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Thema: Verschwundene Gastronomie - Diskussionen

  1. #311
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Man könnte eigentlich ein ganzes Buch (Bilderband) schreiben über die ehemalige Gastronomie von Goslar und deren Publikum worunter auch manches Goslarer Orginal oder Prominenz war.
    Gut, persönlich gut kannte ich Rolf Spohr, er war mal mit meiner Tante leirt, bei ihm bekam ich als 16/17 jähriger schon was das Herz begehrte (Vodka mit Feige) und ein ordentlich gezapftes kühles Pils, denn die Auswahl an gezapften Bieren im Rauchfang war einzigartig, ich glaube es waren 8 Biersorten.Warum ich schon Alc. als minderjähriger bekam hing damit zusammen, weil mein Vater auch ein guter Bekannter von Rolf Spohr war und weil mein Vater mir erlaubt hatte (in Maßen) Bier oder mal ein Schnaps zu trinken. Charlottes Küche war auch ne Wucht, ihre Bratkartoffeln mit Leberkäse und Spiegelei, da läuft mir noch heute das Wasser im Mund zusammen.

    Horst Hecht (Pächter des Pfeffersacks) ist schon seit vielen Jahren verstorben, der Pfeffersack war die Stammkneipe meines Vateres, oft haben wir mit der ganzen Familie im Pfeffersack auch zu Mittag oder zu Abend gegessen oder Familiefeiern dort gefeiert. Lotte Hecht (auch bereits verstorben) war auch eine gute Küchenfee, sehr lecker immer Currywurst-Pommes. Die Currywurst dort war immer ein richtig großer Brummer, als jugendlicher schaffte ich auch 2 Portinonen. Die Theke im Pfeffersack war eigentlich immer gut besetzt und auch der Stammtisch. Eine Anekdote dazu, die Eingangstür, so wie die Seiten waren gänzlich aus Glas, ein Gast der mal hereinwollte knallte mit wuller Wucht mit seinem Kopf gegen die Glasscheibe, was zu großem Gelächter unter den Stammgästen des Pfeffersacks führte.
    In der Gegend um die Marktkirche, Bergstraße, Hoher Weg gab es so eingie Kneipen/Restaurants die gern aufgesucht wurden, die Domschänke, der Kaisergrill (Pächter Hubert Rösner), die Hansa und der Berggeist in der Bergstraße, sowie der Kaiserkeller und die Pinte hieß glaube die Kneipe Ecke Marktstraße/Bäringer Straße. Wer in der Altstadt wohnte hatte damals die Qual der Wahl, hat "Jürgen" nicht auf, dann gings halt zu "Otto".

    Ja, nun siehst leider nicht mehr so gut aus mit der Goslarer Kneipen und Restaurantwirtschaft, auch vor Corona schon nicht mehr. Trichtex hat Recht den ersten merklichen "Todesstoß" hat die Euroeinführung den Kneipen und Restaurants beschert. Preise die man in DM Zeiten bezahlt hatte, waren plötzlich in Euro zu zahlen und heute ist das Desaster noch größer, dann das Rauchverbot, was nur eine Nebenrolle spielte, ich denke meinem Vater hätte man genauso wenig das Rauchen irgendwo verbieten können wie unserem Altkanzler Helmut Schmidt.
    Ein nicht unerheblicher Teil der damaligen Gäste und Wirte sind heute im höheren Alter oder bereits verstorben oder haben Goslar verlassen. Die Klientel ist eine andere geworden, wobei das Internet eine nicht zu vernachlässingde Rolle spielt.

    Wenn ich so zurückdenke, dann kostete ein gezapftes Bier in der Gallerie 3,50 DM oder 3,00 DM, will mich jetzt auf den Pfennig nicht festlegen, in Kneipen war es natürlich etwas günstiger. Mit 50 DM in der Tasche da konnte man in der 2. Hälfte der 70 ziger Jahre noch ordentlich mal einen drauf machen und dabei sogar noch ne gute Portion Pommes mit Currywurst verspeisen. Letztens zu meinem 60 zigsten Geburtstag musste ich auch zweimal nachfragen für ein 0,5 Liter gezapftes Bier, 6,80 €, was für ein Wahnsinn. Natürlich haben die Wirte Kosten, aber was nützt es wenn die Gäste die das Geld dafür einfach nicht mehr haben, anstattdessen sich ihr Bier im Supermarkt oder Getränkehandel kaufen und es sich zu Haus oder bei Freunden gemütlich gemachen, damit ist keiner Kneipe geholfen.
    Und nun das Drama mit unabsehbarem Ende mit Corona, das wird den Rest besorgen, wir werden uns noch erschrecken in den kommenden 12, bzw. 24 Monaten, was da alles nicht mehr da sein wird.

