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Thema: Grube Großfürstin Alexandra

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gedingeschlepper Avatar von Fundgrübner
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    Zur Wasserversorgung: Mir liegen hier Zahlen für den "Alexandra-Stollen" (Trinkwassergewinnung) vor: max. 40 Kubikmeter pro Stunde !! Das ist die Summe der Tageswässer und zusitzender Grubenwässer oberhalb Stollen-Sohlen-Niveau. Wenn man das richtig "kanalisiert" und fasst, dann reicht das doch für mehrer Wassersäulenmaschinen .. Hier ist doch mehr die Säulenhöhe entscheidend, die den Druck für die Kolben aufbaut.

  2. Danke von:

    Maria (11.09.2015)

  3. #2
    Hauer Avatar von Volker
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    Hallo Gemeinde !
    Da das Thema "Großfürstin Alexandra" mein Lieblingsthema ist, möchte ich hierzu folgendes anmerken: In der "Alexandra" oder in allen im Schleifsteinstal zeitweise unter anderem Namen befindlichen Gruben war m. E. zu keiner Zeit eine Wassersäulenmaschine installiert. Jedenfalls taucht in den mir bekannten Publikationen zu keiner Zeit eine solche Maschine auf. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man in einer so kleinen und unbedeutenden Grube eine so kostspielige Wasserhebungsanlage installiert hat. Der dauernde Wechsel der Grube zwischen Belegung und Stillstand deutet nicht auf einen längerfristigen und lohnenden Betrieb.
    Es waren dort jedoch Wasser-"Haltungsmaschinen" installiert. Dieser Begriff besagt lediglich, daß es eine Wassersäulenmaschine gewesen sein könnte, mit höherer Wahrscheinlichkeit jedoch die auch im Oberharz gebräuchlichen Kolbenpumpen installiert waren. In der letzten Betriebszeit der Grube war eine zweizylindrige Dampfmaschine zur Wasserhaltung eingesetzt, die über ein Gestänge eine im Schacht befindliche Kolbenpumpe betätigte. (Aus der Jahresgabe 2011/2012 des Fördervereins Rammelsberger Bergbaumuseum). Soweit zur Wassersäulenmaschine.
    Zur Wasserversorgung der Grube folgendes: Auf einem Profilriß aus dem Jahre 1853 ist ein Wassergraben zu erkennen, der in Höhe des "Wurzelstieges" verläuft. Die "Alexandra" hieß damals noch "Neue Hoffnung". Meine Vermutung ist folgende: Dieser Weg begleitete zu dieser Zeit einen Wassergraben, der die "Neue Hoffnung" mit Betriebswasser, z. B. für die Pumpen-"Künste" =(Maschinen) versorgte.
    Dieser Graben verlief oberhalb des Gosetals in Richtung "Arneckental", dann weiter Richtung "Kleines Steintal" bis zum "Großen Steintal" und endete unweit der dort noch vor einigen Jahren befindlichen, inzwischen jedoch abgebrochenen Jagdhütte. (Ältere werden sich erinnern.) Damit wurden die Wässer aus 3 Quertälern erfasst.
    Ich habe diese ca. 2200 Meter lange Strecke mit einem Höhenmesser abgelaufen. Die Höhendifferenz zur "Alexandra" beträgt ca. 2,50-3,00 Meter. Das ist ein Gefälle in Richtung "Alexandra" von ca. 1,4 pro mille, das war zu dieser Zeit durchaus machbar. Da dieser Höhenmesser atmosphärisch funktioniert, sind jedoch Meßfehler nicht ganz auszuschließen. Wie gesagt, das ist eine Theorie von mir. Es lohnt sich für Interessierte, diese Strecke mal abzulaufen, der Abschnitt zum "Großen Steintal" ist jedoch von der Holzabfuhr ziemlich "zur Sau gemacht" worden.
    Jetzt noch zur verfügbaren Literatur: Der "Förderverein Rammelsberger Bergbaumuseum" hat in seiner Jahresgabe 2011/2012, wie ich schon in einem meiner früheren Beiträge erwähnte, u. a. eine sehr ausführliche Beschreibung mit Grubenrissen herausgebracht, die man sich im Internet anschauen kann.
    Außerdem ist folgendes Buch empfehlenswert: "Die Blei-Zink-Erzgänge des Oberharzes", Hannover 1971, Lieferung 2 oder 3.
    Am Schluß noch eine Empfehlung bzgl. Wassersäulenmaschine: Auf der großen Bergehalde in Lautenthal, in Richtung Hahnenklee gelegen, am Ende des "Richtschachter Grabens" ist noch der Rohrkrümmer einer ehemals unter Tage stehenden Wassersäulenmaschine zu sehen. Das ganze Gelände dort ist sehenswert, da haben sich die Leute vom Geschichtsverein richtig Mühe gegeben.
    So, das soll es für heute gewesen sein. Volker

