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Hauer
Hallo Gemeinde!
Noch ein kleiner Beitrag zum Goslarer Schützenfest: Es muß wohl Mitte der 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen sein, daß meine Mutter mit meiner Schwester und mir von Hahnenklee aus zum Goslarer Schützenfest mit dem Postbus fuhren. Vom Bahnhof aus die Mauerstrasse runter, am Breiten Tor vorbei und hinter dem Werderhof zum Osterfeld.
Wie Monika Adler schon beschrieb, saßen dort viele Kriegsversehrte am Weg und baten um Almosen. Mir als kleiner Junge taten diese Menschen immer so leid, daß mir dadurch die Vorfreude auf das Schützenfest erheblich verleidet wurde. Ich sehe sie noch heute vor mir, die Blinden mit ihren Hunden und die Männer ohne Bein(e) in Ihren plumpen hölzernen Fahrstühlen, die mittels eines Hebels vorwärts bewegt werden mußten. Auf dem Rückweg zum Bahnhof mußten wir wieder dort vorbei und ich wurde diese Bilder für die nächsten Tage nicht mehr los. Meine Mutter versuchte immer, mich zu trösten: Die haben keinen Hunger und werden unterstützt, aber das wirkte nicht besonders nachhaltig.
Ich will nur einmal an diese Tatsache erinnern, die für mich irgendwie auch zum Goslarer Schützenfest gehörten: Die Folgen eines verbrecherischen Krieges, von einer gewissenlosen Clique losgetreten. Aber das ist ein anderes Thema.
Volker Steckhan
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Danke von:
A.C. (13.08.2020),Andre Immenroth (12.08.2020),Bergmönch (14.08.2020),blueshark (14.08.2020),gidaso (07.07.2023),Luzi (16.08.2020),nobby (17.08.2020),panjo (23.08.2020),Strippenzieher (14.08.2020)
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Gedingeschlepper
Ja, die Erinnerungen von Volker teile ich. Und die aktuelle politische Lage hat das alles wieder nach vorn geholt.
Das Feuerwerk war immer beeindruckend, aber ich kann mir vorstellen, dass manche Flüchtlinge auch heute das Ganze mit gemischten Gefühlen sehen.
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