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Thema: Goslarer Originale + Anekdoten

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Gesperrt Gesperrt Avatar von Susanne-K.
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    Beitrag Aus dem Nähkästchen geplaudert.... #2

    (Papa-K. möge mir verzeihen )
    Die Geschichte spielt zu einer Zeit, als es an der Steilen Trift noch eine recht großzügig angelegte Kleingartenanlage gab.
    Mein Opa hatte dort eine "Box" gepachtet, einen recht großen - sehr idyllischen - Garten.
    Zur Orientierung: "Opa´s Box" lag in etwa auf der Grenze zwischen der Steilen Trift und der Hochgrevenstraße.
    Früher (bis ca. Mitte der 1970er Jahre) war die Gegend dort noch nicht bebaut.

    Oma und Opa waren stolze Pächter einer "Box", einem riesigen Garten in einer Art „Klein“gartenanlage am Steinberg. Dieser Garten, wunderschön idyllisch oberhalb der Altstadt gelegen, bestach durch seine steile Hanglage.
    Im oberen Teil gab es einen alten Kirschbaumbestand, der für uns Kinder zur Erntezeit ein einziges Paradies darstellte und regelmäßig für Bauchschmerzen sorgte. Neben den alten Kirschbäumen gab es üppige Himbeer- , Brombeer- und Stachelbeerhecken.

    Im mittleren Gartenteil hatte Opa neben einem Kaninchenstall auch einen Hühnerstall und einen Geräteschuppen gebaut. Hühner liefen frei im Garten herum und wir durften die Eier einsammeln. Die Kaninchen wurden von uns gefüttert und mit wachsender Begeisterung gestreichelt. Dieser Teil wurde dominiert von einer großen Wiese.

    Der untere Teil des Gartens gehörte der Oma. Hier hatte sie Blumenbeete angelegt. Ihr ganzer Stolz war ein prächtig blühendes Rosenbeet.

    An einem wundervollen, warmen Sommertag Ende der sechziger Jahre verabredeten wir uns mit den Großeltern in dieser "Box". Von unserer damaligen Wohnung aus konnten wir diese bequem zu Fuß erreichen.

    Oma und Mama-K. begaben sich in den Blumengarten um die blühende Pracht zu bewundern. Opa werkelte bei den Hühner herum. Wir Kinder spielten. Der Garten bot unendliche Möglichkeiten, Abenteuer zu erleben.
    Papa-K. entschied sich für ein Nickerchen auf der Sonnenliege, die er auf dem Rasen platzierte.
    Bedingt durch den steilen Hang musste er sich, um die Sonne optimal zu nutzen, mit dem Kopf hangabwärts auf seine Liege legen. Papa-K. nickte, eingelullt von den wärmenden Sonnenstrahlen, ein.

    Mama-K. und Oma hatten derweil ihren Bewunderungsrundgang abgeschlossen und wollten Kaffee trinken. Mit etwas lauterer Stimme, damit Papa-K. es auch ja hörte, sprach Mama-K. ihn an.
    Papa-K. schreckte aus seinem Schlummer hoch, vergaß, dass er hangabwärts auf der Liege lag, holte Schwung und sprang hoch. Zumindest versuchte er es. Die Liege bekam durch seine temperamentvolle Bewegung ein Übergewicht und kippte kopfüber zusammen mit Papa-K. nach hinten.

    Da lag Papa-K. nun mit den Beinen über den Kopf geschlagen unter der umgekippten Lage. Eine äußerst missliche Lage.
    Noch misslicher war aber der Umstand, dass er in Omas ganzen Stolz, das Rosenbeet, gefallen war.

    Oma stand schimpfend und zeternd da und hielt Papa-K. einen Vortrag darüber, was er ihren Rosen antat.
    Mama-K. und Susanne bekamen einen ihrer unkontrollierbaren Lachanfälle.

    Also blieb Papa-K. nichts anderes übrig, als sich allein aus seiner ungünstigen Lage zu befreien. Dazu musste er sich, ob der auf ihm liegenden Liege, seitwärts drehen. Die Folge: es wurden noch mehr Rosen zerstört.
    Oma drehte ihre Schimpfkanonaden auf Papa-K. weiter auf. Sie glichen zwischenzeitlich einem Maschinengewehrangriff. Mama-K. und Susanne kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus und hielten sich ihre schmerzenden Bäuche.
    Auf die Idee, dem Papa-K. ein wenig zu helfen, kam bis zum Schluss keiner! Das hat er uns bis heute nicht verziehen.

    Oma hat Papa-K. Zeit ihres Lebens nie vergeben, dass er ihre Rosen ruinierte. Papa-K. durfte sich auch in den Folgejahren nie wieder in die Nähe des Rosenbeetes legen!


  2. #2
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Standard Es funktionierte auch ohne Handys.....

    SCHNELLE NACHRICHTENÜBERMITTLUNG


    Einst hatte sich ein Gerichtsrefrendar mit einer jungen
    Goslarerin verlobt. Die Eltern der Braut wünschten aber,
    die Verlobung solle geheim bleiben, bis der Bräutigam seine
    Assessorprüfung abgelegt habe.

    Eines Tages, als der Assessor im Hause seiner künftigen
    Schwiegereltern weilte, benutzte er einen Augenblick des
    Alleinseins mit seiner Braut, diese recht herzhaft abzuküssen.
    Leichtsinnigerweise geschah das in der Nähe des Fensters.
    Im gegenüberliegenden Hause wohnten nun zwei alte
    Damen, Schwestern, die aus Hannover stammten und das
    Tun und Treiben ihrer Nachbarn mit Argusaugen beobachteten,
    um jeden Klatsch sofort weiterzugeben. So waren
    ihnen auch die Zärtlichkeiten des jungen Paares nicht ent-
    gangen, aber auch die Braut hatte die beiden Klatschtanten
    entdeckt.

    "Morgen weiß es die ganze Stadt", sagte sie, "und meine
    Eltern werden ungehalten sein. Gehe sofort hinüber und
    bitte sie um strengste Diskretion."
    Der Referendar überquerte die schmale Gasse und klingelte
    an der Tür der alten Jungfern. "Ich darf Sie geziemend
    bitten, gnädiges Fräulein", sagte er, "diese Neuigkeit
    nicht zu verbreiten." Und er erklärte die näheren Umstände."
    "Och wie schäöde, Herr Referendäör", erwiderte die alte
    Dame, "äöber maane Schwester Amäölie es'er geräöde mit los!"


    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

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