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Thema: Harzer Grauhof Brunnen

Baum-Darstellung

  1. #3
    Hauer Avatar von Heinzelmann
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    Standard Kistenlager

    Einst war es ein wohlgehütetes Geheimnis, aber jetzt darf ich ja plaudern.
    Einer der interessantesten "Spielplätze" waren, für mich und meinem Kumpel aus Jürgenohl, das Kistenlager der Grauhofquellen.
    Anfang 70er stiegen die Quellen auf Kunststoffkisten um und lagerten die nun überflüssigen Holzkisten auf einem Feld am Waldrand ab. Im Frühjahr `73 hatte dieser Kistenberg das imposante Außmaß von ca 100 x 80 Meter bei einer Stapelhöhe von 15 Kisten. Obendrauf lagen sie wie Kraut & Rüben aber nach unten alles fein gestapelt. Da die Kisten an der Unterseite geschlossen waren brauchte man sie nur umzudrehen um eine begehbare Fläche zu erhalten.
    Da wurden erst tiefe Gräben (Schluchten) bis fast auf die unterste "Sole" gezogen und dann durch versetzte Kisten eine Decke konstruiert. Holzbalken waren da auch sehr hilfreich, aber die waren dort rar. Alles von oben wieder mit Kisten zugeschüttet und schon war ein Gang fertig, den man von oben nicht ausmachen konnte.
    Mit der Zeit durchhöhlten wir auf diese Weise den Kistenberg und schufen ein regelrechtes Labyrinth von Gängen in denen man stellenweise sogar aufrecht gehen konnte. Nur wir kannten uns aus und wussten wo die Ausgänge Richtung Wald oder Feld waren.

    Eines Tages kam ein grösserer Junge von den Wohnhäusern gegenüber über das Feld zum Kistenlager rüber. Wir versteckten uns in den Gängen, weil wir erst dachten, der will Ärger machen. Er rief nach uns, aber konnte uns nicht finden. Unser Labyrinth hatte funktioniert. Noch am selben Tag freundeten wir uns mit ihm an und er zeigte uns, welche Gänge er schon dort"gebuddelt" hatte, die wir auch nicht entdeckt hatten. Er nannte sich "Lumpi", war wohl der einzige seiner Altersgruppe in Grauhof und freute sich, das er endlich Leute hatte mit denen er gemeinsam den Kistenberg durchwühlen konnte.

    Als wir unser gemeinsames Projekt, die bekannten Gänge miteinander zu verbinden fertig hatten, besortgte er eine Pulle Sekt und ein paar "Stumpen" zu unserem "unsichtbaren" Richtfest im Kistenberg.
    Im nach hinein kam mir "Lumpi" vor, wie der "Huckleberry Finn von Grauhof", er streunerte dort den ganzen Tag durch die Gegend. mal trafen wir ihn an den Teichen und sind gemeinsam Floß-gefahren, mal auf dem Bahndamm oder in dem ehemaligen "Lager Hahndorf" , wo wir die Kellerräume erkundeten. Im "Lager Handorf" war uns echt unheimlich - man konnte spüren, das dieser Ort keine gute Geschichte hatte, obwohl wir das damals nicht wussten. Das wurde ja unter den alten Goslärschen auch streng geheimgehalten !

    Später in der Mofa-Rocker-Zeit bin ich noch einmal dort rumbaldowert, fand aber nur noch einen grossen verkohlten Fleck vor. Das Kistenlager ist wohl irgendwann dem Osterfeuerbrauch zum Opfer gefallen.

    Kann sich jemand von den Ex-Hahndorfern oder "Jürgenohlschen" noch an diesen "Lost-Place" erinnern ?
    Der wurde von uns ja echt geheimgehalten damit solche abgerissen Typen wie die D.-Brüder oder die "Kneippstrassenmischpoke" uns nicht in die Quere kamen. Haben von diesem Gesocks auch nie jemanden dort gesehen, die kamen immer nur bis zum alten Schiessstand und nicht weiter.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Kistenlager.jpg  

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