  4. Danke von:

    Andreas (25.09.2015),Bergmönch (21.09.2015),Eule (17.09.2015),Fundgrübner (15.09.2015),Goslärsche (14.09.2015),Günther und Helga (14.09.2015),Maria (14.09.2015)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Glückauf Volker,

    vielen Dank für diese detaillierte Information, insbesondere auch mit den -vielleicht einigen nicht (mehr) bekannten Täler- und Stiegnamen. Das trägt wiederum zur näheren Verortung bei!
    Meine Aussage zur Wassersäulenmaschine der Winterschmidt'schen Bauart, in der Grube unter dem Namen "Carls Gnade" oder auch "Karlsgnade" 1745-1788, entstammt der Literatur "Die Blei-Zink-Erzgänge des Oberharzes" (Lief. 3. Geol. Jahre. Reihe D Heft 34, Hannover 1979). Titel der Abschrift: "Der Schleifsteintaler Gangzug und die Grube Großfürstin Alexandra" nach Sperling & Stoppel, 1979, DIN-A-4 Seite 2, Untertitel: Zur Geschichte des Bergbaus "Erste Bergbauperiode".
    Das Fördervereinsheft liegt mir vor. Zugegeben, das Kapitel ab Seite 94 wird in den kommenden langen Abend nochmals genauer studiert unter Hinzunahme des obigen Artikels.
    Die erfolgte Orts-Begehung im Juni diesen Jahres hat schon dazu beigetragen, mithilfe der Literatur das eine und andere Gebäude nun noch besser in die Landschaft zu projizieren, als mir das damals gelang, als es mal nur um den dort einstmals positionierten Geocache ging!
    Vielleicht lässt sich sogar mal eine gemeinsame Begehung vor Ort ausmachen?

    L. und S. haben Anfang der 1981er Jahre vor Ort Recherchen aufgenommen; die Grube wurde wieder verschlossen.

    Vielen Dank, und Glück auf
    Goslärsche
    Geändert von Goslärsche (14.09.2015 um 18:52 Uhr)

  6. Danke von:

    Bergmönch (21.09.2015),Maria (14.09.2015)

  7. #4
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Für alle, die sich unter einer Wassersäulenmaschine nichts vorstellen können, hier 2 Bilder:





    Bei den abgebildeten Maschinen handelt es sich um sog. Reichenbachmaschinen. Dieser Typ wurde im Harz zwar nicht eingesetzt, mag aber eine Vorstellung davon geben, wie eine Wassersäulenmaschine ausgesehen hat. Die Maschinen auf den Bildern wurden nicht zur Wasserhaltung eingesetzt, sondern als Pumpen an der Solepipeline Reichenhall - Traunstein - Rosenheim und sind noch an ihren ursprünglichen Einsatzorten zu besichtigen (Pumpstation Klaushäusl bei Grassau und Alte Saline in Bad Reichenhall).


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Geändert von Bergmönch (21.09.2015 um 17:00 Uhr)
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  8. Danke von:

    Andreas (25.09.2015),Eule (23.09.2015),Maria (21.09.2015),Speedy (22.09.2015),Strippenzieher (22.09.2015)

  9. #5
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Danke Bergmönch für die Bilder.

    Im Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstraße, ClZ kann man sich Modelle anschauen, u. a. von Wassersäulenmaschinen - und vielem anderen Bergwerksinventar in proportionalen Modellen.
    Einen Hydrokompressor gibts zu sehen in Bad Grund an der Wiemannsbucht.

    http://kulturerbe.niedersachsen.de/v...DE-MUS-031910/
    https://upload.wikimedia.org/wikiped..._Fahrkunst.jpg

    Glück auf, Goslärsche
    Geändert von Goslärsche (21.09.2015 um 20:13 Uhr)

  10. Danke von:

    Andreas (25.09.2015),Bergmönch (22.09.2015),Maria (22.09.2015),Speedy (22.09.2015)

  11. #6
    Schießhauer Avatar von bergland
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    hat jemand Zahlen wie viel Tonnen Erze / Mineralien dort abgebaut wurden ?

