Seite 26 von 33 ErsteErste ... 162425262728 ... LetzteLetzte
Ergebnis 251 bis 260 von 402

Thema: Verschwundene Gastronomie - Diskussionen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    Hallo Onkel Hotte

    Der Fisör war bestimmt Hermann Siemens, in der Schielenstrasse, eine Strasse weiter

    Stimmt.
    Mir ist damals aufgefallen, dass niemandem die Haare geschnitten wurden, obwohl Leute auf den Stühlen saßen und Werner gleich an der Reihe war. Allerdings hatte ich eher an eine Vorzugsbehandlung von Werner geglaubt. Nachdem Werner fertig war, haben wir noch eine ganze Weile dort gesessen und gequatscht.
    Das muss man mal in die heutige Zeit übertragen. Bier trinken und rauchen beim Friseur.


    VG

    nobby
    Geändert von nobby (18.11.2020 um 13:29 Uhr)

  2. #2
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    Zu den unvergessenen Stammgästen im Trollmönch gehörten auch Horst Oldekamp, im Februar 20 verstorben, der Bruder von Schlachter Tappe aus der Glockengießer Str., und Bernard, der die Weinstube in der Worthstr. betrieben hat. Er wohnte mit seiner Frau neben dem Trollmönch.
    Das muss in der Zeit gewesen sein, als der Nachfolger von Seppl Hellmich (Café am Markt) den Trollmönch bewirtschaftet hat.

    VG


    nobby

  3. #3
    Schießhauer Avatar von märklinist
    Registriert seit
    03.07.2012
    Ort
    Bad Harzburg
    Alter
    63
    Beiträge
    824
    Danke
    1.275
    1.094 Danke für 444 Beiträge erhalten

    Standard

    Man könnte eigentlich ein ganzes Buch (Bilderband) schreiben über die ehemalige Gastronomie von Goslar und deren Publikum worunter auch manches Goslarer Orginal oder Prominenz war.
    Gut, persönlich gut kannte ich Rolf Spohr, er war mal mit meiner Tante leirt, bei ihm bekam ich als 16/17 jähriger schon was das Herz begehrte (Vodka mit Feige) und ein ordentlich gezapftes kühles Pils, denn die Auswahl an gezapften Bieren im Rauchfang war einzigartig, ich glaube es waren 8 Biersorten.Warum ich schon Alc. als minderjähriger bekam hing damit zusammen, weil mein Vater auch ein guter Bekannter von Rolf Spohr war und weil mein Vater mir erlaubt hatte (in Maßen) Bier oder mal ein Schnaps zu trinken. Charlottes Küche war auch ne Wucht, ihre Bratkartoffeln mit Leberkäse und Spiegelei, da läuft mir noch heute das Wasser im Mund zusammen.

    Horst Hecht (Pächter des Pfeffersacks) ist schon seit vielen Jahren verstorben, der Pfeffersack war die Stammkneipe meines Vateres, oft haben wir mit der ganzen Familie im Pfeffersack auch zu Mittag oder zu Abend gegessen oder Familiefeiern dort gefeiert. Lotte Hecht (auch bereits verstorben) war auch eine gute Küchenfee, sehr lecker immer Currywurst-Pommes. Die Currywurst dort war immer ein richtig großer Brummer, als jugendlicher schaffte ich auch 2 Portinonen. Die Theke im Pfeffersack war eigentlich immer gut besetzt und auch der Stammtisch. Eine Anekdote dazu, die Eingangstür, so wie die Seiten waren gänzlich aus Glas, ein Gast der mal hereinwollte knallte mit wuller Wucht mit seinem Kopf gegen die Glasscheibe, was zu großem Gelächter unter den Stammgästen des Pfeffersacks führte.
    In der Gegend um die Marktkirche, Bergstraße, Hoher Weg gab es so eingie Kneipen/Restaurants die gern aufgesucht wurden, die Domschänke, der Kaisergrill (Pächter Hubert Rösner), die Hansa und der Berggeist in der Bergstraße, sowie der Kaiserkeller und die Pinte hieß glaube die Kneipe Ecke Marktstraße/Bäringer Straße. Wer in der Altstadt wohnte hatte damals die Qual der Wahl, hat "Jürgen" nicht auf, dann gings halt zu "Otto".

