Goslarer Hotel-Pläne

[märklinist]

so zu lesen in der GZ Schlagzeile. Ich frage mich, was das soll, die Realschule Hoher-Weg, die seit Sommer 2013 leer steht, soll zum Hotel umgebaut werden, so Aussagen und Planungsabsichten und nun noch die alte Post in der Rosentorstraße. Dies kann nicht gutgehen, es gibt in Goslar genügend Hotels, allerdings die meisten in historischen Gebäuden (Brusttuch, Kaiserwort, Achtermann, etc.). die Hotelriesen wie Hyat oder Mercure die viele moderne Gebäude haben, werden in der Stadt Goslar wohl niemals fußfassen. Bisher, war das Bettenagebot ausreichend und eine durchgehend gute bis sehr gute Belegung, dürfte wohl kein Hotel in Goslar und direktem Umland verbuchen.
Wenn der Bedarf gerechtfertigt wäre, so das auch nachhaltig weitere Hotels Bestand hätten, dann muss sich in Goslar noch vieles anderes bewegen. Mit dem Weltkulturerbe Rammelsberg und Kaiserpfalz, dazu noch zu Eintrittspreisen, die eher an Apothekenpreise erinnern, damit lockt man sicherlich nicht mehr Touristen in die Kaiserstadt.
Und dann noch ein Kriterium wo Goslar allein sehr wenig bewegen kann, die zunehmende Abkopplung vom Schienennetz seitens der DB. Die Harzregion erscheingt der DB als wenig profitabel und ist mit dem Schienenfernverkehr garnicht zu erreichen. Man muss also lästiges und zeitraubendes umsteigen in Kauf nehmen und findet dann oftmals in den Regionalzügen (Triebwageneinheiten) der DB kaum einen Sitzplatz und zu dem sind die Taktzeiten allemal mehr als ungünstig. Reisende die über Braunschweig kommen, müssen in BS-HBF umsteigen und wenn sie Pech haben ist der Regionalzug nach Goslar gerade abgefahren und man muss zwei Stunden warten.
Und sicherlich sind die Zukunftsaussichten da nicht gerade positiv, denn Mitte Dezember diesen Jahres übernimmt eine Privatbahn den Regionalbahnverkehr von und nach Goslar aus Richtung BS und H. Und mehr Kapazität in den Zügen gibt es auch nicht, eher im Gegenteil.

Und dann ist ja da noch die sehr fragwürdige Bettensteuer, das allgemeine Erscheinungsbild der Stadt, Leerstände, unansehnliche Häuserfassaden, kaputte Straßen, überall liegt Dreck herum, die Grünanlagen sind ungepflegt usw. usw.
Dies alles ist sicherlich keine Werbung um mehr Touristen nach Goslar zu bekommen. Wer für ein Wochenende oder gar länger kommen möchte, der möchte auch was unternehmen außer die Harzwälder zu erkunden, Musseen zu besuchen etc. Einige möchten auch Spaß haben zB. in ein Freizeit- bzw. Spaßbad gehen, da kann das öde Aquantic lange auf Besucher warten und in leeren Geschäften kann man nun nichts mehr kaufen. Und wo ist das Kulturangebot, wer sich eine Komödie anschauen möchte oder höherwertiges muss nach Braunschweig, Hildesheim oder Hannover fahren, da das Odeon ja auch anscheinend wohl noch geschlossen ist. Die Attraktivität der Stadt muss sehr deulich gesteigert werden um mehr Touristen, oder auch neue Einwohner hinzu zu gewinnen, was natürlich auch damit verbunden ist, Großunternehmen anzu locken, anstand sie immer fortwährend zu verprellen.
Statt überflüssige Hotelrie zu schaffen, sollte man lieber daran gehen bezahlbare Sozialwohnungen zu bauen und die Geschäftswelt in der Stadt deutlich aufwerten.

In diesem Sinne
der märklinist