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Thema: Goslar während der Nazi-Zeit

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Am "Goldenen Stern" (Restaurant Platon) befindet sich an der Hauswand zur Jakobistraße hin noch ein weißer Luftschutzpfeil. Er ist stark verwittert und man kann ihn mittlerweile nur noch ahnen.

    In dem Buch "Schicksalstage im Harz" von M. Bornemann, 2. Auflage 1975, befindet sich unter "Dienstag, den 10. April 1945" eine sehr anschauliche Schilderung der Einnahme Goslars.

    Zitat: "Goslar. Um 13.15 Uhr heulen die Sirenen der Stadt. Feindalarm! Die von Langelsheim vorstoßenden Truppen des 329. amerikanischen Inf. Reg. werden vor der Stadt vom Nordberg und vom Steinberg aus beschossen. Die Amerikaner ignorieren aus diesem Grunde die von der
    Stadtverwaltung in den Hauptzugangsstraßen angebrachten Rote-Kreuz-Fahnen und die Schilder mit der Aufschrift „Lazarettstadt“ und dringen über die Astfelder Straße mit Panzern und Panzerspähwagen kampfbereit in die Außenbezirke der Stadt ein. Währenddessen herrscht in den Straßen der Stadt bei ungewöhnlich warmem und sonnigem Wetter im Vertrauen auf die angekündigte Übergabe der Lazarettstadt lebhafter Verkehr. Die Neugier der Bewohner wird allerdings durch die Schüsse vor der Stadt gedämpft und weicht einer bangen Erwartung. Um mit den Amerikanern Kontakt zu bekommen, fahren Stadtkämmerer Wulfert und Stadtsyndikus Dr. Böttcher im Pkw den amerikanischen Truppen entgegen und nehmen in der Astfelder Straße Fühlung mit einigen amerikanischen Offizieren. Die Amerikaner verlangen die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und das Heraushängen von weißen Fahnen zum Zeichen der Übergabe. Durch die telefonische Unterredung mit dem Oberbürgermeister und die Weisung an die Fernsprechzentrale des Rathauses, Bürger in allen Stadtteilen durch_Anrufe aufzufordern, weiße Fahnen herauszuhängen, haben die Bemühungen der beiden Parlamentäre um Vermittlung endlich Erfolg. Am Nachmittag, als die amerikanischen Truppen an Goslar vorbei auf Oker vorstoßen, handeln Wulfert und Dr. Böttcher im Senatorenzimmer des Rathauses mit Major Rogers und einem Deutsch sprechenden amerikanischen Offizier die Übergabe der Stadt aus."

    Beste Grüße

    Bergmönch

  2. #2
    Hauer Avatar von Golfpunk
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    Ich habe auf einer Videocassette einen sehr interessanten Bericht eines amerikanischen Kriegsberichterstatters, welcher den Einmarsch der Amerikaner in Goslar zeigt.
    Von Langelsheim kommend wurde Goslar eingenommen, wobei das auch nicht ganz ohne Kampfhandlungen abging.
    Ein paar Hitlerjungen versuchten mit Beschuß vom Steinberg doch noch die Wende herbeizuführen.
    Gut zu sehen sind die weiteren Kampfhandlungen bei Sudmerberg, von wo aus massiv auf die Amerikaner geschossen wurde, es gab tote und verletzte.
    Panzer beantworteten den Angriff und beschossen den Sudmerberg.
    Ein erschreckendes Zeitdokument.

