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Thema: Prostitution in Goslar

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Meine Vater erwähnte mal, dass das Haus an der Immenröder Straße 25 für Angehörige der Goslarer Jäger tabu war. Es muss also schon ziemlich lange existiert haben.

    Im Einwohnerverzeichnis von 1927 ist dort lediglich ein Fräulein Henriette Hollfeld eingetragen.

    Bis 1938 hat sich die Antahl der Fräuleins erhöht:

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Immenröder 25.JPG 
Hits:	8 
Größe:	17,5 KB 
ID:	19652

    "Ein Schuft wer böses dabei denkt."

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. Danke von:

    Hanno (03.04.2021),märklinist (02.04.2021),nobby (01.04.2021),zeitzeuge (07.04.2021),zeitzeugin (02.04.2021)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von nobby
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    Der Umgang mit Prostituierten war ohne Genehmigung des Offizieres schon vor langer Zeit verboten. Das galt auch für einige Gilden. In Braunschweig gibt es einen Beleg von 1325 der die Beckenwerkergilde betrifft.
    Ich glaube allerdings nicht, dass das Verbot moralisch begründet ist, sondern man wollte Soldaten und Gildenmitglieder vor Geschlechtskrankheiten schützen.
    Die Adresse Immenröder Str. zeigt auch, wie in vielen anderen Städten, dass Bordelle am Rand der Städte angesiedelt wurden. Da sich Prostitution nie ganz verhindern ließ, wurde sie organisiert von Staat, Polizei und privaten Huren-Wirten. Das ist aber eine andere und lange Geschichte.

    Viele Grüße


    nobby
    Geändert von nobby (01.04.2021 um 16:59 Uhr)
    Ich erwarte nichts und bin trotzdem enttäuscht!

  4. Danke von:

    Bergmönch (01.04.2021),märklinist (02.04.2021),zeitzeuge (07.04.2021),zeitzeugin (02.04.2021)

  5. #3
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Zitat Zitat von nobby Beitrag anzeigen
    ... , dass Bordelle am Rand der Städte angesiedelt wurden.
    In Goslar fand, zumindest bis zur Reformation, Prostitution recht zentral statt. An anderer Stelle im Forum hatte ich zu dem auch als "Fingerling" bekannten Haus folgendes geschrieben:

    "Das Bordell am Liebfrauenberg (das fruwenn hus by sant Martens Capellen an der Avetucht) befand sich pikanterweise südlich der Abzucht, also in der Domfreiheit. Hier galt kein Stadtrecht, sondern kanonisches Recht. Das Etablissement lief also gewissermaßen unter der Kontrolle des Domstiftes. Mit der Reformation hielt dann auch ein strengerer Moralkodex in Goslar Einzug. Das "Hurenhaus" wurde spätestens in den 1570er Jahren aufgelöst und in die untere Kornstraße verlegt, wo es jedoch auch nur noch kurze Zeit existierte.

    Ein sehr interessantes Kapitel zu diesem Thema findet sich bei Stephan Kelichhaus, "Goslar um 1600", Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003 (das Buch ist noch erhältlich)."

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Geändert von Bergmönch (02.04.2021 um 16:04 Uhr)
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  6. Danke von:

    Maria (01.04.2021),märklinist (02.04.2021),nobby (01.04.2021),zeitzeuge (07.04.2021),zeitzeugin (02.04.2021)

  7. #4
    Schießhauer Avatar von nobby
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    Ein sehr interessantes Kapitel zu diesem Thema findet sich bei Stephan Kelichhaus, "Goslar um 1600", Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003 (das Buch ist noch erhältlich)."
    In der Tat. Der Beitrag in dem Buch zum Thema Prostitution ist sehr aufschlussreich. Das Buch ist ganz allgemein sehr interessant. Ich werde es mir jetzt mal ein wenig sorgfältiger durchlesen.

    Viele Grüße

    nobby
    Ich erwarte nichts und bin trotzdem enttäuscht!

  8. Danke von:

    zeitzeuge (07.04.2021)

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