Goslar im Jahre 2025
Teil 9 Das Jahr 2023

2023
Das Jahr 2023 begann unspektakulär. Noch immer keine Spur von den Räubern und den oder dem Brandstifter. Es wintert ein in Goslar, nach und nach verschärft sich der Frost und täglich schneit es. Um den 10 Januar muss die Innenstadt Goslars wegen hoher Schneelage für den Verkehr gesperrt werden auch der Stadtbusverkehr ruht. Bizarr ragen die Grundmauerreste des Gebäudes der ehemaligen Drogerie Peter in den Himmel. Der Bauhof, das THW und private Unterstützer sind Tag und Nacht damit beschäftigt, die Innenstadt von den Schneemassen zu befreien damit wenigstens die Stadtbusse und Einsatzfahrzeuge wieder fahren können.
In der Nacht zum 16. Januar heulen im Stadtgebiet die Sirenen. Wieder ein Feuer, diesmal in der Mauerstraße ein Mehrfamilienhaus in Flammen. Zum Glück im Unglück war es keine Brandstiftung ein überlastetes Elektrokabel war Auslöser des Brandes. Auch dies Gebäude wird wohl wegen der massiven Schäden abrissen werden müssen. So langsam häufen sich hässliche Baulücken in der Innenstadt. Ganz hart, das Karstadt wegen großer Wasserschäden bis auf weiteres schließen musste.
Die Trümmerreste des Möbelhauses Tejo wurden genau untersucht auf Spuren von Brandbeschleunigern, aber fündig wurde man nicht, so das zumindest der Tatbestand einer vorsätzlichen Brandstiftung ausscheidet. Die Firmenleitung kündigte bereits den Wiederaufbau an.
Am 31. Januar kommt es zu einem ersten militärischen Zwischenfall im Schwarzen Meer. Ein Bulgarisches Frachtschiff wurde von einem Torpedo getroffen. Russland leugnet, damit etwas zu tun zu haben. Die UNO reagiert und entsendet eine Flotte mit Blauhelmsoldaten in das Schwarze Meer. In Deutschland, Frankreich, England und anderen NATO Ländern werden die ersten Reservisten zu einer großangelegten Übung wie es heißt einberufen. In der westlichen Welt gehen die Menschen auf die Straßen und demonstrieren für den Erhalt des Weltfriedens und die Abschaffung von Atomwaffen.
Im Februar wird an einem Nachmittag die Stadtsparkasse am Jakobikirchhof überfallen. Fünf maskierte Täter halten Kunden und Angestellte in Schach und erbeuten dabei 750.000 Euro. Die Räuber entkamen unerkannt auf Motorrädern. Die sofort eingeleitete Großfahndung blieb erfolglos.
In Goslar gehen immer mehr Menschen mit 63 in Rente, was ein Gesetz aus dem Jahr 2015 ermöglicht. Überschaubar bleibt dies gewiss nicht, denn es sind die Geburten starken Jahrgänge die nun ihr Arbeitsleben Lebewohl sagen. Und Goslars Neubürger können dies nur zum Teil ausgleichen. Viele der Flüchtlinge waren jung, als sie in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts nach Goslar kamen. Nun sieht man Tatsachen in den Augen, wo vor die Politik schon im letzten Jahrhundert die Augen verschlossen hatten. Außer Fielmann gibt es keinen weiteren Optiker mehr in Goslar, genauso fehlt es an ausreichend Fachärzten und Fachkräfte in allen Handwerksberufen.
Im März kappt Russland ohne Vorwarnung die Gas- und Ölpipelines zum Westen. Eine Erklärung Russlands gab es dazu nicht. Im gleichen Monat erschüttert ein schweres Erdbeben Bulgarien. Das Beben hatte eine Stärke von 7,4. Russland droht im Falle das westliches Militär Bulgarien zur Hilfe eilt mit Angriff auf die Soldaten. Man wagt diesen Schritt trotzdem und sendet Spezialeinheiten dort hin um Hilfe zu leisten. Begleitend wurden auch zivile Hilfsorganisationen nach Bulgarien geschickt. Die USA warnen Russland ungewöhnlich scharf, wenn auch nur ein Schuss fallen sollte, das hätte schwere Konsequenzen für Russland. Es bleibt friedlich, zumindest was das militärische angeht. Der Kreml kappt das Internet nach Russland, sowie die Telefonleitung. Die Spannungen nehmen zu, weitere Reservisten werden in die Kasernen befohlen.
