zurückzumieten hatte bei Karstadt einen wunderbaren Effekt auf die Bilanz, denn die Erlöse aus den Immobilienverkäufen konnten dem operativen Ergebnis zugeschlagen werden. Und damit war es selbst dann völlig legal möglich, ein positives Ergebnis auszuweisen, wenn bereits Geld verbrannt wurde.

    Die Bilanz war auch den Aktionären wichtig, als Karstadt-Quelle noch börsennotiert war. Die Immobilienverkäufe hatten allerdings nicht ausschließlich den Zweck, die Bilanz zu schönen.

    Zitat Zitat von nobby Beitrag anzeigen
    Es ist auch langfristig nicht In jedem Fall teurer Immobilien abzustoßen.
    Das Abstoßen nicht, wohl aber das Abstoßen und Zurückmieten derselben Immobilien. Die Käufer werden neben den unveränderten Betriebskosten eben auch Mieten vom Mieter verlangen. Im ersten Jahr können die Verkaufserlöse als Gewinne ausgewiesen werden. Im zweiten Jahr sind die Ausgaben mindestens mal um die Mieten höher, als vor dem Verkauf.

    Wenn wir mal annehmen, die anderen Zahlen einer Filiale wären von einem Jahr vor bis einem Jahr nach dem Verkauf und dem Zurückmieten identisch, dann sehen die Bilanzen stark vereinfacht folgendermaßen aus:

    Jahr 1: Einnahmen - Ausgaben - Betriebskosten
    Jahr 2: Einnahmen - Ausgaben - Betriebskosten + Erlös Immobilienverkauf
    Jahr 3: Einnahmen - Ausgaben - Betriebskosten - Miete

    In Jahr drei und folgenden wird die Bilanz erheblich schlechter sein, als in den Jahren davor. Wie gesagt, das ist extrem vereinfacht dargestellt.

    Gleichzeitig verringert sich der Unternehmenswert um die Immobilienwerte. Die Kronjuwelen verkauft man in aller Regel erst, wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, aber die gewünschten Effekte daraus sind nur kurzfristiger Natur.

    Viele Grüße,

    Gunther

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