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Thema: Goslarer Originale + Anekdoten

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Standard Jetzt im Winter ist wieder Zeit für Anekdoten. Diesmal wieder Dr. Nieper...

    NATÜRLICHE ERKLÄRUNG


    In der Zeit, die wir die "gute, alte" nennen, machten die
    Hausärzte regelmäßig ihre Besuche in den Familien, die zu
    ihren Patienten gehörten, ganz gleich, ob jemand krank war
    oder nicht. Seinem Hausarzt war man vielfach auch freund-
    schaftlich verbunden. Einmal im Jahr schickte der Hausarzt
    seine Kostenrechnung.

    Dr. Nieper suchte die angesehene Familie B. auf. Nachdem
    er sein obligates Glas Burgunder bekommen und den Börsen-
    bericht im "Hannoverschen Kurier" gelesen hatte, fragte er
    nach dem Befinden der Familienmitglieder.

    Gottlob waren alle gesund, nur Mathilde, das Hausmädchen,
    schien nicht ganz auf dem Damm. Schwindelanfälle, Übelkeit,
    Erbrechen. Vielleicht untersuchte der Doktor sie einmal.

    Nieper hob seine stahlblauen Augen und fragte:
    "Na, Verehrteste, sollte sie etwa...?"

    "Aber Herr Doktor! Das Mädchen ist jetzt acht jahre im
    Hause, ein ganz solides, anständiges Menschenkind. Nein,
    nein, Mathilde macht solche Sachen nicht!"

    Die daraufhin folgende Untersuchung bestätigte Dr. Niepers
    Diagnose. Mathilde erwartete etwas Kleines.

    "Wie ist so etwas nur möglich?" rief Frau B:, "ich habe
    viele Mädchen gehabt, aber dies war das beste und anstän-
    digste. Wie kommt das nur?"

    "Tja, Liebste", sagte Nieper tröstend, "die Mädchen sind nun
    mal dafür eingerichtet, und da kommt das eben."


    -----------------------------------------------------------------------------

    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  2. Danke von:

    Anke (24.01.2013),Monika Adler (23.01.2013)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Standard Und noch einmal Dr. Nieper ....

    DER KUNSTKENNER

    Es gibt viele Schmunzelgeschichten vom Geheimrat Dr. Nieper;
    von seiner Gattin sind dagegen wenige bekannt. Sie war eine
    stille, sehr gütige und feinsinnige Dame, die umfassende
    kunstgeschichtliche Kenntnisse besaß und besonders in der
    Malerei über bedeutendes Wissen verfügte.

    Eines Tages hatte sie einen Goslarer Malermeister zu sich
    gebeten, um mit ihm über die Renovierung ihrer Wohnung
    zu sprechen. Nach der Besprechung betrachtete der Maler-
    meister die an den Wänden hängenden Kunstschätze und da
    er zeigen wollte, daß er nicht nur Häuser anzustreichen ver-
    stand, sondern auch in der großen Kunst zu Hause war, blieb
    er sinnend vor einem altitalienischen Gemälde stehen, hielt
    den Kopf schief, trat einige Schritte zurück, wie es Kunst-
    kenner zu tun pflegen, und sagte schließlich: "Ein wunder-
    volles Werk. Bitte, wer hat es gemalt?" "Ein toskanischer
    Maler aus Siena", sagte Frau Nieper und fügte hinzu: "Es
    ist echte sienesische Schule."

    "Oh, das habe ich auf den ersten Blick gesehen, gnädige
    Frau", sagte der Malermeister, "ich war nur nicht sicher,
    ob es chinesische oder japanische Schule war!"



    -----------------------------------------------------------------------------

    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  4. Danke von:

    Maria (10.03.2013),Monika Adler (31.01.2013),Systemcoach (31.01.2013)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Standard Die Sonntagsgeschichte für heute

    ABSTRAKTE MALEREI


    Goslarer Museum. Ausstellung abstrakter Malerei. Die meisten
    Besucher stehen fassungslos vor den farbigen Kreuzworträtseln,
    wirren Konturen und linearen Überschneidungen.

    In diese kopfschüttelnde Gesellschaft platzt eine Schar junger,
    vorbildlich kunsterzogener Mädchen. Und während manche Erwachsene
    dumme Witze machen oder unverhohlen grinsen, steht ein junges
    Mädchen vor einem der Bilder und sagt ergriffen:

    "Fabelhaft! Phantastisch! Das ist präpotente Synästesie!"
    Eine biedere Goslarerin dreht sich um und ruft:
    "Sie sollten sich was schämen, Sie Ferkel!"



    -----------------------------------------------------------------------------

    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  6. Danke von:

    Maria (10.03.2013)

  7. #4
    Hauer Avatar von Peter2809
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    Standard

    TUE ES SELBST

    Vor dem Schaufenster eines Spielwarengeschäftes in der Fischemäkerstraße stehen zwei kleine Mädchen und bewundern die dort ausgestellten Puppen und Hampelmänner. Eins der Mädchen ist gut angezogen und trägt neue Schuhe, während das andere recht dürftig gekleidet ist.
    "Kucke mah", sagt das gutgekleidete Mädel, "in so einem Geschäft haben mich meine Eltern als kleines Baby gekauft." Das andere sagt traurig:
    "Wir sind arm. Maan Vater macht alles selber."

    LG / Peter

    Quelle: Hans W. Ulrich: Hier schmunzelt das Dukatenmännchen, D(erb)rolliges aus Goslar, 1965

    Das gedruckte Buch ist im Original bei mir vorhanden, bei Bedarf kann ich noch mehr wiedergeben.
    Geändert von Peter2809 (15.08.2020 um 19:41 Uhr)

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