  12. #7
    Hauer Avatar von Volker
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    Hallo Gemeinde !
    Um auf die Anfrage von "bergland" einzugehen: Über Fördermengen und Metallausbringen ist mir nichts bekannt, dafür hat diese Grube im Lauf der immerhin Jahrhunderte zu oft den Namen und Betreiber gewechselt. Evtl. wird man beim Bergamt in Clausthal diesbezüglich fündig, was die letzte Betriebsperiode angeht. Soweit zur Anfrage von "bergland",den ich hier nicht übergehen wollte. Der Grund für diesen Beitrag ist jedoch folgender:
    Zum Thema "Wassersäulenmaschine" muß ich meinen vorherigen Beitrag in Teilen korrigieren, da ich in der Zwischenzeit meine nicht unerhebliche Menge von Oberharzer Bergbauliteratur durchgeackert habe.
    Für Interessierte einen sehr aussagekräftigen Buchtitel, aus dem ich meine Informationen bezogen habe: "Vom frühneuzeitlichen Montangewerbe zur Bergbauindustrie" Erzbergbau im Oberharz 1635-1866 von Christoph Bartels. Veröffentlicht vom Deutschen Bergbaumuseum in Bochum 1992. ISBN 3-921533-53-8.
    Dort steht auf Seite 363, daß im Jahre 1748 in der Grube "Carls Gnade" im Schleifsteinstal bei Goslar eine Winterschmidtsche Wassersäulenmaschine installiert wurde, die bis zum Jahre 1761 zuverlässig funktionierte. Diese Grube war ja der Vorgänger der "Alexandra".
    Ferner wurde in der Grube "Theodora und Beständigkeit" in meinem Heimatort Hahnenklee im Jahre 1763 eine bestehende Wassersäulenmaschine durch eine größere ersetzt.
    Außerdem wurden vom Frühjahr 1755 bis zum Jahresende 1756 in Bockswiese -(deren Bergwerke weitaus ergiebiger waren, als die Hahnenkleer Gruben,)-
    11 Stück Wassersäulenmaschinen installiert ! Diese Informationen waren mir völlig neu, in solchen Dimensionen hätte ich diesbezüglich nicht gedacht.
    Auch in anderer Beziehung ist das Buch sehr interessant, ich weiß allerdings nicht, ob es noch im Buchhandel erhältlich ist. Ansonsten bleibt noch der antiquarische Buchhandel. So, bevor jetzt die Sache zur unendlichen Geschichte wird, will ich jetzt zum Schluß kommen, in der Hoffnung, Euch nicht gelangweilt zu haben.
    Was die Anfrage von "Goslärsche" vom 14.09. einer gemeinsamen Begehung angeht, folgendes: Das wäre machbar, ich weiß nur nicht, wie man da Termine abmacht, es ist ja nicht jedermanns Sache, hier im Forum persönliche Daten preiszugeben. Vielleicht gibt es ja eine einfache Lösung, dann bitte melden.
    Glück Auf Volker

  13. Danke von:

    Goslärsche (15.10.2015),Maria (15.10.2015),Speedy (15.10.2015),thronerbe (15.10.2015)

  14. #8
    Schießhauer Avatar von Speedy
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    Eine Gemeinsame Begehung ist eine feine Sache.
    Wenn du einen oder mehrere Termine zur Auswahl hast, machen wir eine Abstimmung.
    Wer keine persönlichen Daten preisgeben möchte, kann sich doch per PN an Dich wenden.

    Ich wäre dabei.
    Gruß
    Uwe

  15. #9
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    @ Volker,
    danke für den interessanten Bericht zu den Wassersäulenmaschinen.

    Eine Begehung, bzw. die Planung - sollte doch wohl (ggf. über PN) möglich werden??? Allerdings würde ich vorschlagen, das nicht mehr in diesem Jahr anzugehen, denn die Wetterprognosen sind derzeit unvorausplanbar (schlecht). Es macht wirklich keinen Spaß im nassen oder dunklen dort rumzulaufen. Dazu sollte das Wetter etwas beständig und vorausplanbar sein, die Vegetation ist dort ohnehin nicht so wahnsinnig üppig, dennoch ist für Befahrungen von Altbergbau oder Pingen das Frühjahr geeigneter, weil man dann auch im Gelände was erkennen kann; dann könnte man z. B. das fortgeschrittene Frühjahr 2016 vlt. vorausschauend mal anpeilen - so wäre mein Vorschlag dazu.
    Leider kriege ich ja nach einem gestern nochmal gestarteten Versuch hier keine Bilder hochgeladen. - Sonst hätte ich sie von meiner Begehung im Juli diesen Jahres schon mal eingestellt...

    Glück auf, Goslärsche
    Geändert von Goslärsche (16.10.2015 um 17:31 Uhr)

  16. Danke von:

    Maria (15.10.2015),Speedy (15.10.2015)

  17. #10
    Schießhauer Avatar von Goslärsche
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    Hier kam die Frage von Bergland auf, welche Mengen an Erzen denn aus der Grube Großfürstin Alexandra gefördert worden seien.

