Hallo Silvia,
da haben wir was gemeinsam. Ich war von etwa Mitte 1977 bis Ende Oktober 1979 DJ in der Top -Disco im Ritter Ramm. ja, mit dem Zuverdienst hast du recht. ich hab an Silvester 1978/79 den Verdienst meines Lebens gemacht. Wie vielleicht noch in Erinnerung, hatten wir in diesem Jahr zum Jahreswechsel eine Schneekatastrophe. Und das Hotel Ritter Ramm war voll mit Gästen aus Dänemark, die mit Reisebussen angereist waren.
Als Mitarbeiter des Hauses hatte ich Kost und wenn sich was ergab zwischen weiblichen Gästen auch Logie frei. Darüber hinaus, bekam ich eine Fixgage und war am Getränkeumsatz beteiligt. Bei Bier mit 10 Prozent (gab nur Flaschenbier), bei Wein waren es 15 Prozent pro Flasche und bei harten Sachen pro Flasche 20 Prozent. Wie bekannt "Sprit" war schon früher teuer in Skandinavien und wenn die Dänen hier her kamen, waren sie im Paradies, was die Preise für Alkohol betrifft. Die haben sich sinnlos volllaufen lassen überwiegend mit Whisky Marke Dimple und das natürlich auch schon nach dem Frühstück am Neujahrstag 79.
Da hab ich an drei Tagen mehr Geld verdient, als einen ganzen Monat als Azubi. Dies hatte zur Folge, das ich des Geldes wegen, dem Job als DJ mehr Aufmerksamkeitkeit schenkte als meinem Ausbildungsbetrieb.
So manches Mal, kam man Montags unausgeschlafen in die Firma, einmal sogar noch gut "betankt". Den Arbeitstag habe ich knallhart durchgezogen, nicht wie die Jugend heute. Wer saufen kann, kann auch arbeiten.
Natürlich wusste mein Chef nichts von meinem Nebenjob.

Doch dann kam es raus, kurz vor Ende meiner Ausbildung, kamen mit einmal meine Vorgesetzten zur vorgerückten Stunde an einem Samstag in die Disco und wollten dort einen Absacker trinken. Die haben Augen gemacht, als ich hinterm Tresen stand.
Am Montag drauf durfte ich antreten, man hakte unfreundlich nach, wie ich das mit meiner Ausbildung vereinbaren kann, und wenn ich nicht unmittelbar vor der Prüfung gestanden hätte, hätten sie mich gekündigt. Dies hab ich dann getan am Tag der gutbestandenen Prüfung.

Die Erlaubnis gab mir mein Vater, meine Mutter war streng, da brauchte ich garnicht fragen. Der Inhaber, bzw. Pächter des Ritter Ramms wollte sich ja rechtlich absichern, da ich noch nit volljährig war. Volljährig wurde ich erst 1978.
Irgendwie kommst du mir auch bekannt vor, ich glaube wir haben uns mal im Ricardo gesehen oder im Dreamboat. Wenn es im Ricardo war, hast Du, gleich wenn man reinkam vorn geradeaus an der Bar gesessen und ich saß meistens rechts an der Bar, meistens traten wir in Gruppen von drei oder mehr leuten auf. Aber wie gesagt, alles ist sehr lange her und an alles kann man sich nicht mehr so gut erinnern oder man verwechselt etwas.
Durch meinen Nebenjob bekam ich auch in jeden Plattenladen in Goslar Prozente ud einige wussten das ich auch gut mit Gerd konnte.
Damls gab es noch Schecks, und wenn die Kohle knapp war und man noch wo hin wollte bekam man bares für einen Scheck bei Gerd. Einzweimal hatte ich das in Anspruch genommen.

Gleich mit Beginn des Jahres 1980 bin ich aus Goslar weg, sporatisch war ich dann nochmal zu Haus, lernte dann meine heutige Exfrau kennen und kehrte im Jahr 2000 für ein Jahr nach Goslar zurück, bis ich dann erneut weggezogen bin nach Braunschweig zu meiner neuen Partnerin.

In diesem Sinne
Grüße aus BS
märklinist