Ergebnis 1 bis 10 von 26

Thema: Der Bahnhofsvorplatz

Baum-Darstellung

  1. #14
    Gedingeschlepper Avatar von georgenberger
    Registriert seit
    19.02.2012
    Ort
    Barwedel
    Beiträge
    57
    Danke
    0
    57 Danke für 19 Beiträge erhalten

    Standard

    Hier folgen die versprochenen Angaben zum Goslarer Bahnhof.
    Uwe, es stimmt, dass Goslar erst relativ einen Bahnanschluß und daamit zusammenhängend einen Bahnhof erhalten hat.
    1837 wurde durch einen Staatsvertrag zwischen dem Königreich Hannover und dem Herzogtum Braunschweig der Bau einer Bahnstrecke von Braunschweig nach Bad Harzburg beschlossen.
    Die Goslarer konnten sich zum diesem Zeitpunkt noch nicht für einen Bahnanschluß erwärmen, da man befürchtet, dass die zahlreichen Fuhrunternehmer arbeitslos würden und die Dampflokomotiven die Stadt zuqualmen und damit Fremde (Touristen) nicht mehr die Stadt besuchen würden.
    Seitens der Fuhrleute gab es damals einen Reim:
    "Wer hat denn nur den Dampf erdacht
    Der Fahrleut' um das Brot gebracht?
    Wir sind fürwahr jetzt übel dran,
    Der Teufel hol' die Eisenbahn!"

    Diese Entscheidung der Goslarer sollte sich schon kurze Zeit später rächen, denn die Orte Vienenbur, Seesen und Ba Harzburg profitierten durch die Bahn in erheblichen Maße.
    So wurde 1857 eine Kommission aus der Goslarer Bürgerschaft gewählt, die dafür sorgen sollte, dass Goslar möglichst schnell an die Bahn angeschlossen wird.
    Die hannoversche Regierung befürwortete die Strecke von Goslar nach Vienenburg, die Planung der Strecke begann aber trotzdem erst 1863, da ursprünglich der Bahnhof auf Grundstücken in der Nähe vom Breiten Tor im Bereich zwischen Köppelsbleek und Okerstraße geplant war. Aufgrund der Tatsache, dass sich keine Einigung mit den Grunsstücksbesitzern ergab, bezog sich die neue Planung auf das Gebiet des alten Schützenplatzes, der sich Am Lindenplan befand. Die Schützengesellschaft und das Jägerbataillion bekamen als Ersatz eine Gelände am Osterfeld zur Verfügung gestellt.
    1865 war dann die Strecke von Vienenburg nach Goslar fertig
    Am 22. März 1866 wurde das Bahnhosgebäude unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht und eröffnet. Die Entgültige Fertigstellung des ersten Bauabschnitts zug sich aber bis 1877 hin.
    Obwohl die Anzahlder Reisenden seit der Eröffnung sprunghaft gestiegen waren, blieb der Bahnhof unverändert. Die Warteräume waren inzwischen viel zu klein und viele Reisende mussten deshalb im Freien warten und das auch bei schlechtem Wetter. Ebenfalls waren die sanitären Anlagen dem Ansturm der Fahrgäste nicht mehr gewachsen.
    So wurde 1889 aufgrund von Eingaben der Goslarer Handelskammer eine erste Planung für eine Erweiterung erstellt. Neben der Erweiterung des Empfangsgebäudes und der Überdachung der Bahnsteige, wurde auch die Errichtung von Stellwerken in die Planung einbezogen, denn bisher wurden alle Weichen noch von Hand gestellt. So entstand das Stellwerk in Verlängerung des Bahnhofs und jenes in Richtung Hildesheimer Straße. Beide Stellwerke sind heute noch vorhanden. Ebenfalls wurde ein Eilgüterschuppen vorgesehen. Die Fertigstellung erfolgte dann 1894 und 1895 waren dann auch die Bahnsteige überdacht. Nebebei wurde auch das Bahnbetriebswerk erweitert und den neuen Anforderungen angepasst. Das Bahnbetriebswerk jener Zeit befand sich noch Am Lindenplan und wurde ein paar Jahre später in Richtung Astfelder Straße verlagert. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich gerne erzähle, wenn es den gewünscht ist.
    Da das Thema Eisenbahn doch sehr speziell ist und zufällig mein Hobby ist, möchte ich nicht unbedingt unser Forum damit langweilen.

    Liebe Grüße vom Georgenberger und für alle einen schönen 2. Advent und natürlich viel Spaß beim morgentlichen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt!

  2. Danke von:

    Susanne-K. (03.10.2013)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  


Dieses Forum ist komplett werbefrei und wird ausschließlich privat finanziert.

Um auch in Zukunft ohne Werbebanner und nervige Pop-Ups auszukommen,

würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen.