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Thema: Grube Großfürstin Alexandra

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  1. #1
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Hier kam die Frage von Bergland auf, welche Mengen an Erzen denn aus der Grube Großfürstin Alexandra gefördert worden seien.

    Der Bergbau auf dem Schleifsteintaler Gangzug fand in 3 zeitlich unterschiedlichen Perioden statt. Es gibt Aufzeichnungen, dass die Grube bereits im 16. Jh. bekannt gewesen war. Namentlich war sie als „Abraham“ 17.-18. Jh., „Anna“, „Carls Gnade“ 1748 bis 1778, zuletzt als „Großfürstin Alexandra“ 1864 bis 1907 bekannt. Auf dem Schleifsteintaler Gangzug wurde auf Bleiglanz und Zinkblende gebaut.
    1891 bis 1893 wurde die Grube durch den Commener Bergwerks- und Hüttenverein mit Sitz in Bonn betrieben. Es wurden ein neuer Tagesstollen sowie ein unterer Stollen neu aufgefahren. Dabei wurde 1893 ein Nickelerzgang angefahren.
    Ab dem Jahr 1751 bekam das Element Nickel eine wirtschaftliche Bedeutung.
    Hauptsächlich wurde jedoch auf Bleiglanz und Zinkblende gebaut. Die reichsten Vorkommen erbrachten Erzminerale von anteilig 53 bis 55 % Blei sowie 34 bis 48 % Zink, sowie einem darin enthaltenen Silberanteil von bis zu 0,45% - was sehr vielversprechend war. Ebenso fanden sich Erzminerale von Pyrit und Kupferkies.
    Nach Anfahren des zwischen dem Liegend- und Hauptgang gelegenen Nickelganges wurde schließlich auch auf Nickel-Arsen-Sulfid gebaut, das sich in Form vom Gersdorffit als Hauptnickelträger, sowie Rotnickelkies und Millerit in der Grube fand. Den Nickelgang erschloss man durch einen neu abgeteuften Schacht von 74 m Teufe mit einer Fördermaschine von 80 PS. Der angetroffene Nickelgang besaß allerdings nur eine Mächtigkeit von 5 – 20 cm.
    Die Fördermengen waren sehr schwankend: 1895: 227 t. 1897: 0 t. 1898: 51 t. 1899: 44 t. 1900: 73 t. Davon waren 8 t Nickelerz.
    Beschäftigt waren zwischen 6 bis max. 30 Bergleute untertage und 5 bis 19 Mann übertage.
    Trotz negativer Aussichten wurde 1894-98 in den Bau eines 567 m langen Wasserlösungsstollens im Niveau der 70-m-Sohle investiert. 1900 wurde eine Aufbereitung für 3,5 t Erz/Std. mit Klaubung, Mahlung sowie Setzmaschine gebaut. Der Zeitrahmen der tatsächlichen Nutzung soll sich auf nur 4 Monate belaufen haben.
    1901 wurde der bergmännische Betrieb zeitweilig eingestellt, zugrunde sollen Geldmangel gelegen haben, Verweigerung der Zubuße durch die Gewerken, durch niedrige Metallmarktpreise sowie negativer Untersuchungsergebnisse auf der 129-m-Sohle.
    Schließlich wurden die Anlagen nach endgültiger Stilllegung im Frühjahr 1907 abgebrochen.
    Seit 1909 nutzt die Stadt Goslar das Areal für die Trinkwasserversorgung.

    1967/68 soll einem Goslarer Ingenieur die Genehmigung zur Aufwältigung des Neuen Tagesstollen erteilt worden sein; das neuerliche Erkundungsergebnis sei negativ verlaufen.
    1980/81 Wiederaufwältigung des Tagesstollens zu wissenschaftlichen Untersuchungsarbeiten.

    Im September 1749 habe der Braunschweiger Herzog Carl die Grube befahren. Im gleichen Jahr soll der braunschweigische Georg Winterschmidt seine Wassersäulenmaschine dort ausprobiert und bis 1761 betrieben haben. Sie soll durch die Mechanik einer Hahnenkleer Grubenmaschine gesteuert worden sein. Dieses steht jedoch arg in Zweifel, da im Jahr 1756 von einer Wiederaufwältigung nach Stilllegung berichtet wird, die Grube 1778 wegen fehlender Anbrüche sowie fehlendem Aufschlagwasser stillgelegt worden war. Bis dato – zur Stilllegung im Jahr 1778 – sollen 125.000 hannoversche Centner Erz gewonnen worden sein (1 hann. Ctr. = 46,8 kg) also 5.850 t Erz.

    S. auch Beitrag joachim-fricke von 02/2010

    (Quellen Günter Gebhardt, Hannover, Unser Harz 2/2012; Sperling & Stoppel, Die Blei-Zink-Erzgänge des Oberharzes 1979)

    Glück auf, Goslärsche

  2. Danke von:

    Maria (17.10.2015),Speedy (17.10.2015)

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