Zitat Zitat von AndyGS Beitrag anzeigen
.. unfassbar das ich nur etwa 15 km von zu Hause Ilsenburg entfernt war, ich dache ich war in einer anderen Welt. Unfassbar fühlte ich damals wie krass der Unterschied war zwischen meiner Heimatstadt und Bad Harzburg, ich frage mich wirklich, wie habe ich bisher gelebt, an diesem Tag ist mir zum ersten mal richtig klar geworden, wie erbährmlich ich bis dato gelebt habe, ohne allerding je was vermisst zu haben. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen. Nur seit diesem Tag hat in mir ein Wandel stattgefunden. Wenn ich so zurück schaue in die alte Zeit vor der Wende, sehe ich es heute immer noch als ein Geschenk an, das dieses was ich an jenem Tag zum ersten mal in meinem Leben sah, heute selbstverständlich und normal geworden ist.

LG Andy
bergland denkt das es eine wende für alle war , ob sie im osten oder im westen gelebt haben , wie andy es schreibt " denn was man nicht kennt kann man nicht vermissen " - das war für viele aus der ex ddr sicherlich ein schock , plötzlich ein überangebot an ware , wieviel man bekommt hängt nur von dem eigen portmonaie ab ... für uns genauso , als man wirklich die auswahl an ware in den geschäften sah ... bzw wieviel vitamin B man brauchte um ersatzteile fürs auto oder werkzeug oder ähnliches zu bekommen.
das zweite : der riesenunterschied zwischen ost und west , @ andy du darfst mir glauben und bergland denkt er kann das für alle "wessis" sagen : ganz genauso haben wir das damals auch empfunden , mein opa meinte damals : wie nach dem krieg , 50 jahre nichts verändert ... aber für euch die in der ddr gelebt haben war das der normalzustand , weil ihr den westen nicht gekannt habt , bzw nur aus dem fernsehen ... für uns war es ein schock , als bergland zum ersten mal mit dem auto "rüber" ist standen überall noch handgemalte schilder " achtung schlaglöcher" oder ähnliches ...
es gab sicherlich viele im westen die geschimpft haben und alles besser wußten ... diese leute hatten einfach nur glück das sie auf der anderen seite der mauer geboren wurden ... man soll nie über andere urteilen wenn man die verhältnisse nicht am eigenen leib erfahren hat .
du schreibst es auch : die wende war ein geschenk , vieles was heute normal erscheint ist es aber nicht ... für bergland war es schrecklich nach eckertal zu kommen und dort war die welt mit brettern zugenagelt ... heute könnte man bis zum pazifik mit dem auto fahren ohne größere probleme ... damals war da schluss ... es gab damals noch eine organisation die sich für völkerverständigung eingesetzt hatte und aus den usa kam und alle 2 jahre in goslar auftrat , "up with people" nannte sich die gruppe , die idee war einfach und simpel - 120 junge leute aus bis zu 26 nationen , alle hautfarben religionen ... sie hatten eine musikshow und reisten damit durch nordamerika und europa .in den jeweiligen städten wo sie diese aufgeführt wurden blieben sie ein paar tage , die mitglieder der gruppe schliefen bei gastfamilien , wir hatten damals regelmäßig gäste , ob aus den usa kanada oder skandinavien , die skandinavier kannten die problematik ein wenig , aber gerade für die leute aus nordamerika war das unvorstellbar , sie bekamen einen eindruck davon was wir in deutschland erleben mußten in folge eines krieges , sie bekamen einen eindruck davon das die freiheit in der wir lebten nuneinmal nicht grenzenlos war und auch ist ... als wir ein paar jahre später wieder eine junge kanadierin zu gast hatten , fuhr ich mit ihr durch den harz ... irgendwann kamen wir nach eckertal ... ich hielt in stapelburg an und sagt ihr " hier hätte man vor einigen jahren auf uns geschossen " sie konnten dies kaum verstehen ... und dann sagte sie das selbst in ihre heimat die leute damals geweint haben als sie die bilder gesehen haben wie die mauer fiel und deutschland sich in den armen lag. es ist eben wie andy es schreibt "eben nicht selbstverständlich " und für leute die diese situation nicht kannten nicht nachvollziehbar ... bergland meint das es an uns , die wir diese zeit damals selber erlebt haben , die zeit vor und nach dem mauerfall , liegt , daran zu erinnern , genauso wie unser eltern und großeltern die den krieg erlebt haben uns ermahnt haben "aufzupassen" das es soetwas nicht noch einmal passiert.