Im Frühsommer kommt es wieder zu Brandserie in Goslar, diesmal hauptsächlich betroffen, der Stadtteil Vienenburg und Oker. In Vienenburg brennt der LIDL Markt nieder und diversere Müllcontainer geraten in Brand. In Oker brennt es im ehemaligen Bahnhofsgebäude und ein Wohnblock mit 12 Wohneinheiten an der Eulenburg wird Opfer der Flammen. Ermittlungen ergaben, dass der Brand in den Kellerräumen gelegt wurde. In der Goslarer Innenstadt scheitert eine Brandstiftung in der Bäckerstraße. „Spätheimkehrer“ sahen eine brennende gelbe Mülltonne vor der Eingangstür einer Apotheke gegenüber von C&A und sie sahen eine dunkel gekleidete Person weglaufen. Trotz aufgenommener Verfolgung entkam der Unbekannte.
Das Schützenfest 2023 bietet erstmals komplett neue Fahrgeschäfte an. Im letzten Jahrhundert waren es ja noch über 250 Schausteller die das Schützenfest bestückten. Nun sind es gerade noch 120. Und der Beginn des Schützenfestes wurde auf die letzten 12 Tage im Juli verlegt.
Der Sommer war eher mies, lauwarm und viel Regen. Ende August kam es zu einem neuen Oderhochwasser, was glimpflicher verlief als das in den 90 ziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Im September lässt Karstadt Goslar verkünden, das ein neues Gebäude errichtet werden soll und zwar auf dem Grundstück Peterislienstraße/Rosentorstraße. Baubeginn soll noch im Herbst sein. Dazu muss die Bauruine Drogerie Peter und das leerstehende Woolworthgebäude und ein paar Nebengebäude abgerissen werden. Versprochen wird außerdem eine bessere Einpassung in das Stadtbild.
Das alte Karstadtgebäude soll umgebaut werden zu einem Eventhaus, wobei die beiden Parkdecks erhalten bleiben. Im Frühjahr 2025 will man an der neuen Adresse eröffnen, vorausgesetzt die angespannte Weltlage lässt dies zu.
Arbeiten in der Rosentorstraße/Petersilienstraße gehen zügig voran, noch vor Weihnachten soll der Erdaushub für die Tiefgarage abgeschlossen sein. Zeitgleich beginnen im alten Karstadtgebäude die Umbauarbeiten.
Ende Oktober fegt über die Harzregion ein schwerer Sturm, der anfangs ergiebigen Regen mitbrachte, der dann bei stark fallenden Temperaturen in Schnee überging. Und eine Woche später im November war die weiße Pracht wieder verschwunden und Goslar erlebte Frühlingsfeeling im November. Die einberufenen Reservisten kehrten aus den Kasernen zurück. Die politische Lage erlaubte dies. Ost und West standen vor einem neuen „Kalten Krieg“.
Tejo Neubau steht und soll im Januar 2024 eröffnen. Die Negative Nachricht ist, das Realkauf Goslar seine Geschäftstätigkeit in der Gutenbergstraße aufgibt zum 31. Dezember. Grund dafür ist der hohe Sanierungsbedarf des Gebäudes. Die Sicherheit hat absolute Priorität, so die Geschäftsleitung. Man beabsichtigte in der Bassgeige einen Neubau zu errichten.
Ende November pfeift der Sturm wieder ganz ordentlich, wieder kommt es zum Temperatursturz, ein halber Meter Schnee fällt binnen kurzer zeit. Die Probleme mit der Schneeräumung hat die Stadt immer noch nicht in den Griff bekommen. Stimmen werden laut, dies wieder in eigene Hände zu nehmen.
Der Aufbau des Weihnachtsmarktes gestaltet sich schwierig wegen der hohen Schneelage in der Innenstadt, aber es gelingt. Der erste Adventssonntag hat wieder Sturm im Gepäck gehabt. Erst mild mit einsetzendem Tauwetter, wenig später war wieder alles hart gefroren und neuer Schnee kam hinzu. Am zweiten Advent von Winter keine spur mehr. Wind und Temperaturen von 21 Grad fraßen die weiße Pracht förmlich auf. Realkauf macht den Umsatz in Goslar. In den kleinen Läden läuft es eher verhalten bis gar nicht, das Internet hat die Oberhand bekommen, die Leute sind durchweg bequem geworden, alles wird nach Haus geordert, selbst Lebensmittel.
Nach langen hin und her Zusagen und wieder Absagen hat die Stadt die Bäder und Verkehrsbetriebe verkauft zum 1. Januar 2024. Die „Gelbe Flotte“ hat ein Fernbusanbieter gekauft. Die Bäderbetriebe sind an eine niederländische Holding Gesellschaft gegangen. Die Verkehrsbetriebe stellen den Stadtbusverkehr zum 1. Januar 2024 ein. Einen neuen Fahrplan gibt es noch nicht.
Kurz vor Weihnachten sind die Arztpraxen in Goslar voll – die Influenza ist im Umlauf, auch der gefährliche Vogelgrippevirus, der auf den Menschen übertragbar ist. Seit 1969 waren um diese zeit nicht mehr so viele Menschen betroffen. Da werden wohl einige die Feiertage im Bett verbringen. Die Stadt überlegt die Weihnachtsferien zu verlängern nach vorn und hinten. Und dies ist kein Phänomen, was nur auf die Harzregion oder Deutschland beschränkt ist, vor allem in Polen, den skandinavischen Ländern und die Beneluxländer beklagen viele Erkrankte und schon Tote.
Und wieder ein Wetterwechsel ins extreme, wieder kalt bis 5 Grad minus und dazu 20 cm Neuschnee. Schnee und Kälte halten über die Weihnachtstage. Immer mehr Grippekranke im Landkreis. Bei der Post und den Zeitungszustellern ist schon die Hälfte des Personals ausgefallen.
Am 28. Dezember kommt eine seltsame Meldung über Radio- und Fernsehsender, immer wieder wird der Name rotes Haus wiederholt. Den ganzen Tag über. Am Folgetag weiß Deutschland warum. Alle Reservisten müssen ihre Einheiten aufsuchen. Warum weiß niemand. Das Schreckgespenst vom Krieg geht um. Aber auch bei den Streitkräften fehlen die Leute wegen Influenza.
Silvester 2023 wird in Goslar ausgiebig gefeiert, nach dem Motto, wir leben heute und nicht morgen. Selbst das Feuerwerksverbot in der Altstadt wird missachtet. Aber die Polizei drückt ein Auge zu. Die Feuerwehr hatte zwar gut zu tun, um den ein oder anderen kleinen Brand abzulöschen und ein Zimmerbrand in der Kösliner Straße.
Noch nie wurde soviel Bier und Schnaps gekauft und bei Feuerwerk konnte man meinen, da decken sich die Leute für zehn Jahre ein. Großveranstaltungen sollten wegen der Grippewelle gemieden werden, genauso die Weihnachtsgottesdienste.
Und an Silvester legte der Winter noch eine Schippe drauf, die Temperaturen fielen nach halbtäglichem Schneefall in der Neujahrsnacht auf minus 17 Grad. Und das bei dem Energiemangel. Denn Russland verkauft dem Westen weder Öl noch Gas. Es stehen nur 85 Prozent der sonst üblichen Energieversorgung zur Verfügung.
Ansonsten rutscht Goslar feucht fröhlich und eisig ins Neue Jahr.

schaun wir mal
der märklinist