Goslar im Jahr 2030 und danach Teil II


Das
Frühjahr 2030, war in Goslar unerwartet niederschlagsreich aber warm, die Temperaturen lagen in der Zeit von ende Februar bis ende April zwischen 18 und 25 Grad. Der Sommer war sehr trocken und sehr heiß. Von Anfang Mai bis ende September gab es Temperaturen zwischen 25 und 41 Grad.
Viele Talsperren waren am ende des Sommers total ausgetrocknet, darunter die Innerstetalsperre und Okertalsperre. Das Wasser musste rationiert werden. Es war unter Strafandrohung verboten Auto zu waschen im Garten die Blumen zu gießen, sowie Rasen zu bewässern. Nachts wurde das Wasser sogar ganz abgestellt.
Die ehemaligen Harzwasserwerke die nun fusioniert hatten mit einigen Versorgern im Umland heißen nun Energieversorgungswirtschaft Harzkreis AG. Es sind Überlegungen angestellt wurden, ob man jedem Haushalt nur eine gewisse Menge Wasser zur Verfügung stellt, dieses soll im kommenden Jahr verwirklicht werden, indem neuartige Wasseruhren in den Wohnungen eingebaut werden. Hier wir die Menge jedes Jahr neu gespeichert, was der einzelne Haushalt im Schnitt so braucht. Ist diese dann erreicht hat man noch 10 Prozent als Zulage, ist dies dann auch ausgeschöpft, sperrt die Uhr die Wassersorgung der jeweiligen Wohnung.

Der Sommer 2030 brachte auch einige schwere Unwetter mit sich. Ein Gewittersturm der von Hagel und einem Tornado der Stärke F2 begleitet war richte schwere Schäden in der Stadtforst an. Große Teile der Bewaldung am Steinberg und Nordberg wurden dem Erdboden gleich gemacht, sogar eins von den wenigen Autohäusern die mittlerweile nur noch gibt, wurde komplett zerstört. Auch im Oberharz um Claustal-Zellerfeld und Hahnenklee hat der Sturm schwere Schäden am Waldbestand angerichtet.
Ohne hin schon steht es mit dem Wald nicht mehr gut. Der Rammelsberg und der Hahnenberg sind nur noch im unteren Drittel bewaldet.
Die Lage im Hochharz, bei Torfhaus ist ebenfalls sehr dramatisch.

Bereits im Sommer 2028 hat ein sehr schweres Gewitter am ersten Nachmittag des Goslarer Schützenfestes, was mittlerweile größer ist hat zu mehreren Bränden geführt durch Blitzeinschläge. Zu einer Brandkatastrophe kam es dabei in der Innenstadt. Ein Blitz schlug in das Dach der ehemaligen Firma Hottenrott in der Bäckerstraße ein. Das Feuer breitete sich in Windeseile im gesamten Gebäude aus und wegen des Gewittersturms griffen die Flammen auf sämtliche Gebäude in der Hokenstraße über und auch drei Gebäude neben Hottenrott in der Fischemäkerstraße wurden dabei komplett zerstört. Die Feuerwehren vor Ort waren praktisch machtlos und mussten mit ansehen, wie die historischen Gebäude von einem Feuersturm in Schutt und Asche gelegt wurden.
Auch der Dachstuhl der Musikschule in der Marktstraße wurde an diesem Nachmittag von einem Blitz in Brand gesetzt.
Es musste für Goslar Katastrophenalarm gegeben werden. Feuerwehrkräfte aus Salzgitter, Wolfenbüttel und Braunschweig wurden mit angefordert. Es gab 12 Tote und 42 Verletzte bei diesem verheerenden Brand.

Im Frühjahr 2029 brannte der Realkauf in der Gutenbergstraße bis auf die Grundmauern nieder. Man geht von Brandstiftung aus. Es soll in den Vorjahren schon Gespräche über eine Schließung gegeben haben. Weiter rückläufige Kaufkraft durch Einwohnerschwund im gesamten Umland lassen diesen Markt in Goslar nicht mehr profitabel erscheinen.

Auch Karstadt hat es nicht geschafft. Das Unternehmen wurde 2020 erneut verkauft und neu strukturiert. Karstadt Warenhäuser gibt es nur noch in Städten mit mehr als 250.000 Einwohnern.
Im ehemaligen Goslarer Karstadtgebäude, was mittlerweile komplett umgebaut wurde ist ein Gemeinschaftswarenhaus untergebracht, ähnlich, wie es im letzten Jahrhundert anfänglich im Harzkauf gemacht wurde.
Auch die Kaiserpassage war nicht mehr zu halten. Immer mehr Leerstände führten im Jahr 2024 dazu, das die Passage geschlossen und verkauf wurde.
Seit dem Frühjahr 2026 sind dort mehrere Kinos drin, vor allem 3D und Multiplex. Hightech ist angesagt und seit dem brummt der Laden.
Die neue Kaiserpassage ist gerade im Bau, an der Stelle, wo die Gebäude in der Hocken, Bäcker- und Fischemäkerstraße abgebrannt sind. Dort entsteht ein wirklich ansehnliches Gebäude gehalten in Fachwerknachbildung und Glas. Die untere Etage ist mit Arkaden durchzogen. Die Eröffnung der neuen Kaiserpassage ist noch vor Weihnachten im November 2030 geplant.

Auch den Landkreis Goslar, sowie die Stadt Goslar in Eigenständigkeit gibt es auch nicht mehr. Im Jahr 2022 entschloss man sich doch, wegen immer größer werdenden Finanzproblemen mit der Region Braunschweig zu fusionieren. Es entstand die Metropolregion Braunschweig-Nordharz. Städte, wie Wolfenbüttel, Bad Harzburg und natürlich Goslar gehören nun zum Landkreis Braunschweig der neu gegründet wurde. Orte, wie zB. Goslar sind dann praktisch Stadtteile von Braunschweig.
Die Orte Hahnenklee-Bockswiese und alle andere Orte und Gemeinden im Oberharz und Hochharz gingen dann mit in den Harzkreis über, wo schon seit langem die ostdeutschen Harzorte gehören.
Die Orte am äußeren Südharz sowie Osterode und Northeim wurden dem Landkreis Göttingen zugeordnet.

Da Goslar nun auch seitdem keinen Oberbürgermeister mehr hat, wurde die Funktion des alten historischen Rathauses aufgegeben. Goslar hat nur noch einen Stadtteilbürgermeister und ein kleines Gremium, welches jetzt im Gebäude der Stadtverwaltung in der Carly-Jakob-Straße residiert. Weiter dort mit untergebracht ist eine Agentur für Bürgerangelegenheiten. Ämter, wie wir sie noch bis 2015 kannten gibt es seit der Agenda 2020 nicht mehr. Der damalige Kanzler Steinbrück brachte große Reformen auf den Weg. Die Hartzgesetze wurden überarbeitet und menschlicher gestaltet, daraus entstand das Bürgergeld, was jedem gezahlt wird, wenn man seinen Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft sichern kann und später dann ersetzt diese dann die Rente im Alter. Jeder, der Bürgergeld beantragt erhält einen Betrag von 1800 Euromark. Anmerkung die Euromark ist dem Wert der ehemaligen D- Mark gleichzusetzen.
Eine Prognose für die Bevölkerung in dieser Region bis 2060 hat ergeben, dass diese um 30 Prozent schrumpft allein nur durch das natürliche Ableben. Dies bedeutet, das Goslar um die 9000 Einwohner verliert.

Das Gebäude des ehemaligen Landreises Goslar in der Klubgartenstraße wird jetzt vom Jobcenter und Weiterbildungseinrichtungen genutzt. Des Weiteren ist dort jetzt das Stadtarchiv mit untergebracht.
Das alte Rathaus am Markt kann man nur noch besichtigen in Rahmen von Führungen. Nach wie vor gibt es im unteren Teil des Gebäudes den Ratskeller.

Auch verschwunden aus dem Stadtbild sind die gelben Stadtbusse. Die Verkehrsbetriebe und Bäderbetriebe der ehemaligen Stadt Goslar wurden geschlossen nach dem 2022 Goslars Eigenständigkeit aufgeben wurde.
Das Aquantic hätte ohnehin geschlossen werden müssen. Zu einem war dies Bad nicht mehr attraktiv genug, es kam laufend zu technischen Störungen und bei einer Begehung wurden gravierende Baumängel festgestellt. Das Aquantic und das Freibad wurden im Jahre 2024 abgerissen und die freie Fläche wird jetzt mit von den Schaustellern des alljährlichen Schützenfestes genutzt. Seit 2025 gibt es auch ein Oktoberfest auf dem Schützenplatz, ansonsten wird die Fläche als Parkplatz für Busse und Elektroautos genutzt.

Der öffentliche Nahverkehr im Stadtgebiet Goslar wird Metrobussen sichergestellt. Die gewohnte Haltestellendichte gibt es nicht mehr. In der Innenstadt gibt es nur noch drei Haltestellen, eine vor dem Gelände der Kaiserpfalz (früher Parkplatz), eine auf dem Gelände der ehemaligen Polizei in der Mauerstraße und dann der große zentrale Omnibusbahnhof auf den neu gestalteten Bahnhofsvorplatz. Die Metrobusse verkehren in allen Stadtbreichen von Goslar, und gleichzeitig verbinden sie sämtliche Orte, wie Hahndorf, Jerstedt usw., im Prinzip alle Orte, die keinen Bahnanschluss haben. Nach Bad Harzburg fährt man mit der S-Bahn, genauso nach Vienenburg oder Astfeld und Langelsheim/Wolfshagen.

Der Fliegerhorst wurde abgerissen, an der Stelle wurde im Mai 2026 eine Erlebnis Badelandschaft eröffnet. Finanziert hat dies ein privater Investor.
Das Odeon in Goslar wurde 2023 vom Staatstheater Braunschweig übernommen und hat seitdem den zusätzlichen Namen „Kleine Bühne“.

Viele ältere Goslarer wohnen in Seniorenheimen und Einrichtungen für betreutes Wohnen. Durch die vielen Single Haushalte, sind viele im Alter oder bei Krankheit auf sich gestellt. Eigentlich ist das Gebäude Theresienhof wegen hohen Sanierungsbedarfs nicht mehr nutzbar, aber wegen Platznot sind dort weiter Personen untergebracht.
Das ehemalige Gebäude des Jobcenters in Kramerswinkel ist in Wohnungen für betreutes Wohnen umgestaltet wurden.
Ein enormer Wohnungsleerstand ist in allen Stadtteilen anzutreffen. Der Demographische Wandel und fehlende Arbeitsplätze haben dazu geführt.
Ganze Straßenzüge wurden rückgebaut, wie zB. die Breslauer Straße, Graudenzer Straße, Grünberger Weg, Hirschberger Straße, praktisch fast der gesamte Bestand aus den späten fünfziger Jahren. Damit dieses geschehen konnte, wurden die Mieter die verblieben sind andere moderne Vergleichswohnungen angeboten. Die freigewordenen Flächen wurden begrünt.

Zwar ist die Zahl derer, die früher Hartz 4 bezogen haben auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Aber anfänglich, als es noch kein Bürgergeld gab, war die Armut groß, vor allem bei den Rentnern. Dank des Bürgergeldes konnte dies abgefedert werden. Das Bürgergeld ist steuerfinanziert und Abgabefinanziert. Alle, die Arbeitseinkommen beziehen, haben mittlerweile eine Grundentlohnung in Höhe des Bürgergeldes.
Die Gewerkschaften sind wieder erstärkt, und haben mit den Arbeitgeberverbänden aufgrund der wieder eingeführten 40 Stundenwoche solide Zusatzlöhne vereinbart.
Auch ist man zu den Ladenöffnungszeiten wie sie in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts üblich waren zurückgekehrt.
Ein Grund dafür auch, es muss Strom gespart werden, denn mittlerweile sind alle Atomkraftwerke vom Netz, die erneuerbaren Energien haben das Zepter übernommen und sind noch recht teuer.
Dank des Erfinderreichtums, ist es gelungen LED Lampen auf den Markt zu bringen, die der alten herkömmlichen Glühbirne fast ebenbürtig ist. Bei Helligkeit leuchten sie wie Tageslicht bei Dunkelheit schalten sie automatisch auf blauem Licht um. Trotz Weiterentwicklung, wie zB. bei Kühlgeräten sind auch diese noch energiedurstig, aber nicht mehr in diesem Ausmaß wie ihre Vorgänger.