Hallo, auch ich bin in diesen Kindergarten (bis 1955) gegangen. Nachdem ich auf diesen Seiten gestöbert habe und eigene Erinnerungen wach wurden, habe ich mich flugs angemeldet, da ich zum Thema Sommerfest unter dem Motto "Eine Seefahrt, die ist lustig" auch etwas beizutragen habe (siehe die beiden Fotos).
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Kindergarten, an den merkwürdigen Geruch in dem Haus, an Tante Margot und Tante Helga, an Fototermine mit einer Babypuppe auf dem Arm, an Kindergeburtstage, an denen eigens ein Tisch hergerichtet wurde, an den sich das Geburtstagskind noch drei Gäste einladen konnte. Eine der ersten Enttäuschungen meines Lebens. Meine vermeintlich beste Freundin hatte mich nicht eingeladen!! Dem Geburtstagskind wurde ein Blumenkranz aufs Haar gedrückt, ein kleiner Rührkuchen mit Kerze stand auf dem Tisch und es gab sogar noch ein kleines Geschenk, in meinem Fall ein kleiner Handfeger mit Kehrblech.
An die Ausflüge zum Petersberg kann ich mich ebenfalls gut erinnern, besonders im Herbst, wo viel Laub auf dem Weg dorthin lag, das wir mit unseren Füßen aufwirbelten. Am Klusfelsen wurde jedes Mal Halt gemacht. Auch hier bleibt mir der seltsame Geruch in der Kapelle unvergessen. Meine Phantasie kannte an dem für mich unheimlichen Ort keine Grenzen.
Manchmal musste ich den ganzen Tag im Kindergarten bleiben. Ich erinnere mich an Brotsuppe mit Pflaumen (...entsetzlich) und an Mittagsschlaf auf aufgestellten Liegen mit Decke und einem Kissen, ob man wollte oder nicht. Ich habe nie geschlafen.
Zum Erntedankfest sind wir mit den von zu Hause mitgebrachten Körbchen mit Obst zur St.-Annen-Kapelle gezogen, um den dort lebenden alten Leuten eine Freude zu machen. Das Ritual wiederholte sich jedes Jahr. Wie gerne hätte ich auch etwas aus dem Körbchen gegessen, aber der Inhalt war unantastbar.