  3. #3
    Schießhauer Avatar von uwe unten
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    hallo
    ich war noch in den alten luftschutzräumen am rammelsberg ,sind heute wohl noch erhalten ,aber verschlossen . ich weis aber wo sie sind. ein ehemaliger rammelsberger hat mir 1975 mal erzählt ,was da so ab lief.weil sein vater mal einem zwangsarbeiter essen -ein stück brot gab -- kam er 30 tage ins 20tagelager erst hahndorf- heute müllrecieceling- dann salzgitter.wieder zurück stand er unter aufsicht.es gab da am berg aufseher ,die haben drauf eingeprügelt , es gab auch welche die waren menschen!!!
    ich hatte mich so mit dem thema nie so" richtig befast" .erst nach dem ich 75 aus isreal wieder kam.wir waren dort von der stadt goslar aus ,viele von kennen ihn und sie, erich brenicke stadtjugengpfleger- war nicht mit- und fr. gäbel -georgenbergschule- ( sie: junghans würd ich in die wüste treiben)wir hatten dort für 3 wochen einen arbeitseinsatz,6 stunden im kibbuz mit helfen ,der rest freizeit. vor ab die zeit war SPITZE.für als hobbykoch ohne schwein topp 3 kg zugenommen. jetzt zum eigenlichen.es wurde einige von uns gefragt ,ob wir nachts arbeiten wollten. ich war dabei, wie am EBR.wir sollten in der hühnerfarm ,die hühner einfangen und in käfige sperren. war nicht so meine sache ,ich seilte mich deshalb zum verladen am lkw ab. der fahrer war 60 ,und sprach mich dann auf ein mal deutsch an , und fragte : woher kommst du . ich sagte ihm aus goslar und wollte ihn erklären ,wo das liegt------ brauchte ich nicht ,er kannte goslar . als kind sei er mit seinen eltern oft mit dem zug von hannover nach goslar gefahren .er konnte sich noch an die kaiserpfalz erinnern mit den beiden grossen pferden und er wusste das hier ein bergwerk war . bevor wir weiter reden konnten ,war der lkw voll und er musste fahren . ich hab nur noch erfahren das er 35 mit den eltern nach frankreich ist. zum glück!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    glück auf uwe


    vielleicht sind anderen beiden ,die mit mit im hühnerstall hier auch in forum

  4. #4
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Allerlei fachliches über Bunker im letzten Krieg gibt es übrigens hier:

    http://www.luftschutz-bunker.de/content/

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  5. #5
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Ein Standardwerk zu diesem Thema ist sicherlich "Das Schicksal der Goslarer Juden 1933 - 45" von Hans Donald Cramer. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  6. #6
    Gedingeschlepper Avatar von Doro
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    Hallo Uwe,

    danke daß du den Droste Beitrag nocheinmal erwähnst. Irgendwo mußten sie ja bleiben - die alten aktiven Nazipolitiker. Das hat ja was, direkt von der NSDAP in die FDP und dann noch Karriere machen. Sicher kein Einzelfall, und bezeichnend für die Deutsche (nicht nur Goslarer) Nachkriegspolitik.

    Verdrängung statt Aufklärung und Aufarbeitung, typisch für die damalige Zeit. Dutschke, Ohnesorg &Co. wurden von eben diesen Politikern verteufelt, heute werden Straßen nach ihnen benannt.

    In der Schule hatte ich einen relativ aufgeschlossenen Geschichtslehrer, er zeigte uns die KZ-Filme der Allierten und betrieb wirklich Aufklärung. Jahre später fragte ich ihn einmal, warum denn das Kapitel Goslar in der Nazizeit so verschwiegen wurde. Seine Antwort: er konnte einfach nicht, da sein Chef (also der Rektor) selbst kein unbeschriebenes Blatt dieser Zeit war. In Zeiten der Berufsverbote und Radikalenerlass verständlich.

    Da mein Beitrag schon ziemlich weit oben ist, kurz zur Erinnerung: Droste NSDAP-Mitglied seit 1929, jagte 1933 OB Klinge aus dem Amt, war selbst OB von 1933-1945, und saß bis weit in die 50er für die FDP im Stadtrat.