    Ja, nun siehst leider nicht mehr so gut aus mit der Goslarer Kneipen und Restaurantwirtschaft, auch vor Corona schon nicht mehr. Trichtex hat Recht den ersten merklichen "Todesstoß" hat die Euroeinführung den Kneipen und Restaurants beschert. Preise die man in DM Zeiten bezahlt hatte, waren plötzlich in Euro zu zahlen und heute ist das Desaster noch größer, dann das Rauchverbot, was nur eine Nebenrolle spielte, ich denke meinem Vater hätte man genauso wenig das Rauchen irgendwo verbieten können wie unserem Altkanzler Helmut Schmidt.
    Ein nicht unerheblicher Teil der damaligen Gäste und Wirte sind heute im höheren Alter oder bereits verstorben oder haben Goslar verlassen. Die Klientel ist eine andere geworden, wobei das Internet eine nicht zu vernachlässingde Rolle spielt.

    Wenn ich so zurückdenke, dann kostete ein gezapftes Bier in der Gallerie 3,50 DM oder 3,00 DM, will mich jetzt auf den Pfennig nicht festlegen, in Kneipen war es natürlich etwas günstiger. Mit 50 DM in der Tasche da konnte man in der 2. Hälfte der 70 ziger Jahre noch ordentlich mal einen drauf machen und dabei sogar noch ne gute Portion Pommes mit Currywurst verspeisen. Letztens zu meinem 60 zigsten Geburtstag musste ich auch zweimal nachfragen für ein 0,5 Liter gezapftes Bier, 6,80 €, was für ein Wahnsinn. Natürlich haben die Wirte Kosten, aber was nützt es wenn die Gäste die das Geld dafür einfach nicht mehr haben, anstattdessen sich ihr Bier im Supermarkt oder Getränkehandel kaufen und es sich zu Haus oder bei Freunden gemütlich gemachen, damit ist keiner Kneipe geholfen.
    Und nun das Drama mit unabsehbarem Ende mit Corona, das wird den Rest besorgen, wir werden uns noch erschrecken in den kommenden 12, bzw. 24 Monaten, was da alles nicht mehr da sein wird.

    Gruß aus Bad Harzburg
    der märklinist

  4. Danke von:

    heinrichbarbarossa (03.12.2020),nobby (18.11.2020)

  5. #4
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    @märklinist und alle die's lesen wollen

    Ja, nun siehst leider nicht mehr so gut aus mit der Goslarer Kneipen und Restaurantwirtschaft, auch vor Corona schon nicht mehr. Trichtex hat Recht den ersten merklichen "Todesstoß" hat die Euroeinführung den Kneipen und Restaurants beschert. Preise die man in DM Zeiten bezahlt hatte, waren plötzlich in Euro zu zahlen
    Wer in alte Adressbücher guckt oder auf die Aufzählung am Beginn dieses Threads, wird feststellen, dass das Kneipensterben lange vor der Einführung des Euro und des Rauchverbotes begonnen hat.


    Viele Wirte hatten schon Wochen vor der Einführung des Euro Getränkekarten in Euro und DM ausgelegt und meineserachtens fair umgerechnet.
    Ca. 2003 erhöhten die Brauereien die Preise für Fassbier massiv, ließen aber, angeblich auf Druck des Einzelhandels, die Flaschenpreise unverändert.
    Vergesst auch die versteckten Kosten (Energie, Löhne, Pacht, Steuern, Versicherungen, .. ), die sich im auch im Bierpreis zeigen, nicht.
    Diese Kosten sind natürlich schon immer enthalten gewesen, aber ihre Entwicklung spielt eine Rolle.
    Der Verbraucher, also wir, befinden uns am Ende der Nahrungskette und sind schnell dabei Schuldige zu finden.
    Für mich spielen viele Faktoren eine Rolle für's Kneipensterben. Ein verändertes Freizeitverhalten, Geld wird für andere Dinge als "Kneipegehen" ausgeben, Rauchverbot, (ich selbst bin seit 34 Jahren passionierter Pfeifenraucher), habe meine Kneipenbesuche deswegen fast auf null gebracht.
    Wer heute mal darüber nachdenkt, wie lange er vor 20 Jahren für sein Pils hat arbeiten müssen und wie lange er das heute muss, alle anderen Faktoren mit einbezieht, sieht das Kneipensterben vielleicht nicht unter dem Gesichtspunkt der Einführung des Euro und der Raffgier der Kneiper.

