Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte,
fiel vom Blatte
und diente so, auf diese Weise
einer Ameise
zur Speise.
Eines Tages sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe gerade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol'.
So leb' denn Wohl.
Halt, noch eins, denk was geschah.
Geh nicht aus, denk an Papa!"
Also sprach sie und entwich.
Made Junior aber schlich
hinterdrein und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht.
Und der fraß die kleine Made
ohne Gnade,
schade.

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde.
....

Heinz Erhardt