Zitat Zitat von Professorexabyte Beitrag anzeigen
Ich brauch ja wohl nichts dazu sagen, was Goslar alles früher zu bieten hatte, was jetzt nicht mehr ist. Natürlich fällt es nicht auf, wenn da so ein Platz weniger ist... Aber diese "Dummheiten" summieren sich über die Jahre. Irgendwann ist es der Grünstreifen an der Robert Koch Straße, dann ist es das Krankenhaus, welches den Wald gegenüber fällt, dann ist es das Jugendzentrum das geschlossen wird. Und immer wieder sagt man: Ach es ist doch nur... es gibt doch noch... Aber irgendwann ist die Liste zuende. Schau mal. Weder du noch ich haben die Zeiten miterlebt, als Goslar noch nicht so schlecht da stand. (Wenn ich richtig sehe, dass du 28 bist) Aber ich kenne die Geschichten von meinen Großeltern, und meiner Mutter. Und ich lese auch gerne, was andere hier im Forum über Sachen schreiben, die mal waren, und jetzt nicht mehr sind. Und wenn man es mal so verfolgt... Was fällt auf? Allein die Liste in dem Thread "verschwundene Unternehmen" Schau dir die Liste an, und dann wirf mal heute einen Blick in die Stadt. Nur noch Fahrschulen, Mobilfunkaufschwätzer, Modediscounter, Optiker, und wenn man großes Glück hat findet man sogar mal was anderes.

Und mal ernsthaft wozu sollen wir die ganzen Altersheime in GS haben? Wie schon oben gesagt worden ist. Altersheime gibt es genug, und wenn die Generationen am "Pillenknick" aus den 60ern angekommen sind, dann jammern die ganzen Betreiber der Altenpflegeheime. Dann wird der ganze quatsch wieder abgerissen, und es war alles umsonst. Schönes Beispiel ist das Altenpflegeheim gegenüber der BBS am Stadtgarten. ein Areal komplett vollgekleistert mit diesen Räumlichkeiten, und das schöne Schwimmbad abreissen, und jetzt sind die kurz vor der Insolvenz. Ganz toll.

Ausserdem ist ein Jugendzentrum immer ein Problem, wenn (aus Kindersicht) dort "alle" rumhängen, da alle anderen Orte bereits dem Erdboden gleichgemacht worden sind, wenn es so weiter geht. Und wenn jemand der gerne Fußball mit ein paar Freunden spielt, und seine Klassenkammeraden nicht leiden kann, nirgends mehr hinkann, weil alles in derartigem Ausmaß zentralisiert wird... Mal ernsthaft.

Ist auch zufällig jemandem aufgefallen, dass die Schulen auch alle dicht gemacht werden, damit die Diktatur der goldenen Aue schön auf alle Kinder in GS übergreifen kann?
Es gibt bald keinen Platz mehr für Kinder, die gerne auch mal was anderes machen wollen, und wo anders sein wollen als die anderen.

Erkläre mal einem kleinen Mädchen, dass Rollschuhfahren lernen will, und nicht auf die Straße soll, dass es erstmal durch halb Jürgenohl zum B6 latschen darf, sich zu den ganzen Jugendlichen gesellen darf, sich schonmal schlechten Umgang abschauen darf, damit es das machen kann, weil der ruhige verkehrslose Platz vor der Tür einem Altenheim gewichen ist? Irgendwann sind wir so weit, dass selbst Kinder aus Jürgenohl irgendwo 5km laufen müssen, nur um an einen Spielplatz zu kommen.

Mal ehrlich es gibt für das handeln des Stadtrates nur noch ein Wort und das ist "asozial" einfach nur asozial. Und dann unser lieber Herr Dr. Oliver Junk, der mit einem Wahlspruch gewählt worden ist, den er und der Stadtrat gerade in den Jahren seiner Amtszeit mal sowas von verfehlt haben... Es geht hier nicht nur um die Grünfläche, es geht hier um's Prinzip, dass es langsam mal reicht. Verar****n kann ich mich selber. Dass Politiker gerne einen Haufen Lügen auftischen um gewählt zu werden ist allseits bekannt. Aber eine deratige dreistigkeit habe ich selten gesehen. Das ist ja schon fast, als ob die NPD mit dem slogan "für mehr Tolleranz" werben würde. Goslar wird Junk.... Ja ja... Hat man gesehen. Selten hat sich eine Stadt so stark zurückentwickelt wie Goslar in den letzten 2 Jahren.
Und ja, ich wohne in Marburg, und mich geht es eigendlich nichts mehr an. Aber ich habe a: meine Verbundenheit mit Goslar, und will nicht einfach zusehen, dass Goslar irgendwann den Titel "Ignoranteste Stadt Europas" tragen wird, und b: weil ich immer noch einen Haufen Bekannte und Freunde in Goslar habe, die allesammt unter den Problemen leiden, und sich immer weiter eingeengt fühlen. In der ganzen Stadt herrst so eine miesepetrige Stimmung, das kann doch so nicht weitergehen.
Hallo aus BS Professorexabyte,
mir fällt zu Goslar nur noch ein Satz ein. In den wunderbaren siebziger Jahren hatte Goslar den Slogan "Eine Einkaufsstadt mit Herz", einen aufkleber davon müsste ich irgendwo noch haben. Aus heutiger Sicht gesehen könnte man den Slogan auch anwenden und den würde ich persönlich so gestalten. "Goslar, eine herzlose Stadt".

Gerade erst am letzten Samstag war ich für ein paar Stunden in Goslar um mal nach meiner betagten Mutter zuschauen die zur Zeit sehr kränkelt. Leider hatte ich für den Weihnachtsmarktbesuch zu wenig Zeit, aber ich war entsetzt was für ein Chaos am Nachmittag am Bahnhof war. Menschenmassen strömten aus der Stadt Richtung Bahnhof und viele passten in Züge nach Braunschweig und Hannover garnicht mehr rein, weil diese pickepackevoll waren.
Aber auf Idee, die Taktzeit zu solchen Tagen mal zu verdoppeln, da kommen die zuständigen nicht drauf, aber immerhin, die Triebwagen fuhren alle zwei Stunden in Doppeltraktion. Und "schwarzfahren musste man auch, denn der einzigste Fahrkartenentwerter den der Goslarer Bahnhof hat, war defekt. Und Ansprechpartner sucht man vergebens. Zum Glück wurde im Zug nicht kontrolliert, wäre auch kaum möglich gewesen, alle Sitzplätze waren belegt und in den Gängen standen auch Mitreisende.
Es ist ein Jammer, was aus Goslar geworden ist. Da kommen mir Erinnerungen hoch, als wir unsere lieben Verwandten ende der sechziger Jahre und anfang der siebziger Jahre in der ehemaligen DDR besuchten. Da waren die Orte auch so runtergekommen und Goslar ist auf dem besten Wege dahin in Sachen Infrastruktur, Beschaffenheit so mancher Gebäude usw.

In diesem Sinne
der märklinist