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Thema: Goslar während der Nazi-Zeit

Baum-Darstellung

  1. #11
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    Standard Lazarettstadt Goslar, seit 07.04.1945

    Seit heute besitze ich das Buch "Flugplatz Goslar. Vom zivilien Flughafen zum militärischen Fliegerhorst Goslar 1927 - 1945".
    Das Buchgeschäft hat doch allen Ernstes zzgl. zum Buchpreis € 3,50 Besorgungsgebühr verlangt, weil der Verlag so gut wie keinen Rabatt gewährt hatte (stationärer Handel, kein Versandhändler!)
    Da die Copyright-Vermerke unübersehbar sind, kann ich Euch leider die interessanten Bilder nicht zeigen, sondern muß versuchen, ein wenig bildlich zu berichten.

    Hinweis: Am 12.01.2012 (morgen!!) findet im Gebäude des Landkreises Goslar, Klubgartenstr. 6, Sitzungssaal zu dem Flugplatz-Thema ein Vortrag statt. Siehe: http://www.geschichtsvereingoslar.de/ (unter Veranstaltungen nachschauen)

    Auch wenn die Altstadt Goslars das große Glück hatte, nicht zerbombt zu werden, so hat es dennoch Bombenangriffe auf Goslar,
    genauer gesagt auf den Fliegerhorst gegeben. Am 24.08.1944 hat ein Überraschungsangriff der Amerikaner die auf dem Fliegerhorst abgestellten deutschen und italienischen Kampfmaschinen vernichtet. Außerdem wurde der Sauerbrunnen in Grauhof angegriffen (vernichtet ???).
    Es wurden insgesamt 92t Bomben abgeworfen.
    Am 22.02.1945 wird gezielt die Fa. Borchers in Oker durch B-24 Bomber angegriffen. Bei dem Angriff kommen 17 Menschen ums Leben.
    Ebenfalls angegriffen wurde der Güterbahnhof in Vienenburg. Hierbei starben 6 Menschen.
    Goslar: das Haus in der Wilhelm-Busch-Str. 14 wurde durch den Absturz einer Messerschmitt 109 am 27.11.1944 zerstört.

    In dem oben erwähnten Buch werden sehr eindrucksvoll die letzten Tage und Stunden bis zur Kapitulation beschrieben.
    Auch hierzu haben wir in diesem Thema schon Berichte verfaßt.
    Wer es aber detailgetreuer lesen möchte, der findet diese dramatischen Stunden unserer Stadt in dem Buch von Dr. Donald Giesecke beschrieben.

    Seit dem 07.04.1945 ist Goslar Lazarettstadt.
    Ein Bild hierzu entstand an der Hildesheimer Straße (was aber absolut nicht erkennbar ist, zumindest für mich)
    Rechts und links der Straße weisen mehrere wirklich große weiße Fahnen mit dem Roten Kreuz und auch Schilder mit der Aufschrift "Lazarettstadt" unübersehbar darauf hin. Goslar wird damit als "offene" Stadt gekennzeichnet.

    Vielleicht abschließend noch der Hinweis, dass es die letzte Amtshandlung des sehr linientreuen Bürgermeisters Droste war, den Amerikanern übermitteln zu lassen, dass er die Stadt Goslar als besetzt betrachte und sie und den Fliegerhorst am 10.04.1945 kampflos übergab.

    An einer anderen Stelle des Buches ist ein Bild der mit Hakenkreuzfahnen geschmückten Fischemäkerstraße eingestellt.

    Wenn man die beiden Fotos gegenübergestellt betrachtet, dann stehen sich hier Himmel und Hölle gegenüber. Die düsteren bedrohlichen Hakenkreuze gegen die freundlichen weißen Rote Kreuz-Fahnen (auch wenn der Hintergrund natürlich traurig ist).
    Aber rein die optisch wahrgenommene Atmosphäre läßt einen wirklich an Himmel und Hölle denken.

    Hotels / Gebäude, die zu Lazaretten umfunktioniert wurden:

    • Achtermann
    • Theresienhof
    • Niedersächsicher Hof
    • Schwarzer Adler
    • Schützenhaus
    • Königsberg
    • Jugendherberge
    • Domkaserne
    • Beamtenakademie (früher Loge)
    • Fliegerhorst

    Das Hotel Römischer Kaiser entfällt zwischenzeitlich. Die Verwundeten wurden verlegt. Das Hotel wurde zur Church-of-Scotland-Canteen umfunktioniert
    Geändert von Susanne-K. (11.03.2012 um 11:45 Uhr)

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