    VG

    nobby
    Geändert von nobby (23.11.2020 um 16:06 Uhr)

  6. #5
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    #311

    Hallo Märklinist

    Horst Hecht (Pächter des Pfeffersacks) ist schon seit vielen Jahren verstorben, der Pfeffersack war die Stammkneipe meines Vateres, oft haben wir mit der ganzen Familie im Pfeffersack auch zu Mittag oder zu Abend gegessen oder Familiefeiern dort gefeiert. Lotte Hecht (auch bereits verstorben) war auch eine gute Küchenfee,
    Horst und Lotte waren sehr freundliche und gute Gastgeber.
    Leider begann mit Lottes Tod der rasante Abstieg von Horst. Er hat nach dem Pfeffersack die Jägerklause von Wolfgang Hartmann, der die Käsekiste gegenüber vom Rats-Gymnasium hatte, bevor er die Jägerklause übernahm, übenommen.
    Er lernte eine sehr junge und attraktive Dame aus Polen, Maria, kennen wurde von ihr ausgemommen.
    Bevor er den Pfeffersack übenahm war er bei der Firma Seidensticker beschäftigt.

    Was den Rauchfang angeht:
    Charlotte Spohrs "Hacksteak a la Meyer" war der Hit. Es war eine Bulette aus Rinderhack mit einem Spiegelei. Alle Speisen wurden im Lokal direkt hinter der Theke zubereitet.
    WennRolf Spohr einen Schnaps einschenkte, neigte er seinen Kopf so tief auf die Höhe des Tresens, dass es aussah, als wolle er an den Schienen horchen, ob ein Zug kommt.
    Als Rolf und Charlotte dann den Rauchfang aufgegeben haben, haben Sigrid und Bodo Wedde den Laden umgebaut, sind aber nach kurzer Zeit wieder rausgegangen.
    Rolf Nolte und Ulf Kleinert haben dann den Laden unter der Firmierung "Journal" einige Jahre weitergeführt.

    Nachdem das Journal, der Pfeffersack, der Rauchfang und die Hille Bille verschwunden waren, die Sachsenklause war schon lange weg, blieb für kurze Zeit noch das Krokodil, war eine lange Ära der Innenstadtgastronomie verschwunden und ist nie wieder auferstanden. Auch das Pupasch von Klaus Hübsch ist an am Ende der Kette verschwunden.
    Weder die Kupferkanne noch das Bräustübl sind ein Ersatz für diese Art der Gastronomie.
    Selbst wenn es in einigen Fällen einen Nachpächter gab, fehlte mir der Stamm der Belegschaft. Ständig wechselnde Servicekräfte die keinen Bezug zu den Gästen hatten und umgekehrt.

    Und wieder jammern alte Leute über alte Zeiten.
    "Ist es nicht wahr, dass diese Zeit die schönste aller Zeiten war?" Frei nach Stephan Sulke.


    VG

    nobby
    Geändert von nobby (03.12.2020 um 20:49 Uhr)

  7. #6
    Wasserknecht Avatar von Konni
    Registriert seit
    09.09.2017
    Ort
    Denkte
    Alter
    74
    Beiträge
    7
    Danke
    1
    4 Danke für 3 Beiträge erhalten

    Standard

    Ja der Rauchfang, das war immer sehr nett und fein. Herr Spohr wußte seine Gäste zu bedienen. Danach in die Galerie und die Nacht lief rund. Heute?? Nichts mehr da, dank Corona, gar nichts mehr da. Und älteer sind wir auch geworden, Gott sei Dank. Wie wird diese Welt oder dieser Ort in 6 Monaten aussehen? Lassen wir uns überraschen.

  8. #7
    Moderator Avatar von Bergmönch
    Registriert seit
    18.02.2012
    Ort
    Goslar
    Alter
    61
    Beiträge
    881
    Danke
    1.959
    2.510 Danke für 655 Beiträge erhalten

    Standard

    Hier noch einige Erinnerungsstücke an einen schon lange verschwundenen Gastronomiebetrieb:




    Das Restaurant Gosewasserfall wurde 1890 gegründet und erfreute sich großer Beliebtheit. Der erste Besitzer hatte es aus der ehemaligen Fahrenholzschen Ölmühle umgebaut. Bereits 1896 wurde mit "elektrisch Licht in allen Räumen" geworben.





    Im Jahr 1915 wurde das Gebäude von seinem letzten Besitzer "heiß abgerissen". Heute befindet sich auf dem Gelände das Tierheim.


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  9. Danke von:

    A.C. (24.12.2020),Andreas (03.01.2021),Hanno (23.12.2020),märklinist (07.03.2021),Maxe 27 (03.01.2021),nobby (23.12.2020),thronerbe (25.10.2022)

  10. #8
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    Das Restaurant Gosewasserfall wurde 1890 gegründet und erfreute sich großer Beliebtheit. Der erste Besitzer hatte es aus der ehemaligen Fahrenholzschen Ölmühle umgebaut. Bereits 1896 wurde mit "elektrisch Licht in allen Räumen" geworben.

    Hallo Bergmönch,

    war es nur ein Restaurant oder auch ein Hotel?

    Viele Grüße


    nobby

  11. #9
    Schießhauer Avatar von nobby
    Registriert seit
    03.10.2015
    Ort
    Braunschweig
    Beiträge
    278
    Danke
    725
    299 Danke für 157 Beiträge erhalten

    Standard

    Hallo,

    gibt es hier noch jemanden mit persönlichen Erinnerungen an die Gaststätte am Osterfeld? Sie wurde sehr lange von Heinrich Wagenführ bewirtschaftet und war bekannt für ihre saisonale Schlachteplatte.

    Die gleiche Frage gilt für die „Sachsenklause“ in der Breiten Str. von Fritze Trautmann.


    Viele Grüße

    nobby

  12. #10
    Schießhauer Avatar von märklinist
    Registriert seit
    03.07.2012
    Ort
    Bad Harzburg
    Alter
    63
    Beiträge
    824
    Danke
    1.275
    1.094 Danke für 444 Beiträge erhalten

    Standard

    Hallo nobby,

    Der Name Wagenführ sagt mir was, meinst Du womöglich die Gaststätte quasi auf dem Gelände des GSC 08 Sportplatzes?
    Ich meine außer dieser Kneipe/Sportgaststätte gab es da seiner Zeit in den 60 er Jahren weiter nichts im Bereich Osterfeld außer dem alten Schützenhaus.

    Diese Kneipe die ich meine, brannte leider in den 60 er Jahren ab, ob dort ein Neubau errichtet wurde weiß ich nicht.

    Gruß aus Bad Harzburg
    der märklinist

Ähnliche Themen

  1. Verschwundene Unternehmen - Diskussionen
    Von Andreas im Forum Handel, Handwerk, Gewerbe, Familienunternehmen
    Antworten: 562
    Letzter Beitrag: 23.02.2024, 17:24
  2. Zeitleiste / Chronik bis 1945 Diskussion und Ergänzungen
    Von Andreas im Forum Goslarer Geschichte, Zeitleiste & Chronik
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 10.04.2013, 11:02
  3. Zeitleiste / Chronik ab 1945 Diskussion und Ergänzungen
    Von Frank im Forum Goslarer Geschichte, Zeitleiste & Chronik
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 09.04.2012, 19:24

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  


Dieses Forum ist komplett werbefrei und wird ausschließlich privat finanziert.

Um auch in Zukunft ohne Werbebanner und nervige Pop-Ups auszukommen,

würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen.