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Thema: DDR - Grenze bei Goslar

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Standard DDR-Grenze bei Goslar

    Auf den Seiten
    http://www.panoramio.com/user/528585
    sowie
    http://www.bgs-kameradschaft-goslar....e-schwarzweis/
    sowie
    http://www.wolfgangroehl.de/GS-Grenze/GS-Grenze.htm

    gibt es eine interessante Dokumentation , die Bilder der Grenze zeigt im Bereich Goslar + näherer Umgebung.

    An den sog. "Kleinen Grenzverkehr" kann ich mich auch noch erinnern.
    Auch an die Erzählungen der Eltern über die Antragstellerei für die weiteren Reisen innerhalb der DDR (Richtung polnische Grenze).
    Rückblickend muß ich sagen, dass mich das Leben im Bereich der Zonengrenze schon geprägt hat. Zumal wir häufiger auf Verwandtenbesuch "drüben" waren. Bei den Erinnerungen daran - vor allem an den Grenzübertritt - laufen mir immer noch Schauer über den Rücken.
    http://www.kleiner-grenzverkehr.de/k...enzverkehr.htm
    Glück Auf!
    Andreas

  2. #2
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Also ich kann mich immer noch sehr gut an den hell erleuchteten Grenzstreifen erinnern...
    und auch an die Grenzübersichtspunkte, wie z.B.in Eckertal. Als ich 1980 meinen Führerschein machte, in einer Bad Harzburger Fahrschule, ging es mit den Ferienfahrschülern regelmäßig dorthin. Was Du sagst Susanne, ist richtig, auch mir liefen damals immer eiskalte Schauer über den Rücken, wenn ich an diesen Aussichtspunkten stand oder in der Vorbeifahrt, den Grenzstreifen betrachtete.

    Ich erinnere mich auch noch gut an den Speditionsverkehr nach Berlin. Oft gaben wir "unseren" eingesetzten LKW`s Werbegeschenke mit. Z.B. Kugelschreiber oder Feurzeuge aus Plastik, die wieder befüllbar waren. Oft ging es dann an der dt./dt. Grenze etwas schneller mit der Abfertigung.

    Liebe Grüße
    Birgit

  3. #3
    Gedingeschlepper Avatar von AndyGS
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    Sicherlich ist das ein Thema was unbedingt hier in dieses Forum gehört, können wir doch alle, mehr oder weniger, zu diesem Thema beitragen.

    Ich muss da allerdings gestehen, das ich dieses aus Sicht "der Anderen" erzählen muss. Ich bin in Ilsenburg aufgewachsen und wohne erst seit Herbst 1997 in Goslar... und ich denke auch zu diesem Thema kann ich einiges beitragen....

    Eine unvergessliche Begebenheit schon mal vorab von mir, damit ihr auch ungefähr meine Einstellung zu diesem Thema inklusiv der Wiederveieingung und deren Folgen für mich....

    Zu einer Zeit als ich hier in Goslar nur Freunde hatte, aber noch in Ilsenburg zu Hause war, war ich mal wieder zu Gast in Jürgenohl. Zurück ging es mit dem Stadtbus erstmal zum Bahnhof. Der Bus war relatziv voll, ich setzte mich neben ein älteren Mann und kam mit ihm ins Gespräch. Auf seine Frage, wo es bei mir hingehe, wo ich aussteige, sagte ich, ich steige am Bahnhof aus, ich will nach Haus fahren nach Ilsenburg. Er fragte neugierig ob ich dort groß geworden bin, was ich bejate.

    Ich merkte seine leicht arogante Art, als er erfuhr das ich "Ossi" bin/war. Er fragte mich dann weiter, wenn ich beide Leben vergleiche, das vor, und das nach der Wende, wie ich dann darüber denke,und spürte das er hören wollte, das ich sage, früher war alles schlecht und jetzt alles viel besser. Aber den Gefallen tat ich ihm nicht. Ich sagte ihm meine Einstellung dazu. Es sind zwei Leben wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Bei beiden gab bzw gibt es Gutes und Schlechtes. Meine Einstellung ist, ICH LEBE JETZT ANDERS, man kann aber beide Leben nicht vergleichen, genau wie man kein Apfel mir einer Birne vergleichen kann. Seit dem schwieg der Alte bis ich ausstiegt.

    Eiune Einstellung zu der ich heute nach stehe.
    Geändert von AndyGS (02.01.2012 um 20:02 Uhr)

  4. #4
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von AndyGS Beitrag anzeigen
    Meine Einstellung ist, ICH LEBE JETZT ANDERS, man kann aber beide Leben nicht vergleichen, genau wie man kein Apfel mir einer Birne vergleichen kann.
    Und ich bin der Meinung lieber Andy, dass man genau mit dieser Einstellung -
    auch als Wessi- sehr gut umgehen kann. Womit Wessis schlecht umgehen können, ist die Aussage: "Früher war alles besser!" Denn dies kann sich keiner
    vostellen, der den Run auf unserer Geschäfte "zur Grenzöffnung" nicht erlebt hat. Ich sage ganz ehrlich: Ich habe geweint als die Grenze aufging. Geweint vor Erleichterung und weil ich mich freute, freute für die, auf die die Selbstschussanlagen, zu ihrem eigenen Schutz, gerichtet waren. Einige Zeit später jedoch, fand ich die Situation in Goslar jedoch ,manchmal, gar nicht mehr so lustig.

    Liebe Grüße
    Birgit

  5. #5
    Gedingeschlepper Avatar von AndyGS
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    Ja Birgit, ich gebe dir da voll Recht, manchmal verstehe ich auch die Wut der Wessis, wenn ich euch jetzt mal so bezeichnen darf, denn ihr habt viele Einschnitte in Euer Leben zur Finanzierung der Deutschen Einheit hinnehmen müssen. Nicht nur den Run auf Eure Geschäfte. Sondern auch Soli Zuschlag, "Nullrunden" bei Tarifverhandlungen usw.

    Naja und wir, Birgit wir haben von nichts gehört, Selbschussanlagen an den Grenzen, das erfuhr ich aus den Medien nach der Wende. Die machenschaften der Stasi, genaui das selbe. Mir geht heute die "Hutschnur" hoch wenn ich denke, was die mit uns machten, aber ich habe von nichts gewusst. Ich hatte eine tolle Kindheit- und Jugendzeit. Jedes jahr 14 Tage Ostseeurlaub, (132.- DDR Mark inclusive Vollpension), Das Kinder- uns Jugendleben bei den Pionieren und später bei der FDJ war herrlich, es gibt vieles an das ich mich heute noch mit freude erinnere.... mir ging es gut.... was wirklich los war erfuhren doch die meisten erst nach der Wende.... ich habe kein Problem damit zu sagen, das ich seinerzeit überzeugt war von dem was man und lehrte und stolz war damals DDR-Bürger gewesen zu sein...

  6. #6
    Gedingeschlepper Avatar von Wolfi
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    Zitat Zitat von AndyGS Beitrag anzeigen
    Ja Birgit, ich gebe dir da voll Recht, manchmal verstehe ich auch die Wut der Wessis, wenn ich euch jetzt mal so bezeichnen darf, denn ihr habt viele Einschnitte in Euer Leben zur Finanzierung der Deutschen Einheit hinnehmen müssen. Nicht nur den Run auf Eure Geschäfte. Sondern auch Soli Zuschlag, "Nullrunden" bei Tarifverhandlungen usw.
    Ich finde so ne Wut ungerechtfertigt, ich bin aufgrund meines Alters quasi mit den ''Ossis'' aufgewachsen und kenne es quasi fast nicht anders.

    Ich denke mal wir sollten froh sein das die DDR weg vom Fenster ist, und das man dieses Land wieder als eins betrachten kann.

    Diese Einschnitte sollten doch eigentlich ne Selbstverständlichkeit sein
    für ein Volk, man sollte ja schon zusammenhalten.

    Gibt nen schönes Sprichwort:
    Wir leben alle unter dem selben Himmel haben aber leider nicht alle den selben Horizont.

    Die Wiedervereinigung ist doch wesentlich mehr wert als schnödes Geld.

    Über die Arroganten Wessis die sich an sowas hochziehen kann, ich persönlich nur schmunzeln.


    Zitat Zitat von AlterSchirm Beitrag anzeigen
    Kim Jong (egal ob Il oder Un) tut alles für sein Volk, um es vor der Versklavung duch den Westen zu schützen. Er ist der große Übervater, der sein letztes Hemd geben würde, um einem seiner Untertanen Gutes zu tun usw.
    Nun ja der Westen ist traurigerweise kein Deut besser,
    der Wohlstand der Westlichen Länder beruht zum Teil auf Ausbeutung armer Länder.

    Elektrogeräte, Kleidung etc. das alles wird ja ''kostengünstig'' meist in Asien hergestellt um es hier mit riesen Profiten zu verscherbeln.
    Woran man sich hier nicht so gerne erinnert.

    Dazu kommt das man die eigenen Landsleute nach und nach mit Zeitarbeit, Nicht-Vollzeitstellen und Lohnsenkungen in vielen Bereichen quasi als moderne austauschbare Sklaven hält um noch mehr Profit rauszuschlagen.

    Nimm z.b. die Supermärkte in Deutschland.
    Deutschland wird flächendeckend zugepflastert damit, was man sehr gut
    an Goslar sehen kann. Gegenseitig unterbieten sie sich mit immer günstigeren Angeboten. Sowas kann nur funktionieren in dem der Bauer und all die anderen Menschen die Grundmaterialien für diese Produkte herstellen nur noch soviel verdienen das sie ganz knapp über die Runden kommen können.
    Die eigenen Mitarbeiter hält man ebenfalls recht kurz mit Zeitarbeit und Nicht-Vollzeitstellen und so hat man kaum Produktion und Lohnkosten, Gewinne fährt man ein in dem man Masse verkauft. Nebenbei drückt man die kleinen Geschäfte die noch Qualität liefern und anständige Löhne zahlen konnten, wie z.b. den Bäcker und den Fleischer nach und nach aus dem Geschäft.

    Die großen Konzerne verdienen dadurch ne Goldene Nase samt den Typen die dort das sagen haben, alles aufgebaut auf vielen Leuten die nichts verdienen, quasi moderne Sklaven.

    Wir werden doch letztendlich genauso für dumm verkauft,
    die Politiker sehen dort still schweigend weg,
    da man mit dieser Methode prima die Arbeitslosenstatistik senken kann,
    nen 80 std Job fällt ja auch schon aus dieser Statistik.

    So kann man das Volk ruhig halten, die Statistik auf 3 mio Arbeitslose drücken
    sich selbst feiern, und muss nicht befürchten das der Deutsche auf die Straße geht wie zur Rot-Grünen Regierungszeit.

    Wir Westlichen Länder mögen zwar in einer ''Demokratie'' leben,
    leben aber genau genommen in einer Diktatur des Turbo-Kapitalismus,
    der mehr als genug Leichen im Keller hat. Ob das wirklich besser ist ?

    Hach ja dazu könnte man nen ganzes Buch schreiben über dieses Thema.

  7. #7
    Schießhauer Avatar von AlterSchirm
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    Zitat Zitat von Wolfi Beitrag anzeigen
    Nun ja der Westen ist traurigerweise kein Deut besser,
    der Wohlstand der Westlichen Länder beruht zum Teil auf Ausbeutung armer Länder.
    Meinst du das Ernst? Warst du mal in Korea?
    Alles Liebe
    Jan

  8. #8
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Und was ich dort schon so frühmorgens beobachtet habe an Autokarawanen und Menschenschlangen vor Aldi & Co., das hat mich doch sehr schockiert.
    Selbst die närrischen Sommer- oder Winter-Schlußverkauf-Fan-Bilder haben mich darauf nicht vorbereitet.
    Das war schon schockierend..... und vor allen Dingen, wie rasant die Preise für Südfrüchte anzogen. Der Hammer war Weihnachten ..... ich wollte nur ein paar Kleinigkeiten zum Nikolaus besorgen, bei Aldi, da ich in Oker gearbeitet habe.... Es gab nichts, rein gar nichts mehr, die Regale waren leer gefegt.

    Auch in der Mittagspause: mal eben los, nen Joghurt kaufen oder so .....
    nicht machbar - der Parkplatz war voll - die Regale leer. Verkauft wurde,
    das Ganze dann, kurz hinter der ehemaligen Grenze, am Straßenrand.
    Ich fand dies damals unfassbar.

    Liebe Grüße
    Birgit

    Zitat Zitat von AndyGS Beitrag anzeigen
    Ja Birgit, ich gebe dir da voll Recht, manchmal verstehe ich auch die Wut der Wessis, ...
    Ja Andy,

    dass ihr dort drüben nicht viel gewusst habt, will ich ohne Weiteres glauben.

    Wenn ich dann aber in Diskussionen mit Ex-Ossis (Du weißt, wie ich es meine)
    verwickelt werde, die sich dahin stellen und darüber diskutieren möchten, dass z.B. die Beamten daran schuld sind, dass es unserem Staat nun schlecht geht, weil die sich früher, fürs "Nichts-Tun", die Taschen voll gesteckt haben und das arbeitsscheue Hartz IV - Gesockse, welches den Staat in die Pleite treibt ...... und und und, dann geht mir der Hut hoch.
    Meine Vorwürfe, dass man damals, als Ostbürger, die Grenzübergangsstellen zum Westen abklapperte um das "Begrüßungsgeld" gleich mehrfach in Empfang nehmen zu dürfen oder das die Ostmark 1 zu 1 in Westmark umgetauscht wurde, weißt man nicht von der Hand, sondern stellt uns Wessis, als eben einfach zu dämlich dar und außerdem habe dies Herr Kohl ja so gewollt.

    Hass gegen Ossis - ich ? - Nein! - nur gegen einige davon. Viele meiner, (normalen) Bekannten und Freunde, kommen aus dem Osten!

    Auffällig ist nur, das leider die, die noch sehr jung sind (ca. 25-30 Jahre) doch ein wenig beleidigt sind, wenn sie des Wessis Gegenwehr erleben, aufgrund solcher Diskussionen, wie geschildert. Auch Erklärungen darüber, wie es damals im Osten aussah (Straßen, Kanalisation, etc.) wollen sie nicht so recht glauben. Wobei bei so manch einem doch Fragen aufkommen:
    Nämlich: Wer mag wohl damals alles bei der Stasi gewesen sein?

    Liebe Grüße
    Birgit

    Zitat Zitat von AndyGS Beitrag anzeigen
    Nein niemals, im Gegenteil... Bevorzgt wurden nur die großen Städte, wenn wir mal richtig einkaufen wollten fuhren wir nach Magdeburg, Halle/Saale oder Leipzig...
    Ja, so hat es mir eine Freundin auch erzählt. Hier im grenznahen Gebiet gab es die richtig guten Sachen nur unter der Ladentheke, im Tausch gegen etwas
    anderes Begehrtes oder..... man hatte Beziehungen.

    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Ich habe ja schon viel Geschichte gehört, aber diese dreiste Fälschung ist jetzt etwas ganz Neues für mich!
    Vor allem, weil ihr ja auch Westfernsehen bekommen konntet, müßten solche Fälschungen doch aufgefallen sein?
    Aber weißt Du, was ich an Deinen Erzählungen im Moment so interessant finde? Die Verbindung zu Nordkorea. Es ist für mich einfach unvorstellbar, dass Menschen nicht wissen, was in der Welt vor sich geht. Und dass es technisch offenbar überhaupt kein Problem ist, Millionen von Menschen so zu manipulieren wie es gerade gefällt. Das finde ich einfach unfassbar.
    Aber durch Deine Erzählungen wird das Greifbarer.
    Wobei ich mir hier vorstellen könnte, dass es so manches mal einfach besser war, so zu tun, als ob man so manches glauben würde.....
    Die Erwachsenen wussten sehr genau, wie weit es von Stapelburg nach Bad Harzburg ist!!!!!!

    Zitat Zitat von AlterSchirm Beitrag anzeigen
    wo du gerade Nordkorea erwähnst, Wegen dieser krassen Geschichten finde ich den Vergleich mit der DDR nicht ganz so gut.
    Da bin ich ganz Eurer Meinung - den die Zustände dort sind absolut nicht mit denen in der ehem. DDR vergleichbar. Ich kenne auch eine Frau, die es auf abenteuerliche Weise geschafft hat, diesem Elend und Wahnsinn zu entkommen. Der größte Teil ihrer Familie jedoch, lebt immer noch dort, unter ganz schlimmen Verhältnissen.
    Geändert von Birgit (04.01.2012 um 00:00 Uhr)

  9. #9
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Standard ossies und wessies

    Zitat Zitat von Birgit Beitrag anzeigen
    Und ich bin der Meinung lieber Andy, dass man genau mit dieser Einstellung -
    auch als Wessi- sehr gut umgehen kann. Womit Wessis schlecht umgehen können, ist die Aussage: "Früher war alles besser!" Denn dies kann sich keiner
    vostellen, der den Run auf unserer Geschäfte "zur Grenzöffnung" nicht erlebt hat. Ich sage ganz ehrlich: Ich habe geweint als die Grenze aufging. Geweint vor Erleichterung und weil ich mich freute, freute für die, auf die die Selbstschussanlagen, zu ihrem eigenen Schutz, gerichtet waren. Einige Zeit später jedoch, fand ich die Situation in Goslar jedoch ,manchmal, gar nicht mehr so lustig.

    Liebe Grüße
    Birgit
    Birgit, du hast gut beschrieben, wie schwierig es ist, mit solchen tief einschneidenden Geschehen umzugehen! Hier nennt man das "Geburtswehen", das sagt viel. Ich denke mir , dass ost und westLeute manchmal aneinander vorbeireden,auch wenn sie die selben Ausdruecke benutzen. Im Westen wussten wir nur von der schwierigen wirtschaftlichen Situation, und vergessen dabei, das gerade im Osten Deutschlands viel erhalten blieb, was der Westen zu verlieren begann. Versteht mich recht, aber wenn Menschen ueber gut und schlecht reden, haben sie oft andere Bilder im Kopf als ihr gegenueber, und koennen sich deshalb nicht verstehen.Das weiss ich von hier in Canada. Versuche jemandem ,der noch nie woanders reingerochen hat, zu erklaeren, wie man aufgewachsen ist. Das kriegen die auch nicht auf Reihe, weil hier ein ganz anderes Lebensgefuehl ist. Dazu habe ich noch eine Erinnerung von einem Besuch in Thueringen 2002
    Das Dorf sah fuer unsere Begriffe etwas verwarlost aus von aussen, aber alle Menschen waren saubere ,liebe Menschen, die ploetzlich nicht mehr so leben konnten,wie sie es gewoehnt waren. Die Wirtin erzaelte ,wie die Dorfgemeinschaft veraendert wurde. Es gab keine kostenlosen Taenze mehr fuer die Jugend, denn jetzt mussten die Musiker bezahlt werden, dann lief auch alles auseinander, weil die Menschen nicht mehr so zusammenhielten, usw. Die armen Leute waren wie traumatisiert, ihre Welt ist zu ploetzlich anders geworden .Das kann wohl hier auch mancher verstehen,der gerne von FRUEHER spricht. Versteht, was ich sagen will ,dies war nur ien Beispiel ich weiss ja bei Leibe nicht alles , aber wollte mal ueber das Menschliche reden, was oft das Verstaendnis hemmt. Ich versuche dann ,den anderen Menschen ihre Erinnerungen ohne Kritik zu lassen ,genau wie ich auch viel habe, was keiner mitfuehlen kann. Gute Predigt? War nicht als Kritik gemeint. Monika

  10. #10
    Gedingeschlepper Avatar von AndyGS
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    Was die Engfernug anging, wurden ja alle Altlanten gefälscht, im Unterricht haben wir einst gelernt, das es von Stapelburg bis zum östlichen Teil von Bad Harzbirg (Eckertal) 80 km sind.

    Als mir mal zu DDR-Zeiten mein Kollege aus Stapelburg sagte, das das von sein er Haustür 800 m sind, und er wenn es ginge zu Fuß in 10 min in Eckertal wäre, ich lachte ihn aus, und glaubte was ich gelernt habe... wie dumm von mir...

    Zitat Zitat von Susanne-K. Beitrag anzeigen
    Andy, wie war denn die wirtschaftliche Versorgungslage bei Euch?
    Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr im Grenzgebiet der deutsch-deutschen Grenze weit besser gestellt wart, als die Bevölkerung weiter im Osten der DDR?
    Nein niemals, im Gegenteil... Bevorzgt wurden nur die großen Städte, wenn wir mal richtig einkaufen wollten fuhren wir nach Magdeburg, Halle/Saale oder Leipzig...

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