    Gruß aus Bad Harzburg
    der märklinist

  2. Danke von:

    heinrichbarbarossa (03.12.2020),nobby (18.11.2020)

  3. #312
    Gedingeschlepper Avatar von Kalle14Ak
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    natürlich die Disco Nomber One oder so ähnlich!

  4. #313
    Gedingeschlepper Avatar von Kalle14Ak
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    das war bestimmt Robert es hieß danach Ponnykrug,Robert steht immer Dienstag und Freitags auf den Markt mit seinen Imbiswagen gegenüber vom Wildfang!

  5. #314
    Gedingeschlepper Avatar von Kalle14Ak
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    das stimmt genau wir waren da oft bei Inge und Wolfgang!
    Geändert von Kalle14Ak (19.11.2020 um 23:23 Uhr) Grund: Schreibfehler

  6. #315
    Gedingeschlepper Avatar von Kalle14Ak
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    das kann nur das Black-Botten gewesen sein da wurde Karkossa Senior mit einen Barhocker niedergeschlagen der auch an den schweren Kopfverletzung starb!

  7. #316
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin Kalle!

    Zitat Zitat von Kalle14Ak Beitrag anzeigen
    das stimmt genau wir waren da oft bei Inge und Wolfgang!
    Bitte benutze die "Zitieren"-Funktion anstelle von "Antworten". Auf diese Weise kann man erkennen, worauf Du Dich beziehst.

    Vielen Dank

    Gunther

  8. #317
    Gezäheschlepper Avatar von panjo
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    Zitat Zitat von Kalle14Ak Beitrag anzeigen
    das kann nur das Black-Botten gewesen sein da wurde Karkossa Senior mit einen Barhocker niedergeschlagen der auch an den schweren Kopfverletzung starb!
    stimmt, war die nacht anwesend. k. war breit und ziemlich aggressiv.
    völlig überflüssige reaktion vom heiko, hab es nie verstanden.
    h. hatte die bösen goslarer nachtbuben gut im griff. er hatte eine schwäche für die schwachen, griff immer ein wenn jemand hilfe brauchte.
    eigentlich ein cooler typ, war paar jahre mit ihm unterwegs.
    warum er zum hocker griff, nie verstanden...

  9. #318
    Schießhauer Avatar von nobby
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    @märklinist und alle die's lesen wollen

    Ja, nun siehst leider nicht mehr so gut aus mit der Goslarer Kneipen und Restaurantwirtschaft, auch vor Corona schon nicht mehr. Trichtex hat Recht den ersten merklichen "Todesstoß" hat die Euroeinführung den Kneipen und Restaurants beschert. Preise die man in DM Zeiten bezahlt hatte, waren plötzlich in Euro zu zahlen
    Wer in alte Adressbücher guckt oder auf die Aufzählung am Beginn dieses Threads, wird feststellen, dass das Kneipensterben lange vor der Einführung des Euro und des Rauchverbotes begonnen hat.


    Viele Wirte hatten schon Wochen vor der Einführung des Euro Getränkekarten in Euro und DM ausgelegt und meineserachtens fair umgerechnet.
    Ca. 2003 erhöhten die Brauereien die Preise für Fassbier massiv, ließen aber, angeblich auf Druck des Einzelhandels, die Flaschenpreise unverändert.
    Vergesst auch die versteckten Kosten (Energie, Löhne, Pacht, Steuern, Versicherungen, .. ), die sich im auch im Bierpreis zeigen, nicht.
    Diese Kosten sind natürlich schon immer enthalten gewesen, aber ihre Entwicklung spielt eine Rolle.
    Der Verbraucher, also wir, befinden uns am Ende der Nahrungskette und sind schnell dabei Schuldige zu finden.
    Für mich spielen viele Faktoren eine Rolle für's Kneipensterben. Ein verändertes Freizeitverhalten, Geld wird für andere Dinge als "Kneipegehen" ausgeben, Rauchverbot, (ich selbst bin seit 34 Jahren passionierter Pfeifenraucher), habe meine Kneipenbesuche deswegen fast auf null gebracht.
    Wer heute mal darüber nachdenkt, wie lange er vor 20 Jahren für sein Pils hat arbeiten müssen und wie lange er das heute muss, alle anderen Faktoren mit einbezieht, sieht das Kneipensterben vielleicht nicht unter dem Gesichtspunkt der Einführung des Euro und der Raffgier der Kneiper.