    Der Bergbau auf dem Schleifsteintaler Gangzug fand in 3 zeitlich unterschiedlichen Perioden statt. Es gibt Aufzeichnungen, dass die Grube bereits im 16. Jh. bekannt gewesen war. Namentlich war sie als „Abraham“ 17.-18. Jh., „Anna“, „Carls Gnade“ 1748 bis 1778, zuletzt als „Großfürstin Alexandra“ 1864 bis 1907 bekannt. Auf dem Schleifsteintaler Gangzug wurde auf Bleiglanz und Zinkblende gebaut.
    1891 bis 1893 wurde die Grube durch den Commener Bergwerks- und Hüttenverein mit Sitz in Bonn betrieben. Es wurden ein neuer Tagesstollen sowie ein unterer Stollen neu aufgefahren. Dabei wurde 1893 ein Nickelerzgang angefahren.
    Ab dem Jahr 1751 bekam das Element Nickel eine wirtschaftliche Bedeutung.
    Hauptsächlich wurde jedoch auf Bleiglanz und Zinkblende gebaut. Die reichsten Vorkommen erbrachten Erzminerale von anteilig 53 bis 55 % Blei sowie 34 bis 48 % Zink, sowie einem darin enthaltenen Silberanteil von bis zu 0,45% - was sehr vielversprechend war. Ebenso fanden sich Erzminerale von Pyrit und Kupferkies.
    Nach Anfahren des zwischen dem Liegend- und Hauptgang gelegenen Nickelganges wurde schließlich auch auf Nickel-Arsen-Sulfid gebaut, das sich in Form vom Gersdorffit als Hauptnickelträger, sowie Rotnickelkies und Millerit in der Grube fand. Den Nickelgang erschloss man durch einen neu abgeteuften Schacht von 74 m Teufe mit einer Fördermaschine von 80 PS. Der angetroffene Nickelgang besaß allerdings nur eine Mächtigkeit von 5 – 20 cm.
    Die Fördermengen waren sehr schwankend: 1895: 227 t. 1897: 0 t. 1898: 51 t. 1899: 44 t. 1900: 73 t. Davon waren 8 t Nickelerz.
    Beschäftigt waren zwischen 6 bis max. 30 Bergleute untertage und 5 bis 19 Mann übertage.
    Trotz negativer Aussichten wurde 1894-98 in den Bau eines 567 m langen Wasserlösungsstollens im Niveau der 70-m-Sohle investiert. 1900 wurde eine Aufbereitung für 3,5 t Erz/Std. mit Klaubung, Mahlung sowie Setzmaschine gebaut. Der Zeitrahmen der tatsächlichen Nutzung soll sich auf nur 4 Monate belaufen haben.
    1901 wurde der bergmännische Betrieb zeitweilig eingestellt, zugrunde sollen Geldmangel gelegen haben, Verweigerung der Zubuße durch die Gewerken, durch niedrige Metallmarktpreise sowie negativer Untersuchungsergebnisse auf der 129-m-Sohle.
    Schließlich wurden die Anlagen nach endgültiger Stilllegung im Frühjahr 1907 abgebrochen.
    Seit 1909 nutzt die Stadt Goslar das Areal für die Trinkwasserversorgung.

    1967/68 soll einem Goslarer Ingenieur die Genehmigung zur Aufwältigung des Neuen Tagesstollen erteilt worden sein; das neuerliche Erkundungsergebnis sei negativ verlaufen.
    1980/81 Wiederaufwältigung des Tagesstollens zu wissenschaftlichen Untersuchungsarbeiten.

    Im September 1749 habe der Braunschweiger Herzog Carl die Grube befahren. Im gleichen Jahr soll der braunschweigische Georg Winterschmidt seine Wassersäulenmaschine dort ausprobiert und bis 1761 betrieben haben. Sie soll durch die Mechanik einer Hahnenkleer Grubenmaschine gesteuert worden sein. Dieses steht jedoch arg in Zweifel, da im Jahr 1756 von einer Wiederaufwältigung nach Stilllegung berichtet wird, die Grube 1778 wegen fehlender Anbrüche sowie fehlendem Aufschlagwasser stillgelegt worden war. Bis dato – zur Stilllegung im Jahr 1778 – sollen 125.000 hannoversche Centner Erz gewonnen worden sein (1 hann. Ctr. = 46,8 kg) also 5.850 t Erz.

    S. auch Beitrag joachim-fricke von 02/2010

    (Quellen Günter Gebhardt, Hannover, Unser Harz 2/2012; Sperling & Stoppel, Die Blei-Zink-Erzgänge des Oberharzes 1979)

    Glück auf, Goslärsche

  18. Danke von:

    Maria (17.10.2015),Speedy (17.10.2015)

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