Ich füge mal ein paar Leserbriefe aus der GZ hinzu. Die Autoren der Texte habe ich entfernt.

Gruß Toni


Leserbrief 1
Profitstreben kollidiert mit dem Naturschutz

zum Artikel „Bußgeld für Kahlschlag am Fliegerhorst“ (GZ vom 23. Oktober 2020)

Aus dem Verhalten des Bauunternehmers Bruns ist nach unserer Überzeugung ein dreistes, kaufmännisch kalkuliertes Risikomanagement erkennbar. Wir sind sicher, dass er fachkundig das Bußgeld abgeschätzt und seinen zu erwartenden Gewinn als Gegengewicht taxiert hat. Der behauptete Irrtum, aus Versehen etwas zu früh gerodet zu haben, ist schlicht unglaubwürdig.
Ein egoistisches und dreistes Profitstreben, das den Naturschutz rücksichtslos dominiert, darf nicht Schule machen! Wir hoffen, dass von vielen Bürgern ein Aufschrei kommt, der gehört und ernst genommen wird.

Leserbrief 2
Fadenscheinige Ausrede nach Abholzung
Bußgeld für Kahlschlag am Fliegerhorst in Goslar
Fliegerhorst: Kahlschlag mit „Wildwestmethoden“

zu den Artikeln „Fliegerhorst: Kahlschlag mit ‚Wildwestmethoden‘“ (GZ vom 21. Oktober 2020) und „Bußgeld für Kahlschlag am Fliegerhorst“ (GZ vom 23. Oktober 2020)

Es ist doch wohl kaum zu glauben, was sich da schon wieder im politischen und wirtschaftlichen Geschehen an Ungemach im Goslarer Klüngel abgespielt hat.
Nun sind die Bäume eben weg. Man könnte nicht nur glauben, dass seitens der Stadt Goslar die Wünsche des Investors für das Waldgebiet bejaht wurden, sondern auch, dass alles, was dort passiert ist, wohl von vornherein beiderseits gewollt war. Sind erst mal vollendete Tatsachen geschaffen worden, wie es auf dem Areal geschehen ist, versucht man, wie auch hier, immer wieder seine Positionen mit fadenscheinigen Ausreden zu stärken. Die Angaben des Investors Folkert Bruns und seines Projektmanagers Kai Schürholt hinterlassen bei kritischer Betrachtung schon den Eindruck, dass die wirtschaftliche Machtstellung des Investors eine beherrschende Rolle im Zusammenspiel mit der Stadt Goslar spielt.

Kai Schürholt bezeichnet die ungenehmigte Abholzung so: „Ich würde es in erster Linie ein Kommunikationsproblem nennen! Wir waren ein bisschen zu schnell! Die Aktion sei zu früh gelaufen!“ Dazu bedarf es keiner weiteren Worte. Das nun zur Debatte stehende Bußgeld in vielleicht fünfstelliger Höhe hat noch einen besonderen Aspekt. Gibt es zwei Gewinner? Der „eine“ hat die Bäume weg, der „andere“ profitiert noch davon.

Leserbrief 3
Investor lacht sich über Bußgeld kaputt
zum Artikel „Bußgeld für Kahlschlag am Fliegerhorst“ (GZ vom 23. Oktober 2020)
Unglaublich diese Aktion, und es müsste Leserbriefe hageln ... Das erklärte und langfristige Ziel der Herren Bruns und Schürholt ist doch die Bebauung der Gesamtfläche! Über das Bußgeld lachen die sich kaputt, weil in ein paar Jahren eh die komplette Fläche bebaut sein wird. Welch Gutmenschentum! Da wird auch das Intervenieren der Grünen leider nichts nützen.

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet Ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann! (Weissagung der Cree Indianer)

Leserbrief 4
zum Artikel „Baumfrevel am Fliegerhorst“ (GZ vom 28. Oktober 2020)
Infrage steht der Satz im dritten Absatz, ob die Wurzel oder der Stamm keine Nährstoffe bekommt, was wohl auf Letzteres zutrifft. Der Verursacher dürfte ein uraltes Wissen, um das Verfahren Bauholz jahrhundertelang haltbar zu machen, aus Forstlehrbüchern besitzen. Es gibt in Süddeutschland ein aus derart gewonnenem Buchenholz hergestelltes Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert. Auch andernorts zeigen vor dem 17. Jahrhundert auf diese Weise gewonnene Holzarten bei ihrer Verwendung keinen Vergang. Es brennt nicht. Laut Regel darf dieser hier abgebildete Baum erst im Frühjahr, nachdem der erste Saft aufzusteigen begonnen hat, gefällt werden, denn dann steigt zwar kein Saft mehr von der Wurzel her auf, aber der sich noch im Stamm befindliche Restsaft treibt noch frisches mageres Grün aus. Der Saft verliert dadurch seine Holz zerstörende Kraft. Übrig bleibt eingelagertes Lignin, was zu Immunität und der tausendjährigen Haltbarkeit dieses Holzes führt. Wenn der erste Schritt schon getan worden ist, nun auch den zweiten Schritt im April angehen. Das Holz bekommt nach diesem Verfahren einen unschätzbaren Wert. Zu überlegen wäre demnach die sinnvolle Verwendung dieses Holzes. Mal sehen, was passiert. Ich tendiere für die Umbenennung der Überschrift in „Baumfrevel am Fliegerhorst?“