    Gruß Doro

  7. #7
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Susanne, das Bild vom Hohen Weg zeigt eine Erntekrone.Das Erntedankfest wurde zur NS Zeit ganz gross rausgemacht, Vielleicht deshalb der "Fahnenschmuck" Mein Mann ,der ein Stueck aelter ist als ich, sagte, dass damals staendig geflaggt wurde, war sozusagen HEILIGE PFICHT . Wir haben fuer die Zeit gar nicht mehr das richtige Gefuehl, zu meiner Schulzeit hoerte der Geschichtsunterricht sowieso 1933 auf.Ich glaube man erinnerte sich nicht gerne und wusste auch nicht, wie man das Thema behandeln sollte. Ob es auch darum nicht so viele Bilder dieses Themas gibt Monika

    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Eine Ergänzung:
    In der Zeitungsausgabe vom 1. April 1933 standen die Namen der Goslarer Firmen veröffentlicht,
    die vom angekündigten Juden-Boykott betroffen werden sollten.

    1. Ph. Heilbrunn, Fischemäkerstraße
    2. GOLA GmbH/Hosenträger- und Gürtelfabrik Dagobert Levy, Kornstraße
    3. Charley/Alfred und Max Jakob, Petersilienstraße 3/4
    4. Selmar Hochberg, Breite Straße 91
    5. Globus Schuhhandlung, Fischemäkerstraße 5
    6. Möbel Krone, Breite Straße 94
    7. Julius Neuburg Königs-Sauerbrunnen, von-Garßen-Str. 1
    8. Singer-Nähmaschinen-Filiale, Hokenstraße 18

    Zwei Tage lang standen dann SS-Männer vor diesen Läden und verwehrten den Kunden den Zutritt.
    Quelle:
    http://books.google.de/books?id=VODz...page&q&f=false
    Susanne, ich wollte mal hie erwaehnen, dass ich in 2006 beim damaligen Goslar Besuch eine Ausstellung in einem Haus auf dem Hof des Gr Hl Kreutzes besuchte. Das sollte eine Geschichtliche Ausstellung sein, und hatte viel aus Goslars NS Zeit ausgestellt. Viele Bilder. Aber da war ein Mann, der sich anbot erklaerungen zu machen,aber noch sehr stolz auf diese Sache war. Uns wurde es etwas unheimlich. Da gibt es doch noch Ueberzeugte, oder zumindest den Versuch zu entschuldigen oder so aehnlich. Wenn diese Ausstellungeine Staendige ist , koennten Goslarer das mal ansehen Monika

  8. #8
    Hauer Avatar von zeitzeugin
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    Monika,
    könnte das in der ständigen Ausstellung der Goslarer Jäger gewesen sein?

    Der Mensch, der da Aufsicht macht(e)? und Erklärungen gibt/gab?, ist ziemlich aggressiv geworden, als man etwas nur nachfragte und es ihm kritisch klang.
    Ich gehe da kein 2. Mal rein!
    Geändert von zeitzeugin (30.03.2012 um 16:20 Uhr)
    Viele Grüße
    Erika

  9. #9
    Schießhauer Avatar von uwe unten
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    hallo
    irgendwer hatte neulich nach bildern von dem kurzbart gefragt . 2 fotos hier in goslar.

    Glück Auf Uwe
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken IS512.JPG   IS513.JPG  

  10. Danke von:

    AlterSchirm (18.12.2013),Bergmönch (09.01.2015),darkmel (01.11.2021),Doro (18.12.2013),Schieferberg (19.06.2021),Susanne-K. (18.12.2013)

  11. #10
    Gedingeschlepper Avatar von rawe60
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    Standard Sommer 1944: Der Volkssturm formiert sich in Goslar

    Hitler schickt den Volkssturm als letztes Bollwerk in den Krieg.

    Aufmarsch in der Breiten Straße, am Achtermann und auf dem Marktplatz.


    Geändert von rawe60 (23.05.2014 um 18:05 Uhr)

  12. Danke von:

    Andreas (24.05.2014),Bergmönch (24.05.2014),Doro (28.05.2014),Hanno (26.05.2014),märklinist (25.11.2014),Sperber (02.02.2017),Strippenzieher (26.05.2014),thronerbe (23.02.2015),zeitzeuge (23.02.2015)

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