Guten Abend,
Noch einmal zu dem Thema „Kultstätten im Harz":
Vieles aus unserer Vergangenheit ist in Vergessenheit geraten und kann nur mühsam oder nicht mehr sicher erforscht. Beim Recherchieren stößt man dann auf glaubhafte oder weniger glaubhafte Artikel.
Mich interessiert das Thema „Opfer- und Kultstätten“ im Harz, seit mir Herr Gerhard Laub, der die Geschichte des Harzes erforschte (speziell Bergbau- und Höhlenforschung), in einem Gespräch u.a. den „Treppenstein im Okertal“ ansprach. Wenn man hier oben sucht, entdeckt man ein Becken im Gestein (s. Fotos), das nicht natürlichen Ursprungs zu sein scheint.
Sicher ist, dass unsere Vorfahren, die Sachsen, bevor sie christianisiert wurden, andere Götter anbeteten und an bestimmten Tagen Feuer anzündeten, um Vieh und Getreide zu opfern.
In der alten Chronik von Oker -Schucht 1888-, wird folgendes geschrieben:
„Unsere Ahnen, die Sachsen, verehrten bis zur Zeit Karl d.G. als oberste Gottheit den Wodan. Nach Einführung des Christentums mussten die ihrem alten Glauben treu gebliebenen und von den Christen verfolgten Heiden die bekannten und leicht zugänglichen Kultusplätze verlassen. Dafür wählten sie sich abgelegene, schwer zugängliche, wildromantische und schauerliche Plätze, die von den Christen, denen die Götter als Teufel und die Anhänger derselben als Hexen galten, gemieden wurden. So verlegten die Heiden die Opferstelle vom Wodanberge (bei Schucht der jetzige Adenberg) nach dem harzeinwärts gelegenen Ziegenrücken, Treppenstein und der sogenannten „Hexenküche“ auf der Käste.
„Der Ostar (in unserer Gegend die Göttin des Sonnenaufgangs) zu Ehren wurden an den Opferstätten zur Zeit der Frühlings-Tag- und -Nachtgleiche Feuer abgebrannt, um symbolisch den Winter zu verbrennen. Die Feuer hat das Christentum nicht auslöschen können, hat ihm deshalb die christliche Deutung „Osterfreudenfeuer“ untergelegt. Den letzten Schnee tanzten am 1. Mai die Hagedisse, d.i. die Waldweiber weg. Aus Hagedisse ist später das Wort Hexe entstanden“
Beim Suchen über weitere Literatur bin ich dann über die „Literaturliste“
http://www.harzkult.de/e-book/HarzliteraturII.pdf
auf das Buch und das Video über „Atlantische Kultstätten – Harz“ gestossen, in dem u.a auch der Klusfelsen aufgeführt wird.
Die Bezeichnung „Atlantische Kultstätten“ habe ich bisher nur als Bezeichnung für geheimnisvolle Orte bei Hermerding gefunden.
Ich wünsche allen Goslarer-Geschichten-Lesern einen guten Rutsch in Neue Jahr.