    VG

    nobby
    Geändert von nobby (23.11.2020 um 17:06 Uhr)

  10. #319
    Schießhauer Avatar von nobby
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    #311

    Hallo Märklinist

    Horst Hecht (Pächter des Pfeffersacks) ist schon seit vielen Jahren verstorben, der Pfeffersack war die Stammkneipe meines Vateres, oft haben wir mit der ganzen Familie im Pfeffersack auch zu Mittag oder zu Abend gegessen oder Familiefeiern dort gefeiert. Lotte Hecht (auch bereits verstorben) war auch eine gute Küchenfee,
    Horst und Lotte waren sehr freundliche und gute Gastgeber.
    Leider begann mit Lottes Tod der rasante Abstieg von Horst. Er hat nach dem Pfeffersack die Jägerklause von Wolfgang Hartmann, der die Käsekiste gegenüber vom Rats-Gymnasium hatte, bevor er die Jägerklause übernahm, übenommen.
    Er lernte eine sehr junge und attraktive Dame aus Polen, Maria, kennen wurde von ihr ausgemommen.
    Bevor er den Pfeffersack übenahm war er bei der Firma Seidensticker beschäftigt.

    Was den Rauchfang angeht:
    Charlotte Spohrs "Hacksteak a la Meyer" war der Hit. Es war eine Bulette aus Rinderhack mit einem Spiegelei. Alle Speisen wurden im Lokal direkt hinter der Theke zubereitet.
    WennRolf Spohr einen Schnaps einschenkte, neigte er seinen Kopf so tief auf die Höhe des Tresens, dass es aussah, als wolle er an den Schienen horchen, ob ein Zug kommt.
    Als Rolf und Charlotte dann den Rauchfang aufgegeben haben, haben Sigrid und Bodo Wedde den Laden umgebaut, sind aber nach kurzer Zeit wieder rausgegangen.
    Rolf Nolte und Ulf Kleinert haben dann den Laden unter der Firmierung "Journal" einige Jahre weitergeführt.

    Nachdem das Journal, der Pfeffersack, der Rauchfang und die Hille Bille verschwunden waren, die Sachsenklause war schon lange weg, blieb für kurze Zeit noch das Krokodil, war eine lange Ära der Innenstadtgastronomie verschwunden und ist nie wieder auferstanden. Auch das Pupasch von Klaus Hübsch ist an am Ende der Kette verschwunden.
    Weder die Kupferkanne noch das Bräustübl sind ein Ersatz für diese Art der Gastronomie.
    Selbst wenn es in einigen Fällen einen Nachpächter gab, fehlte mir der Stamm der Belegschaft. Ständig wechselnde Servicekräfte die keinen Bezug zu den Gästen hatten und umgekehrt.

    Und wieder jammern alte Leute über alte Zeiten.
    "Ist es nicht wahr, dass diese Zeit die schönste aller Zeiten war?" Frei nach Stephan Sulke.


    VG

    nobby
    Geändert von nobby (03.12.2020 um 21:49 Uhr)

  11. #320
    Wasserknecht Avatar von Konni
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    Ja der Rauchfang, das war immer sehr nett und fein. Herr Spohr wußte seine Gäste zu bedienen. Danach in die Galerie und die Nacht lief rund. Heute?? Nichts mehr da, dank Corona, gar nichts mehr da. Und älteer sind wir auch geworden, Gott sei Dank. Wie wird diese Welt oder dieser Ort in 6 Monaten aussehen? Lassen wir uns überraschen.

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